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Heute präsentiert von: Classy.Guide
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Übermorgen, am 24. Dezember, kehrt auf den meisten Skihütten die Besinnlichkeit ein. Zumindest einige Stunden lang. Und selbst der aufgedrehteste Wirt wird sich mit seinen heißen Sprüchen an diesem Tag ein wenig zurück halten. An diesem Tag, nach dessen Sonnenuntergang der Heilige Abend beginnt. Wie schön, freuen sie sich dann nicht nur auf den Hütten – das Christkind kommt! Oder der Weihnachtsmann. Je nach Landsmannschaft.
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Was das Christkind deutlich vom Weihnachtsmann und auch vom Nikolaus unterscheidet: Während die beiden Herren bekanntlich mit dem Coca Cola-Truck (Weihnachtsmann) oder mit dem Schlitten (Nikolaus) reisen, ist das Christkind – auf Skiern unterwegs. Zumindest dachte der Brenninger sich das als Ski-Kind immer. Er stellte sich stets vor, wie es die Hänge hinab schwingt, mit einem langen Geradeaus-Schuss auf eine Kante zu rast, abhebt – und dann direkt von der Tegernseer Sutten-Abfahrt nach München einschwebt und ihm die Geschenke bringt. Wobei es rückblickend betrachtet folgende drei Geschenke waren, die in seiner persönlichen Kinderzeit-Hitliste die Stockerlplätze errangen:
• Bronzemedaille – eine ganze Kiste (besser Schatztruhe) voller gebrauchter Bücher, die leider bis Ostern bereits verschlungen waren.
• Silbermedaille – ein nagelneuer Fußball aus damals tatsächlich noch echtem Leder.
• Goldmedaille – ein Fotoapparat namens Kodak Retinette 1B.
„Und fürs Skifahren“, fragten seine Spezln beim Hüttenratsch, „hast keine Geschenke gekriegt?“.
Doch, doch, natürlich. Und eines davon, erzählte der Brenninger, sei ihm sogar unvergesslich: Ein Paar bereits vom Großvater verwendete, also gebrauchte, Erbacher-Ski – in etwa drei Meter Länge (wie ihm schien). „Mein Großvater – ein Sieger vieler Skirennen – war sehr enttäuscht, dass ich die Zweizehn langen Hölzer weniger stark als die anderen Geschenke beachtete. Doch ich wusste vom ersten Moment an: Diese langen Latten wirst Du nie um die Kurve bringen! Höchstens via Stemmschwung. Aber den hasste ich – weil er so unendlich uncool war. Wie sollte ich ausgerechnet DIESES Geschenk lieben?“
Natürlich wurde dem kleinen Brenninger x-mal beizubringen versucht, dass das Christkind nicht auf Skiern komme, sondern in der Krippe liege – aber geglaubt habe er kein Wort: „Denn wie, bitteschön, soll ein Wuzzerl in Stroh in der Lage sein, Geschenke auszuliefern? Nein, nein, es war schon das SKI-Christkind!“. Weshalb er bei den ersten Weihnachten seines Bewusstseins, die schneelos und grün statt weiß waren – ganz fürchterlich um seine Präsente bangte: „Wie sollte das Ski-Christkind es da aus dem Gebirge bis zu mir in die Stadt schaffen?“.
Erfreulicherweise lagen dann doch Geschenke unter dem Baum – und in seinem Kopf wirbelte der Gedanke: Ob nicht vielleicht tatsächlich das kleine Wesen im Kripperl das wahre Christkind sei? Und nicht jenes in seiner Ski-Phantasie?
„Ehrlich gesagt“, brummelte der Brenninger etwas verlegen, “ich weiß es bis heute nicht. Aber Hauptsache – ich erhalte Geschenke.“
Jupp Suttner
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Der Brenninger ist ein typischer Freizeitsportler – und oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de. * Niedergeschrieben von Jupp Suttner.
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