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Der Skiverbund Dolomiti Superski hat hunderte Pisten im Angebot. Doch die Abfahrten rund um den Sella-Stock liegen in der Gunst der Skifahrer mit Abstand vorne.

Auf der Sella-Ronda unterwegs - mit Panoram-Blick auf den Langkofel, Foto: Dolomiti Superski, Wisthaler
Auf der Sella-Ronda unterwegs – mit Panoram-Blick auf den Langkofel, Foto: Dolomiti Superski, Wisthaler

“Die Dolomiten sind unserer USP”, sagt Thomas Mussner, General Manager von Dolomiti Superski. Das stimmt und stimmt nicht. Die Berge, die sich über 12 Skiregionen in Norditalien erstrecken, sind zwar tatsächlich  ein „einzigartiges Verkaufsargument“, so die Bedeutung von „USP“. Aber getan ist es damit noch lange nicht. Und daher waren er und andere Verantwortliche auf der Pressekonferenz im Hotel Bad Moos in Moos bei Sexten zufrieden, aber nicht selbstgefällig. “Es stimmt, wir sind der weltgrößte Skipassverbund, aber jede Saison stellt uns vor neue Herausforderungen.” Und das seit nun mehr 40 Jahren, die neue Wintersaison 2014/2015 sollte am 29. November 2014 beginnen, aber mangels Schnee starteten nur in Cortina d´Ampezzo die Lifte. Dafür sollen sie bis zum 3. Mai 2015 laufen. Das könnte klappen. Denn die Schneeverhältnisse  auf den 1200 Pistenkilometern, die mit 450 Liften und einem Skipass erschlossen wurden, sind inzwischen hervorragend.

Der Anfang wurde 1974 gemacht, 12 Täler der Dolomiten zu einer wirtschaftlichen Einheit im Wintertourismus zusammen zu führen, dabei die Selbstständigkeit der Liftunternehmen zu bewahren, sie nur auf ein gemeinsames, unternehmerisches Ziel zu verpflichten: das Territorium der Dolomiten als Skidestination zu promoten und allen Kunden das Lift- und Pistenangebot zwischen den einzelnen Skiregionen ohne Grenzen zugänglich zu machen. Kern- “USP” war der Sellastock, den es mit einem Ausweis zu umrunden galt, also das Gebiet zwischen Wolkenstein, Arraba, Cortina und Colfosco. Die Sella Ronda ist heute noch der Tanz um den heiligen Gral, den die täglich bis zu 210 000 gezählten Skifahrer einmal “gemacht” haben müssen. Ihr Magnetismus ist ungebrochen. Und Technik-Affine können mit der neuen App 3D Superski den Routenplaner nutzen oder sich den Skitag aufzeichnen lassen. Sogar an einem virtuellen Wettkampf um zurückgelegte Strecke und Höhenmeter kann man teilnehmen.

Immer wieder spektakuläre Panoramen bieten sich auf der Sella-Ronda, wie hier auf die Marmolada; Foto: fotoriva
Immer wieder spektakuläre Panoramen bieten sich auf der Sella-Ronda, wie hier auf die Marmolada; Foto: fotoriva

Doch ewiger Sieger bleiben die Dolomiten, die seit 2009 Unesco-Weltkulturerbe sind. Ihre bekanntesten Gipfel, die Marmolada (3.342 m), die Drei Zinnen (2.999 m), der Averau (2.649 m), der Schlern (2.563 m), der Pale di San Martino (3.192 m) und der Monte Pelmo (3.169 m), bilden stets das Panorama und zwar so, wie es schon Albrecht Dürer, Johann Wolfgang von Goethe, Giovanni Arduino, Déodat de Dolomieu und Alexander von Humboldt gezeichnet, beschrieben und untersucht hat. Auf den Franzosen Dolomieu geht auch der Name zurück. Goethe hatte sie noch “die Kalkalpen” genannt. Die Bergsteigerlegende Reinhold Messner, in Villnöss geboren und aufgewachsen, beschreibt die Dolomiten, „sie sind zwar nicht die höchsten Berge der Welt, wohl aber die schönsten“. Wichtige Museen hat er hier angesiedelt, das sechste, den Felsen gewidmet, wird in diesem Sommer auf dem Kronplatz eröffnet.

Der Skiverbund ist in seinen 40 Jahren zu einer wirtschaftlichen Größe herangewachsen, die über das Wohl und Wehe der beteiligten Täler entscheidet. 3 Millionen Gäste bringen jeden Winter Geld und damit Arbeitsplätze ins Land. Da bleibt es nicht aus, dass benachbarte Gebiete den Anschluss suchen. Das Val Comelico in der Provinz Belluno gehört zu dem Skigebiet Sextner Dolomiten, aber die Verbindung auf Skiern, der Einstieg in die Gral-Umrundung ist das Ziel. Doch hier behindert das Weltkulturerbe den Bau von verbindenden Skianlagen.

Padola im Val Comelico sucht den Anschluss an Dolomiti SuperSki.
Padola im Val Comelico, Provinz Belluno, sucht den Anschluss an Dolomiti SuperSki.
Cortina plant mit einem Lift zu den Cinque Torri den Anschluss an die Sella-Ronda; Foto: Heiner Sieger
Cortina plant mit einem Lift zu den Cinque Torri den Anschluss an die Sella-Ronda; Foto: Heiner Sieger

Heute hilft ein Ziehweg, der so wunderschön durch unberührte Natur führt, dass man es sich nicht anders vorstellen möchte. Der “USP” kann auch zur Last werden, aber er erhält sich selbst, so widersprüchlich das sein mag. Unter gewaltigen Berg-Gondeln könnte der “Dolomythos” verloren gehen.

Immerhin, Sexten hat mit einem neuen halbstündlich verkehrenden Zug und der Gondelbahn Ried zum Kronplatz hinauf, die direkt vom Bahnsteig abgeht, den Einstieg in die Sella Ronda geschafft. Vom Fuße des Picolin bringt ein Bus in 15 Minuten dann den Skifahrer nach Alta Badia, einen direkten Startpunkt. Und Cortina plant einen Lift zu den Cinque Torri, von dort ist die Piste ebenfalls bereitet. Ein kleines Stück, in Armentarola, muss man sich noch von Pferden ziehen lassen. Jedenfalls 2017 zu den Alpinen Ski-Weltmeisterschaften soll die Verbindung zu den fünf Türmen stehen.

Doch am Schönsten sind und bleiben die fahlen Berge der Dolomiten ohne Stützen und Streben, darüber ein blauer Himmel und auf den Bäumen, Häusern und Pisten frisch gefallener Schnee. Das ist es, was reizt, das können die Ökonomen von mir aus auch “USP, unique selling point” nennen, für mich ist es Magie.

Zum 40. Geburtstag hat Dolomiti Superski ein Sonderangebot ins Leben gerufen: „Great Finale 2015“ mit 40,00 Euro Rabatt für alle, die ab 04. April bis Saisonende einen Skipass ab 4 Tagen Gültigkeit kaufen.
Information: www.dolomitisuperski.com

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Hans-Herbert Holzamer

Autor Kurzvorstellung:

Freier Journalist und Autor

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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