Hier kommt der neue JUPPSLETTER: Die Streif wird MICH garantiert NICHT zerbrechen!

BRIEF AN DIE LESER:INNEN.
Leserbriefe verkehrt. Reise-Stories.de-Chefredakteur Jupp Suttner dreht den Spieß um – und schreibt BRIEFE AN DIE LESER:INNEN.
Heute zum Beispiel folgenden:

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Ausgabe 19

19. Januar 2021

 

Liebe Leserinnen & Leser,

 

es war der erste Bruch meines Lebens. Kein Einbruch und kein Beinbruch. Sondern ein Armbruch. Beim Skifahren. Gott sei Dank war es der linke Arm, den es in Trümmern gelegt hatte. Und erfreulicherweise geschah es nicht auf einer Anfängerwiese in Grünwald oder so, sondern auf der Streif in Kitzbühel.

 

Denn irgendwie machte das auf Partys, als es noch Partys gab, durchaus was her:

 

„Hab’ mir beim Skifahren den Arm gebrochen.“

 

„Oh je – wo denn?“

 

„In Kitz, auf der Streif.“

 

Es musste ja niemand wissen, dass es nicht auf der RICHTIGEN Streif, sondern auf der FAMILIEN-Streif geschehen war. Die Familien-Streif ist eine harmlose Umfahrungs-Piste der Helden-Streif und heißt halt so, weil irgendwelche Tiroler Touristiker sich das mal als Gag einfallen ließen. So wie es auch die KINDER-Streif gibt. Die ist vermutlich schwieriger.

 

Jedenfalls, auf der Streif zu crashen, hebt den sozialen Standard – so wie jenen einer hundsgewöhnlichen Laptop-Überlastungs-Sehnenscheidenentzündung, falls man einfach behauptet, es handele sich um eine Mischung aus Golf- und Tennisarm.

 

Doch zurück in den Schnee. In jenem lag ich nun, darnieder geschmettert nach einem Zusammenstoß. Mein Gegner und ich waren beide unschuldig. Die Kollision erwies sich auch im Nachhinein analysiert als irgendwie unvermeidlich. Doch der andere stand sie, ich nicht. Sofort die Freunde ringsum. Der Arm ließ sich keinen Millimeter bewegen. Es fühlte sich an, als ob er in einer Art Gelee schwimme. Als befände er sich in einer anderen Dimension als das Gehirn.

 

Bald kam der Ski-Doo und donnerte mich, auf einer Ladefläche liegend, zu Tal. Umstieg in den Sanka. Fahrt zum Doc. Untersuchung. Nächster Sanka, nun zum Krankenhaus. Wir liegen zu zweit im Wagen. Dem anderen scheint ein Auge herauszuhängen und er stöhnt sehr. „Was fehlt Dir?“, frage ich. „Rippen“, röchelt er, „die Rippen…“

 

Zwölf Paar Skistiefel stehen bereits – säuberlich nebeneinander aufgereiht – im Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol. Der Rippler und ich liefern Nr. 13 und Nr. 14. Die nächste Untersuchung. „Wir würden operieren“, so die Ärztin. „Aber heute ist niemand mehr im Haus. Sie können es also bei sich in Bayern machen lassen.“

 

Die Freunde fahren mich in meinem Auto heim. Die Schmerzen machen mich stumm. Ich wage nur innerlich zu schreien.

 

Am nächsten Morgen mit dem Taxi ins Krankenhaus Agatharied Nähe Schliersee. Dort stehen in der Notaufnahme die nächsten drei Paar Skischuhe.

 

OP, Nachbehandlung, Reha-Übungen, Golfen im ersten Frühjahrs-Monat nur mit einem Arm, Tennis den gesamten Sommer hindurch nur mit einem Anfänger-Aufschlag von unten, Schwimmen ewig nur im Kreis herum – man besitzt ja lediglich ein einziges einsetzbares Paddel. Doch all diese Sportbehinderungen sind dem Leibesübungs-Freak völlig egal – Hauptsache keine Schmerzen mehr wie in den ersten vier Wochen nach dem Unglückstag, dem 5. Februar 2018. Man wird sehr, sehr demütig.

 

Dann nahte der Winter 2019. „Darf ich mit dem Arm Skifahren, Herr Doktor?“

 

Er sah mich lange an. Dann nickte er. „Der Arm ist wieder zusammengewachsen.“

 

Und wenn ich stürze?

 

„Dann gibt es an Ihrem linken Arm nur eine gefährdete Stelle: unten, wo die Schiene endet.“ Und die gewissermaßen Metallkante ins Fleisch einlappt.

 

Dann ging es erstmals in den Schnee. Würde ich an den Crash denken?, dachte ich zuvor. Immerhin: Beim Radfahren war ich in jenem Sommer nach der OP mal mit 50 oder 60 km/h (wahrscheinlich waren es aber nur 30 oder 40) einen Berg hinabgedüst – und hatte keine Sekunde lang an meinen Arm oder einen Sturz gedacht.

 

Am ersten Skitag jedoch schon. Ich fuhr sehr, sehr vorsichtig. Am zweiten Skitag nur noch vorsichtig. Ab dem dritten Skitag wie immer. Bald würde ich nach Kitz zischen, um die Unglücksstelle zu begutachten und endgültig zu überwinden! Bis ich mir im Salzburger Land bei einem Umfaller im Fußgängertempo Rippen anknackste (fiel auf die harte Bindung des sich abgelöst habenden Skis) und die Saison beenden musste. Erneut, ohne auf die Streif zurückgekehrt zu sein, um die Unfallstelle zu begutachten und das Trauma auszulöschen.

 

Und jetzt, fast drei Jahre nach dem Streif-Desaster? Steckt immer noch eine ellenlange Titanschiene im Mark des gebrochenen Arms, vielleicht kommt sie irgendwann ‘raus. Dann kann ich keine Witze mehr darüber machen, dass ich bei Gewitter aufpassen muss. Und dass man mich bitte Titan nennen soll.

 

Jetzt bereits der dritte Winter nach dem Bruch. Einer vielleicht ohne Skifahren. Wegen Corona. Dann muss Kitz, dessen Weltcup-Abfahrtsrennen am kommenden Freitag und Samstag ich mir vor dem Fernseher gruselig-genüsslich zu Gemüte führen werde, eben weiter auf mich warten. Aber irgendwann werde ich schon noch die Gamsstadt heimsuchen. Und dort dann die Pech-Piste besiegen.

 

Es muss ja schließlich nicht jeder an der Streif zerbrechen.

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Mein heutiger LESE-TIPP:

 

Es ereilte mich folgender Leserbrief von Hartmut K.:

 

„Lieber Jupp!

 

Mal wieder sehr unterhaltsam!

 

Aber mal ernsthaft, Du alter Bibelforscher!!!!

Das mit den Haaren im Baum – das war doch Absalom, ODER?!?!?!?

Haarige Sache, das mit der Haarspalterei!!!“

Wie peinlich – aber Hartmut K. hat vollkommen recht.

 

Ich hatte letzte Woche geschrieben:

 

„Aus gegebenem Haar-Anlass…empfehle ich heute, obwohl bereits 1968 aus der Katholischen Kirche ausgetreten:

 

DAS ALTE TESTAMENT

 

Um dort im Buch der Richter alles über Samson (hebräisch: Shimshon) zu lesen.“

 

Denn Samson hatte viele Haare. Und ich schrieb:

 

„Das Bild, als Samson sich mit seinen Haaren in einem Baum verfing und welches in meinem Religionsbuch der Volksschulzeit wunderbar farbig coloriert war – habe ich heute noch vor Augen.“

 

Das mit dem Vor-den-Augen-haben stimmt zwar weiterhin – aber es war eben nicht Samson, sondern Absolomon! Sorry, Absi!

 

Und darum lautet mein heutiger Lesetipp erneut:

 

DAS ALTE TESTAMENT

 

Um sich eben Absolom einzuverleiben, über den Wikipedia schreibt:

„Nach biblischer Überlieferung…war Abschalom der dritte Sohn König Davids. Die Mutter Maacha war eine Tochter Talmais, König des aramäischen Fürstentums Geschur. Obwohl er von seinem Vater sehr geliebt wurde, versucht er diesen zu stürzen. Die Umstände werden in biblischen Erzählungen von 2 Sam 15–18 EU geschildert:

Abschaloms Halbbruder Amnon vergewaltigte seine Halbschwester Tamar (2 Sam 13,1–22 EU). David jedoch unternahm nichts weiter, als Amnon des Hofes in Jerusalem zu verweisen. Abschalom übte Rache, indem er Amnon töten ließ (2 Sam 13,23–33 EU); anschließend floh er vor David (2 Sam 13,34–37 EU). Erst nach etwa fünf Jahren wagte er es, wieder vor seinen Vater zu treten (2 Sam 13,38–39 EU). Seine Absicht ging dahin, selbst die Herrschaft zu übernehmen. Denn er war zu der Überzeugung gelangt, David sei ein schwacher König, Israel brauche aber eine starke Führung. Mit Hilfe seines Beraters Ahitofel konnte er unter den Fußsoldaten und Ältesten Freunde gewinnen und auf der anderen Seite des Jordan ein kleines Heer mobilisieren (2 Sam 15,1–12 EU).“

Wie die Sache weitergeht und ausging? Müsst ihr eben in der BIBEL lesen. Oder im Netz:

https://de.wikipedia.org/wiki/Abschalom

Und falls ihr sehen wollt, wie Absolomon sich mit seinen Haaren im Baum verfing, müsst ihr bei Google eingeben:

absolomon   haare   zeichnungen

 

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Zur Erholung nach der blutrünstigen Bibel mein heutiger MUSIK-Tipp:

 

Vor einigen Tagen, am 14. Januar, wurde Caterina Valente 90 – und mit der italienischen Sängerin verbindet mich der vielleicht innigste öffentliche Kuss meines Lebens. Er geschah im Jahre 1967:

 

Ich war ein 18jähriger Werbekaufmann-Lehrling beim Atlas-Verlag in München und wir hatten Starkbier-Betriebsausflug zum Nockherberg. Dort spielte die Kapelle den Valente-Hit „Ganz Paris träumt von der Liebe“ – währenddessen, etwa drei Minuten lang, die dunkelhaarige, rassige „Stegi“ und ich uns ununterbrochen küssten. Stegi war 24 und ich natürlich sofort verliebt. Was aber nicht viel half. Sie heiratete dann einen alten Sack – er war 28 – namens „Herr Pöppel“, einen Sachbearbeiter.

 

Auf dem Nockherberg war ich seitdem kaum mehr. Aber immer, wenn dafür auf dem Oktoberfest „Ganz Paris träumt von der Liebe“ gespielt wurde – erinnerte ich mich an die süße Stegi, die später Frau Pöppel hieß und wahrscheinlich viele Pöppel-Kinder bekam. Keine Ahnung, was aus ihr geworden ist. Und ob auch sie noch manchmal an den Nockherberg 1967 denkt.

 

Ich befürchte eher nein.

 

Hier gehts zum Link:

 

https://www.youtube.com/watch?v=4qjkne0wx80

 

Falls der Link nicht funktioniert, dann einfach via

 

Youtube.com

 

bei „Suchen“ eingeben:

 

caterina valente ganz paris

 

Ein etwa 2:50 Minuten langer Trip nach Paris – und für mich in die Au…

 

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Und falls die Musik ein wenig Fernweh in euch geweckt hat – dann passt vielleicht mein heutiger REISE-Tipp – NICHT nach Paris…:

 

 

MEERESFRÜCHTE BEIM SKIFAHREN IN OBEREGGEN

 

VON JUPP SUTTNER   //   Wer sich bisweilen fragt, was eigentlich das „S“ hinter der Sternezahl mancher Hotels bedeutet: dies meint „S“uperior und der Buchstabe soll ausdrücken, dass dieses Haus vom Standard her über seine Sterne-Zahl hinausragt. Ein 4****S-Haus kann also als 4,5-Sterne-Haus betrachtet werden. Wie das Cristal im südtirolerischen Obereggen. Einesteils ein behaglicher Bau mit einer respektabel gelungenen Mischung aus Tradition (viel Holz) und Moderne (viel Licht), einem sehr schönen Wellness-Bereich und einer fabelhaften Küche, die mir die vielleicht besten Schlutzkrapfen Südtirols (und somit der Welt…) servierte. Aber andererseits einem Extra-Genuss, den ich nicht für mich behalten möchten:

 

Jeden Freitagabend gibt es ein Meeresfrüchte-Buffet der erlesensten Art!

 

Mein Tipp deshalb:

 

In dieses ski in-ski out-Haus unbedingt schon am Freitag anreisen – sobald das wegen Corona beschränkte Reisen wieder unbeschränkt möglich ist. Um in den Ski-Urlaub im Dolomiti Superski-Land gleich mit einem kulinarischen Highlight zu starten. Das Hotel öffnet wieder am 29. Januar. Dies ist ein – Freitag…

 

Details: www.hotelcristal.com , www.eggental.com , www.latemar.it , www.dolomitisuperski.com , www.suedtirol.info , www.enit.de

 

 

Zu eurer Info: Habe alle Reisekosten nach Obereggen und zurück zu meinem Heimatort selbst bezahlt. Zu mehreren Übernachtungen inklusive Halbpension im Cristal wurde ich vom Tourist Office Obereggen eingeladen. Für die Veröffentlichung obigen Tipps erhalte ich: 0,00 Euro. Warum ich trotzdem diesen Text schrieb? Weil ich sie einfach SUPER finde, diese Freitagabend-Idee des Cristals – und dies einfach euch mitzuteilen wünschte  : – )

 

Weitere Reise-Tipps von mir und vielen, vielen anderen Journalist/inn/en findet ihr hier:

 

www.Reise-Stories.de , www.Ski-Stories.de , www.Golf-Stories.com , www.Tennis-Stories.de , www.Sport-Stories.de , www.Fussball-Stories.de

 

 

Servus und eine schöne Woche

wünscht euch der Jupp

 

 

Copyright: Jupp Suttner

 

All rights reserved

 

 

JUPP SUTTNER

 

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DSV-Magazin Ski & Berge

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(Pool von 79 Regional-
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Jupp Suttner

Autor Kurzvorstellung:

Jupp Suttner (Jg. 48) ist der Chefredakteur von Ski-Stories.de, Fussball-Stories.de, Sport-Stories.de und Golf-Stories.com sowie Chefreporter für Reise-Stories.de. Der Sport- und Reisejournalist besucht seit 1968 nicht nur zahllose Hotels, Wintersport-Orte und Golfplätze rund um die Welt, sondern berichtete auch von insgesamt 21 Olympischen Sommer- und Winterspielen sowie mehreren Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften, alpinen und nordischen Ski- und Biathlon-WMs. Er schreibt im Print-Bereich hauptsächlich für SKI & BERGE, das TOP MAGAZIN MÜNCHEN, die Wiener Tageszeitung DIE PRESSE sowie gelegentlich für SERVUS, CENTURION, PLATINUM und andere wie etwa SPORT-FAXX – einem Pool von 79 Regional-Tageszeitungen in D, Ö, CH, It und Lux. Der Autor verfasste etliche Sportbücher (Ski, Fußball, Schwimmen, Marathon) und gewann zwei Mal den Fairplay-Preis des deutschen Sportjournalismus sowie etliche andere Medien-Preise des Verbandes Deutscher Sportjournalisten. Der leidenschaftliche Skifahrer, Golfer und Esser lebt als gebürtiger Münchner in den bayerischen Voralpen.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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