Hier kommt der neue JUPPSLETTER: Wieso es im Slalom einen Coitus interruptus gibt

BRIEF AN DIE LESER:INNEN.
Leserbriefe verkehrt. Reise-Stories.de-Chefredakteur Jupp Suttner dreht den Spieß um – und schreibt BRIEFE AN DIE LESER:INNEN.
Heute zum Beispiel folgenden:

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Ausgabe 21

3. Februar 2021

 

Liebe Leserinnen & Leser,

 

fragt ihr euch eigentlich manchmal, was an diesem komischen SKIFAHREN so toll sein soll? Denn immerhin mindestens ein Dutzend Gründe sprechen dagegen:

 

  1. Die Ausrüstung ist teuer.

 

  1. Der Skipass ist teuer.

 

  1. Das Essen auf der Hütte ist teuer.

 

  1. Man muss am Wochenende statt auszuschlafen in aller Herrgottsfrüh aufstehen.

 

  1. Auf dem Weg zum Skigebiet ereilen einen heftige Staus auf den Landstraßen und Autobahnen.

 

  1. Im Sessellift ist es kalt und man friert.

 

  1. Die Skischuhe drücken.

 

  1. Die Kinder quengeln, die/der Partner/in fährt zu langsam/schnell wie eine Schnecke/Pistensau – auf keinen Fall so wie man selbst.

 

  1. Man kann sich alle möglichen Körperteile brechen.

 

  1. Es herrscht ständige Gefahr, über den Haufen gefahren zu werden.

 

  1. Beim Après-Ski geht es bisweilen ordinär und alkoholisiert zu.

 

  1. Und auf dem Heimweg ist schon wieder Stau.

 

WARUM ALSO ZUM TEUFEL

FAHREN DIE MENSCHEN

SKI????

 

Ganz einfach: Weil alles andere als besagtes dreckige Dutzend an Gegenargumenten sooooo supertoll ist – dass die Freaks jene 12 Misslichkeiten dafür gerne in Kauf nehmen: Die Natur, die frische Luft und natürlich:

 

DAS SCHIERE SCHIFAHREN AN SICH.

Egal, ob es nur auf einem winzigen Kunstschnee-Band, umgeben von nichts als grüner Wiese, stattfindet – oder auf einer frisch gewalzten Superpiste inmitten einer weißen Winterlandschaft. Es geht um:

 

Das Gleiten durch und über den Schnee.

 

Den ersten gelungene Stemmbogen.

 

Die Bezwingung einer STEILEN Piste.

 

Der perfekt gezogene Carvingschwung auf einer FLACHEN Piste.

 

Das Hochgefühl, schneidig dahingeprescht zu sein.

 

Das Pfeifen des Windes bei höherem Tempo.

 

Und so weiter.

 

Und genau das ist es, was mir bei der gesamten Corona-Nichtskifahren-Debatte so unendlich aufstößt:

 

Dass es in den Diskussionen immer nur um Fremdenverkehrs- und Liftbetreiber-Verluste geht – und niemals um den Verlust des leidenschaftlichen Skimenschen, einfach nicht FAHREN zu können.

 

In Österreich sind momentan die Skilifte geöffnet – jedoch keine Hotels, Restaurants, Hütten. Und trotzdem begeben sich die Menschen in die Skigebiete – obwohl sie keine Verpflegung, keine Umziehmöglichkeit und erst recht kein Après-Ski geboten bekommen. Sie kommen einfach, UM SKI ZU FAHREN!

 

Vielleicht denken sie dabei unbewusst an Ernest Dichter. Jener, Jahrgang 1907, war ein in den USA lebender österreichischer Psychologe mit dem Ehrentitel „Vater der Motivforschung“. Seine drei Haupt-Ski-Thesen lauteten:

 

ERSTENS: Skifahren erfülle die ursprüngliche Sehnsucht des Menschen, zu schweben. Wenn er über den Schnee gleite, sei das für ihn fast wie fliegen.

 

ZWEITENS: Speziell beim Tiefschneefahren geselle sich bei Männern noch der Aspekt hinzu, die erste Spur zu setzen – also der das Erstrecht Ausübende auf einem weißen jungfräulichen Landschaftskörper zu sein.

 

DRITTENS: Und beim Slalom schließlich bedeute jedes Durchfahren eines Tores nichts anderes als – siehe Tiefschnee: gleichfalls eine Art Defloration.

 

Ich schrieb dies 1971 für den Kicker im Rahmen meiner alpinen Weltcup-Berichterstattung aus Wengen in der Schweiz und fügte hinzu:

 

„Und wenn man im Torlauf einfädelt – dann ist das wohl ein Coitus interruptus“.

 

Daraufhin musste ich nach meiner Rückkehr von dieser Reise beim Verleger antreten – der sich derlei Ungehörigkeiten fürderhin in seinem Blatt verbat. Ich fragte ihn mit unschuldiger Miene:

 

„Aber wieso denn? Wir haben doch auch Kondom-Anzeigen im Kicker!“

 

Er lief rot an – vermutlich vor Zorn und nicht aus Scham über diese Verlags-Doppelmoral – und meinte nur: „Das ist etwas ganz anderes!“

 

Was ganz anderes freilich ist, wenn man sich die Dichter-Thesen tatsächlich zu eigen macht, die Frage:

 

Was aber finden dann eigentlich FRAUEN so toll am Skifahren?

 

Man müsste Ernest Dichter befragen. Doch jener hat bereits 1991, als 84jähriger, die damals noch langen Latten für immer in die Ecke gestellt. Und wedelt seitdem in den ewigen Skijagd-Gründen.

 

Wo es übrigens jeden Tag frischen Powder schneit, wie ich für ihn hoffe.

 

Für die erste Spur.

 

„Brenninger konnte Ernests Juchzer bis hierher hören“, schrieb ich mal in einer Brenninger-Kolumne, „und juchzte heimlich ganz leise mit. Denn ein kleiner Dichter, dachte Brenninger, steckt doch in allen von uns Männern. Und gab es sich selbst gegenüber gerne zu.

 

Ski too.“

 

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Mein heutiger LESE-TIPP – entfällt.

 

Denn:

 

In wenigen Tagen präsentiere ich mein neues Buch – und da werde ich doch nicht so blöd sein, euch vorher noch auf andere Werke hinzuweisen! Ihr sollt euch voll auf MICH konzentrieren!

 

: – ))))))))

 

(Dieses lachende Zeichen ist für all jene, die mich nicht so genau kennen und tatsächlich glauben könnten, meine Denkweise wäre so seltsam beschaffen…)

 

 

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Wenn es heute schon keinen LESE-Tipp gibt – dann dafür eben ZWEI Musik-Tipps:

 

Und zwar passend zur Ballsaison, die jetzt ja eigentlich wäre:

 

Es war beim Ball paré von Hildegard Knef:

 

https://www.youtube.com/watch?v=iNpeVLtktFc

 

 

Und „Eins und eins macht zwei“ von Hildegard Knef – betreffend Ball-Bekanntschaften:

 

Hier gehts zum Link:

 

https://www.youtube.com/watch?v=DRD6wL-6rX4

 

 

Wenn euch beim Hören ein Kloß in den Hals gerät – wegen der NICHTstattfindenden Bälle oder wegen VERGANGENER Bälle mit Hildegard-Erfahrungen – dann ist das völlig normal. Und zeigt lediglich:

 

Corona hat euch NICHT eurer Emotionen beraubt!

 

Falls die Links nicht funktionieren, dann einfach via

 

Youtube.com

 

bei „Suchen“ eingeben:

 

hildegard knef eins und eins

 

bzw.

 

hildegard knef ball pare

 

 

Ein jeweils etwa 3 Minuten langer Trip in die Vergangenheit…

 

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Mein heutiger REISE-Tipp:

 

WER NÄCHSTEN WINTER HELI-SKIFAHREN WILL –

SOLLTE AM BSTEN   J E T Z T   SCHON BUCHEN!

 

Was haben Skihüttenquartiere hierzulande und Heli-Skiing-Trips in fernen Landen gemeinsam? Beide müssen oftmals bereits ein Jahr zuvor gebucht werden, um zum Zuge zu kommen.

 

Dies zum einen.

 

Zum anderen:

 

Ob es im momentanen Winter noch einmal etwas wird mit dem Skifahren – wer weiß das schon. Darum sollte man sich vielleicht jetzt bereits auf den NÄCHSTEN konzentrieren – vielleicht schlagen die Corona-Impfungen da schon ordentlich durch.

 

Um nun dies zum einen und jenes zum anderen zusammenzuführen:

 

Es scheint ratsam, jetzt bereits Plätze zu buchen, wer in der Saison 2020/21 bei CMH (Canadian Mountain Holidays), dem berühmtesten Betreiber von kanadischem Heli-Skiing-Thrill, dabei zu sein. Und wer es gar nicht erwarten kann: Das hessische Reise-Unternehmen Aeroski bietet bereits für kommenden DEZEMBER jene begehrten CMH-Teilnahmen an!

Warum gerade im Dezember gen Kanada düsen? Area Manager Craig McGee: „In den CMH-Lodges fallen im Dezember durchschnittlich 280 cm Schnee. Es ist daher auch nicht ungewöhnlich, um diese Zeit mal einen heftigen Schneesturm zu erleben. In Kombination mit den typisch kalten Temperaturen des Monats führt dies regelmäßig zu beeindruckenden Schneebedingungen.  Komplexe Schneeschichten haben zu dieser Jahreszeit noch wenig Zeit gehabt, sich zu akkumulieren. Das bedeutet: Es gibt meistens schon zu Beginn der Saison Powder ohne Ende. Dafür liebe ich den Dezember.“

Und aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Der Dezember ist ideal für alle, die Tree-Skiing lieben – denn man ist manchmal der riesigen Schneefälle wegen geradezu GEZWUNGEN, in die Wälder auszuweichen: Weil dort durch die Bäume die Schneedecke und man selbst geschützter ist. CMH verspricht jedenfalls jetzt bereits, „während der Sommermonate sehr hart daran zu arbeiten, die Waldabfahrten auszubauen“, damit man sicher unterwegs ist.

Details: www.aeroski.com

 

Zu eurer Info: Für die Veröffentlichung obigen Tipps erhalte ich: 0,00 Euro. Warum ich trotzdem diesen Text schrieb? Weil ich sie einfach SUPER finde, diese Idee, vielleicht nächsten Dezember wieder durch den Tiefschnee stauben zu können – der ja hierzulande etwas rarer ist.

 

 

Weitere Reise-Tipps von mir und vielen, vielen anderen Journalist/inn/en findet ihr hier:

 

www.Reise-Stories.de , www.Ski-Stories.de , www.Golf-Stories.com , www.Tennis-Stories.de , www.Sport-Stories.de , www.Fussball-Stories.de

 

 

Servus und eine schöne Woche

wünscht euch der Jupp

 

 

Copyright: Jupp Suttner

 

All rights reserved

 

JUPP SUTTNER

Chefredakteur der Online-Magazine

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(einst “aktiv”)

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(Pool von 79 Regional-
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Jupp Suttner

Autor Kurzvorstellung:

Jupp Suttner (Jg. 48) ist der Chefredakteur von Ski-Stories.de, Fussball-Stories.de, Sport-Stories.de und Golf-Stories.com sowie Chefreporter für Reise-Stories.de. Der Sport- und Reisejournalist besucht seit 1968 nicht nur zahllose Hotels, Wintersport-Orte und Golfplätze rund um die Welt, sondern berichtete auch von insgesamt 21 Olympischen Sommer- und Winterspielen sowie mehreren Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften, alpinen und nordischen Ski- und Biathlon-WMs. Er schreibt im Print-Bereich hauptsächlich für SKI & BERGE, das TOP MAGAZIN MÜNCHEN, die Wiener Tageszeitung DIE PRESSE sowie gelegentlich für SERVUS, CENTURION, PLATINUM und andere wie etwa SPORT-FAXX – einem Pool von 79 Regional-Tageszeitungen in D, Ö, CH, It und Lux. Der Autor verfasste etliche Sportbücher (Ski, Fußball, Schwimmen, Marathon) und gewann zwei Mal den Fairplay-Preis des deutschen Sportjournalismus sowie etliche andere Medien-Preise des Verbandes Deutscher Sportjournalisten. Der leidenschaftliche Skifahrer, Golfer und Esser lebt als gebürtiger Münchner in den bayerischen Voralpen.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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