Wenn Brenninger irgend etwas hasst, dann ist es Beamtenfußball. Darunter versteht er allerdings kein Kicken nach Vorschrift, wie es gegen Saison-Ende bisweilen zelebriert wird. Oder immer dann, wenn eine Mannschaft den Trainer los haben will und im wahrsten Sinne des Wortes eine ruhige Kugel schiebt. Sondern Brenninger meint mit Beamtenfußball:
Dass er beim Bolzen mit der Münchner Freizeit-Clique gegen einen Beamten spielen muss. „Weil es is doch so“, erregt er sich gelegentlich hinterher beim gemeinsamen Bier, „dass ihr Beamte ohne Rücksicht auf Verluste in jed’n Zwoakampf geht’s und gnadenlos durch ziagts! Weil’s bei eich doch jobmäßig völlig egal ist, obs ihr wocha-lang ausfoits oder net! Aba mia von da freien Wirtschaft kenna uns koan Gipshaxn vom Fuaßboispuin leist’n!“
Die beiden Beamten grinsen dann immer etwas schief und der eine sagt zum anderen: „Mei, da Brenninger… Bloß weil er se net richtig nei geh traut! Weil er hoit aa Weichei is!“ Und der andere pflegt zu nicken: „Freie Wirtschaft – do lach i do bloß… Aa Beckenrandschwimmer is er, der Brenninger, aa Warmduscher!“ Und zieht sofort die Füße unter dem Tisch weg, weil er weiß, dass der Geschmähte jetzt garantiert nach ihm tritt.
Aber Brenninger haut an diesem Tag sogar am Abend, unter besagtem Tisch, eine Flasche. Und hofft nur eines: dass die beiden beim nächsten Freizeit-Kick mal – in seine Mannschaft gewählt werden. So dass er sie als Mitspieler und nicht als Gegner hat.
Doch noch schöner wäre, sinniert er über seiner Halben Helles, wenn die beiden auseinander gewählt würden und mal aufeinander träfen und sich – gegenseitig eliminierten!
Andererseits, denkt er weiter, könnte mein Antrag auf dem Amt dann ja vielleicht noch länger dauern, wenn ein Beamter wegen Krankenstand ausfällt. Eine wahre Zwickmühle. Also sagt er nur noch eins: „Prost – samma wieda guat!“. Und sie stoßen an. Und der Brenninger tritt zugleich unter dem Tisch zu. Dieses Mal trifft er. Und alles ist gut.
Der Brenninger ist ein typischer Freizeitsportler – und oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag hier.
* Niedergeschrieben von Jupp Suttner.