In den Abruzzen: Grandios gescheitert

Abgehoben von der restlichen Welt erreichten wir die Hochebene unterhalb des Gran Sasso, des 2912 Meter hohen großen Steines. Die Sonne war schon hinter der Bergstation herabgesunken, Schatten und Nebel bildeten ein Kunstwerk auf den Bergabhängen in den Farben Ocker, Braun, Grau, Blau und Grün. Vor unseren Füßen zitterten weiße Gräser, ihre Farbe wiederholte sich in der Helligkeit der Bergspitzen, dort ins Rosa changierend, wo die Sonne sie noch berührte. Dazwischen sich heben- und senkendes Grün, dunkler, wo die Schatten die Farbgebung übernahmen. Durch die sich bewegenden Wolken wurde die Unendlichkeit des Momentes aufgehoben, die Ewigkeit zum Film. Wie in einer Schale fühlten wir uns, wie in einer offenen Hand, begrenzt und beschützt durch die rahmenden Höhenzüge, dahinter zu erahnen das, was uns nicht interessierte. Eine schmale Straße führte dorthin, von uns weg, aber wozu fragen? Wir waren am Ziel, an einem der vielen Ziele, die wir mit dieser Reise in die Abruzzen anstrebten.

Bild ganz oben: Rocca di Calascio
So vieles in Italien hat einen Beinamen, der erklären und festlegen soll, damit es der Verstand fassen kann. Umbrien ist das grüne Herz, die Lombardei das Powerhaus, Florenz, Rom, Neapel sind Museen. Was sind die Abruzzen? Eine Region, ein Gebirge, ein Park, Grenzland des Königreichs Neapel zum Kirchenstaat? Sie sind dies alles, und doch sind die Beschreibungen unzulänglich. Aber es ist schwer, sich dieses Land Abruzzen zu erschließen. Man blickt auf die Karte und kennt nichts. Kein Ort, der eine Assoziation, eine Erinnerung auslöst, kein Fluss, der ankäme an einem Ort, wo man schon einmal war. Straßen, Berge, Wälder, nichts Vertrautes. Wenn man den Zoom der elektronischen Karte herunterfährt, so dass man am Randes des Tyrrhenischen Meers im Norden Rom, im Süden Neapel entdeckt, an der Adria im Osten Pescara auftaucht, hat man zwar eine Orientierung, aber dann ist man aus dem Land schon wieder hinausgefallen.

Gran SassoGran Sasso 2

Bilder oben: Grand Sasso

Wenn man versucht, auf der Mikroebene einen Zugang zu finden, dann lässt man sich von der Enit, der staatlichen Behörde, touristische Informationen, gedrucktes Material schicken oder man sucht im Internet. Dann ist man auf der Ebene der Parks, die das Land zu dominieren scheinen, aber nicht viel weiter. Jeder Park spricht nur für sich, aber alle buhlen mit den gleichen Schlagworten um den Besucher. Es gibt kein verbindendes Konzept, nicht einmal eine Interaktion zwischen den aufgelisteten Unterkünften und der Karte. Es gibt in Print nur für Mountainbiker Routen, die praktikabel sind, für Wanderer gibt es Karten mit Linien drauf, die weder als Wege erkennbar noch aus Ausgangsmaterial für Ausflüge verwertbar sind. Wer sich mit dem eigenen Fahrzeug einen Überblick verschaffen will, der ist verloren, weil es nichts Gemeinsames gibt, außer der Aussage, dass „es in den Abruzzen schön ist”.

Also suchten und organisierten wir selbst. Und diese Tour, die vom Flughafen Rom bis zum Hauptbahnhof von Neapel führte, wo wir den Leihwagen abgaben, weil er in der Stadt nur störte, die mag jeder, der dieses unvergleichliche Abenteuer sucht, das sich „Abruzzen“ nennt, als Basis für eine eigene Reise nutzen. Eingestreute Tage, nur um zu schauen oder zu wandern, stehen in eines Jeden Belieben. Und wenn einer sagt: „Ihr habt das Schönste übersehen“, das könnten wir nicht einmal ausschließen. Es würde für die Unergründlichkeit der Abruzzen sprechen. Für sehr wahrscheinlich halten wir es nicht. Wir gönnten uns zum Abschluss einen Tag Procida. Eigentlich wollten wir das nicht verraten.
Wer von der Festung der Inselhauptstadt Capri gesehen hat, im Meer schwimmend Ischia, vom Dach des Hotels Piccolo Tirreno den Vesuv und die Schatten Neapels, der will sowieso nirgendwo anders hin. Nun gut, Menschen vergessen, was sie lesen. Kehren wir zum Anfang zurück.

19:50 ab MUC, an Rom 21:25 mit Vueling, preiswert und pünktlich, teuer kann jeder. Den Leihwagen bei Sixt, weil aus schlechter Erfahrung mit billigeren Anbietern gelernt, abgeholt, nach Rom gefahren, direkt ins Zentrum, nach Monti. Dort gibt es zwar auch viele Touristen, aber wir bekamen, inzwischen war es 22:30 Uhr noch eine frische Dorade im Freien serviert. Was will man mehr?
Zur Übernachtung hatten wir uns in der „Merulana Suite 2“, in der Via Giovanni Lanza 99 eingebucht. Bed and Breakfast ist in Rom derzeit angesagt. Anbieter kommen und gehen. Wir sind indes noch nie richtig enttäuscht worden. Die Vermieter sind oft junge Unternehmer, die sich richtig Mühe geben.

Der erste Tag führte uns über Tagliacozzo und L´Aquila nach Assergi. Es gibt eine Liste der schönsten Orte Italiens, sich daran zu orientieren, hilft indes nicht wirklich, weil es ähnlich ist wie der Aktion „unser Dorf soll schöner werden“. Alle wollen dabei, und aus mancherlei Gründen kann es opportun sein, den einen oder anderen nicht auszuschließen. Tagliacozzo empfing uns mit einem Wochenmarkt, auf dem derselbe Schund aus der chinesischen Parallelwelt Italiens verkauft wurde wie eine Woche zuvor im Nachbarort. Als wir einen Umweg in die Altstadt suchten, kamen wir nach Tremonti. Hier gab es nicht einmal einen Kaffee, dafür enge Sträßchen zwischen unbewohnten Häusern unter einer unerreichbaren Festung und gelegentlich Aussichten auf ferne Berge und wie Flecken auf ihnen verteilte Dörfer. Einen Weg in die Altstadt von Tagliacozzo fanden wir nicht. Aber da wir nicht bei der ersten Suche schon scheitern wollten, drehten wir um und fanden das bezaubernde Centro hinter den Marktständen und einem Torbogen. Es war fast menschenleer.

LÁquila in Ketten
LÁquila in Ketten

L’Aquila, unser nächstes Ziel, beginnt erst jetzt, sieben Jahre später, mit dem Wiederaufbau. Die Stadt präsentiert sich hinter einem Kettenhemd aus verschraubten Stahlgerüsten. Der „Urlaub im Zelt“, wie ihn Ministerpräsident Silvio Berlusconi empfahl, dauert doch etwas länger. Direkt nach dem Erdbeben im Jahre 2009 hatte man einige Palazzi wieder errichtet, aber übersehen, dass auch die Strom- und Wasserzuleitungen zerstört waren. Schnelle Bilder des Aufbaus waren für die mediale Selbstdarstellung wichtig. Das muss jetzt mit großem Aufwand nachgeholt werden. Das Ausmaß der Zerstörungen ist immer noch zu sehen, besonders schmerzhaft an und in den Kirchen. An der Kirche St. Maria del Suffragio am Piazza del Duomo weht die französische Fahne als Zeichen des Engagements. Wir hätten gerne auch irgendwo eine deutsche gesehen. Immerhin entstand L´Aquila als Gründung Kaiser Friedrichs II.
Am 6. April 2009 gab es 308 Todesopfer. Dass die materiellen Schäden bislang nicht beseitigt werden konnten, wird der Mafia angelastet, bei der die Hilfsgelder versickert wären. Aber wer lässt so etwas zu?
In Assergi erreichten wir den Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga, den ersten auf unserer Abruzzen-Reise. Wir bezogen Quartier im „B&B Il Grottino di Assergi“, ein kleines Haus inmitten kleiner Häuser an engen Pfaden zwischen rot- und braunfleckigen, zumeist aber unverputzten Mauern, die nur Kleinwagen befahren können, dahinter ungepflegte Gärten, die auch als Lagerplatz dienen müssen, weil es keine Keller und Dachkammern gibt.
Zu Recht kann man über Internetplattformen für Hotels und Bed & Breakfast schimpfen. Aber ohne sie hätte “Il Grottino” keine Chance zu bestehen. Solange die öffentlichen Verwaltungen nicht imstande sind, solche Plattformen anzubieten, gibt es die Bookingcoms dieser Welt, und die kassieren. Unser Wirt freute sich schon auf uns, reservierte uns einen Tisch bei Franco, was nicht nötig gewesen wäre, aber der freute ich auch, hatte sogar schon einen Antipasti-Teller auf den Tisch gestellt. So wurde es ein für alle schöner Abend.
Wenn noch ein paar Gäste mehr nach Assergi kämen, vielleicht wären dann die Behausungen der verschiedenen Heiligen nicht versperrt gewesen, der Santa Maria Assunta, der Madonna del Mulino, der Madonna della Villa, der Madonna del Castello und der Madonna del Fiume.

Eine Kirche hatte auf, die San Pietro della Jenca. Hier hat sich Johannes Paul II, als er noch Kardinal Wojtyla war, ein Denkmal geschaffen. Der Diener Gottes hat in den Darstellungen den Platz seines Herren eingenommen. Das sind Momente, da weiß ich, was Blasphemie ist und warum ich Protestant bin. Unterhalb des Kirchleins die Quelle aus römischen Zeiten, Acque di San Franco. Ein findiger Nachbar hat sie mit einem Gartenschlauch und seinem Grundstück verbunden.

Die Majola-Schlange von Assergi
Die Majola-Schlange von Assergi

 

Nach all den Aufwartungen, die wir den Heiligen gemacht haben oder hätten, wenn sie uns geöffnet hätten, und einer Wanderung am Hang auf halber Höhe über der Straße SP 86, bei der die Wolken aus dem Tal krochen wie die berühmte Schlange von Majola, war es zu spät für die Seilbahn zum Campo Imperatore. Also nahmen wir das Auto und fuhren über den Altopiano di cinquemila hinauf. So schön dort oben die Landschaft ist, das Hotel del Campo Imperatore hat schon bessere Zeiten gesehen, wobei nicht die kurze Episode gemeint ist, als der Duce Benito Mussolini auf seine „Befreiung“ durch die Deutschen im Rahmen der Aktion Eiche wartete. Unweit des Hotels, über oberhalb der Bergstation der Funivia liegt ein Observatorium wie ein großer Käfer, hinauszublicken und zu lauschen in die Weiten der Welt. Das kann jeder für sich fast genauso gut, wenn er sich auf das Beton-Fundament der Bahn oder einen Felsen im Gelände setzt, an das traurige Schicksal des Schäfers und seiner beiden Söhne denkt, die im Sturm mit ihren 5000 (daher cinquemila) Schafen ums Leben kamen, und zuschaut, wie das Licht von den Bergspitzen verschwindet, erst dem Dunkelblau, dann dem Schwarz Platz macht, bis sich alles in der Finsternis auflöst.
Für die nächsten Tag war die Fahrt in den Regionalpark Sirente-Velino angesagt, aber wir wollten zunächst einen Blick auf den Campotosto-See werfen und über Pietracamela hinauf nach San Vito, um von dort mit der Seilbahn dem Gran Sasso von der anderen Seite auf die Pelle zu rücken. Daher wählten wir die weitere Route auf der uns streckenweise bekannten SP 86 westwärts. Der See ist ein Stausee, den man nicht gesehen haben muss, Campotosto ein Nest, wo man nur mit Alten reden kann. Pietracamela ist einer dieser schönsten Orte Italiens, der einen kurzen Stopp lohnt. Doch die Straße nach Prati di Tivo war gesperrt, wie auch die direkte Verbindung von Campotosto nach Pietracamela mit Betonblöcken verrammelt war. All´ italiano einfach am Sperrschild vorbeifahren ging da nicht. Da auch in Pietracamela keiner auf der Straße war, mussten wir einen freundlichen Herrn stören, der im Hof seinen Pkw reparierte. Er erklärte uns einen Umweg, der uns indes zu einem stillgelegten Sessellift in Prato di Selva führte, aber nicht nach Prati di Tivo.

Castel del Monte, Keiner zu Hause
Castel del Monte, Keiner zu Hause

 

Durch nichts zu frusten, planten wir um und besuchten Teramo. Und, oh Wunder, hier lebten Menschen, nicht nur alte, sondern junge. Die Universität macht es möglich. Und natürlich stellte sich immer drängender die Frage, woran es liegt, wenn Regionen sterben. Obwohl, wenn der Mensch gegangen ist, kann die Natur aufleben. Aber Traurigkeit überzieht das Land, wenn zu den Schäden, die Erdbeben schlagen, Verwahrlosung tritt.

Wir schlossen den Rundkurs um den Gran Sasso mit einem Besuch von Castel del Monte ab, dann eilten wir nach Santo Stefano di Sessanio. In diesem mittelalterliche Städtchen leben an die 100 Menschen, denen es gelungen ist, einen Hotelbetreiber zu locken, der aus dem ganzen Ort ein albergo diffuso machte, ein Hotel in 32 Häuser verteilt. In seinem Gefolge kamen Handwerker, Künstler, Gaststätten. Es rühmt sich, der höchstgelegene Ort Italiens zu sein. Santo Stefano di Sessanio ist autofrei und mit seinen Durchgängen, Treppen und Gässchen wunderbar zu durchlaufen. In einer Gaststätte sahen wir das Bild eines Turm aus der Renaissancezeit und wunderten uns, ihn nicht gesehen zu haben. Er sei beim Erdbeben 2009 eingestürzt. Ob er wieder aufgebaut würde? „Wohl nicht.“
Schon aus der Ferne grüßte die Rocca di Calascio, eine uralte Burganlage auf 1460 Meter Höhe. Bei der Vorbereitung der Reise hatten Bilder von ihr den unbedingten Wunsch geweckt, sie zu besuchen. Und jetzt näherten wir uns ihr über den östlichen Weg. Der Blick ging mal weit übers Land, mal hoch zum Berg. Dann tauchte die achteckige Kirche Santa Maria della Pietà unterhalb der Burg auf. Im Norden schwebte der Gran Sasso über der Landschaft, um ihn herum seine Brüder, die Herren der Abruzzen. Hätten wir nur wegen der Rocca di Calascio diese Reise gemacht, wir wären mehr als reichlich belohnt worden.
Oben von der Burg, die nie ihre Wälle dem Feind entgegenstellen musste, weil sie einfach zu hoch, zu weit weg von allem Kampfgeschehen war, eröffnete sich ein Blick, der in die Knie nötigte. Nur Erdbeben bezwangen sie. Wir bestaunten ein Land, das von den Gipfeln seiner höchsten Berge herabwogt in unterschiedlichen Grüntönen wohl bis zum fernen Meer. In Tälern und Nischen drängen sich kleine Ansiedlungen. Alles strahlte eine Ruhe und Selbstverständlichkeit aus, die im eigenen Innern ihren Widerhall fand. Wir setzten uns und blieben, bis das schwindende Licht uns mahnte, die Unterkunft in Calascio aufzusuchen.
Bereits im 10. Jahrhundert soll hier ein Wachturm errichtet worden sein. In den Jahren 1461 und 1703 wurde die Anlage bei schweren Erdbeben stark beschädigt. Während der Ort unterhalb der Festung wieder aufgebaut wurde, geschah dies bei der Rocca nicht.

Nicht weit entfernt fanden wir die piccola bomboniera in Calascio, wo wir übernachten wollten. Die Adresse via xi febbraio stimmte zwar nicht, aber da die Nachbarin von ihrer Tochter aus Rom Besuch bekam, trafen wir jemanden auf der Straße, der uns den Weg zeigte. Kleine Bomboniere trifft die Ausstattung der Wohnung ganz gut.
Der Eigentümer ließ es nicht nehmen, mit uns zu reden und klagte über die Widerstände, mit denen sich diejenigen auseinanderzusetzen haben, die hier etwas voranbringen wollten. Er schickte uns abends in sein Restaurant “Il sentiero dei volpi”, das wir in der Dunkelheit fast nicht gefunden hätten, wir waren die einzigen Gäste. Nur der Hund leistete uns Gesellschaft, wenn der Koch in der Küche zu tun hatte und sich nicht mitteilen konnte. Einmal verließ uns auch der weiße Golden Retriever. Ein Wolf hätte ihn aufgescheucht, meinte der Koch. Auf dem “Weg der Wölfe”, so der Name des Lokals, empfanden wir das nicht als Überraschung. Nachts meinten wir, ihr Geheul hören zu können.

Auf dem Weg zum nächsten Park, dem Parco Nazionale della Majella stand zunächst Capestrano, dann Castelvecchio Calvisio, wo wir auch übernachten wollten, auf dem Programm. Capestrano ist ein Kosmos für sich. Einst war es das römische Caput Tritanum. Dann kamen viele Herren bis Karl I. von Anjou und den Medici. Zahlreich sind die steinernen Erinnerungen an sie: Chiesa di Santa Maria della Pace, Abbazia di San Pietro ad Oratorium, Convento francescano di San Giovanni, Torre medievale, sogar eine Nekropolis gibt es hier, wo der berühmte Krieger von Capestrano ausgegraben wurde. Er wohnt nicht mehr hier, sondern in Chieti, im Museo Archeologico Nazionale.
Kaum einer wohnt mehr hier. In der einzigen Kneipe, die wir geöffnet fanden, erzählte uns der Wirt – “alle meine Geschwister, wir waren elf, sind gegangen, neun nach Amerika” – dass von einst 1500 Menschen nur noch 300 da wären. Zu sehen waren sie nicht. Die Kirchen waren zugesperrt.

Die Abruzzen-Tour wurde immer beschwerlicher. So schön das Land, so triste die Verhältnisse. Unsere nächste Unterkunft war der Agriturismo La Pagliarella, Via Sant´Ela, in 65023 Caramanico Terme.
Von dort aus wollten wir in den nächsten Tagen besuchen: Campo di Giove, Pettorano sul Gizio, Eremo di Sant’Onofrio al Morrone Pacentro, Sulmona, Cocculo, Castel di Sangro und den Parco Nazionale d’Abruzzo, Lazio e Molise. Die nächste Übernachtung war dann im Hotel La Pieja in Opi geplant. Schließlich sollte es nach Neapel und Procida gehen. Mit dem Flugzeug donnerstags, um 13:05 Uhr, von Neapel aus zurück nach München.
Und natürlich standen Caramanico Terme und der Majela-Park auf dem Programm. Doch zunächst wollten wir in dem Agriturismo di Qualità einchecken. Doch es gibt in Caramanico Terme keine Via Sant´Ela. Und im Agriturismo ging keiner an den Apparat. Die Leute im Ort sind nett und hilfsbereit, wenn man jemanden trifft. Nur ihre Tipps waren falsch. Mit der Eingabe La Pagliarella führte uns der Navi bis nach Campo di Giove. Schließlich brachte uns Suchen im Internet nach einem Ort St. Elia und über das zusätzliche “i” zum Ziel. Er mag sogar verwaltungstechnisch zu Caramanico Terme gehören, ist aber nur über einen 45-minütigen Weg zu erreichen. Die Gesamtsuche dauerte mehr als zwei Stunden.

Der Agriturismo bot uns eine Behausung mit defekter Dusche, Lampen ohne Glühbirne, dafür einer Kakerlake, die ich nachts erschlagen musste, weil sie Kurs auf mein Bett nahm. Frühstück war für 8 Uhr 30 geplant, aber als der Wirt schließlich verspätet kam, war unsere Geduld aufgebraucht.
Wir gaben auf, wir waren gescheitert. Zu schwer die Eindrücke, zu deprimierend die Bilanz. Die Vorbereitungen, die Namen der Ziele, die Adressen und Tipps lagen zerstört und zertrümmert wie nach einem Erdbeben vor uns. Wir flohen aus den Abruzzen und suchten Heilung auf der Insel im Meer, auf Procida. Doch im nächsten Jahr wollen wir einen neuen Anlauf wagen.

 

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Hans-Herbert Holzamer

Autor Kurzvorstellung:

Freier Journalist und Autor

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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