Spektakulär: Die Umrundung des Sellamassivs
Legendäre Orte wie St.Ulrich, Arabba, Canazei und Cortina D’Ampezzo anzusteuern, spektakuläre Gipfel wie Tofana, Monta Cristallo, Monte Pelmo und Antelao während der Fahrt über die 1200 bestens präparierten Pisten des Verbundes Dolomiti SuperSki zu bewundern, das beeindruckt den Skifahrer noch lange danach. Wer nur einen Tag Zeit für eine Skitour hat, so wie 600.000 andere auch, kann auf der „Sellaronda“ – der spektakulären Umrundung des Sellamassivs, die auch Grödnertal, Cir-Spitzen und Langkofel einschließt, auf den Geschmack kommen. Infos zu den Touren, Pisten, geöffneten Liften und Hütten bietet die “Skibeep-App” von “Dolomiti SuperSki”, die sich per kostenlosem WLan an den meisten Skiliften kostenlos runterladen lässt.
Gebirgsjäger-Tour: Ski-Ausflug in die Geschichte
Für ihre kleine Schwester, die „Gebirgsjäger-Runde“, oder wie die Italiener sie auch nennen, die „Ronda del la Grande Guerra“, nimmt man sich besser mehrere Tage Zeit – und eventuell auch einen Skiguide. Die Tour ist mit 15.000 Skifahrern jährlich weit weniger frequentiert – und für jeden ein unvergessliches Erlebnis, der sich unterwegs auf Marmolada, Pralongia, Civetta oder dem einst heiß umkämpften Lagazoui anhand von Kanonen, Stollen, Soldaten- friedhöfen, Gedenkkapellen und sonstigen Zeitzeugen mit der Geschichte des 1. Weltkriegs befassen möchte.
Vom Liegestuhl vor der Hütte “Ütia Bioch” auf der Hochalm Pralongia hat man direkt vor sich den Col di Lana und den Lagazuoi – die Leidensberge tausender erfrorener und erschossener Soldaten aus dem 1. Weltkrieg. Die Italiener hatten im Winter 1916/17 die von österreichischen Soldaten besetzten Berge unterminiert und einen Teil des Gipfels mitsamt den Österreichern darauf weggesprengt, um wieder die Kontrolle über den Falzarego-Pass zu bekommen – was aber fehlschlug.
Der Bergsteiger, Bergfilmer, Schauspieler und Berg-Autor Luis Trenker beschreibt in seinem packenden Buch sowie dem Film von 1927 „Berge in Flammen“ die dramatischen Ereignisse in den Dolomiten während des 1. Weltkriegs aus eigener Anschauung ergreifend und lebensnah. Heute jagen einem Schauer über den Rücken, wenn man die Gipfel mit einem Glas Prosecco in der Hand so betrachtet.
Hautnah entlang der Massive
Ein Genuss ist der Trip für Freunde üppiger Abfahrten und spektakulärer Panoramen trotzdem allemal. Auf kaum einer anderen Tour in den Alpen kommt man als Skifahrer so hautnah an die berückenden Massive heran wie etwa auf der 12 Kilometer langen „Armentarola“. Zwischen- drin locken außergewöhnliche Erlebnisse wie etwa das Sonnenuntergangs-Bad im buchenbeheizten Holzbottich vor der Scoiattoli-Hütte, direkt unterhalb den Cinque Torri. Draußen 10 Grad Minus, im Wasser 40 Grad Plus – da schmeckt einfache Kost wie ein frisches Bier mit Schmalzbrot so gut wie nirgends anders.
Tief in der Heimat verwurzelte Menschen und immer wieder einfache, geniale Küche, die man hier auf jeder Piste findet, treffen berühren Herz und Magen. Auf Südtirols größter Hochalm, der Seiser Alm, ist es etwa der junge Franz Mulser, der in seiner „Göstner Schwaige“ aus Latschen und Zirben, Schwarzbeeren, Honig und Kräutern in seiner zweieinhalb Quadratmeter kleinen Küche glücklich lächelnd Köstlichkeiten zaubert. Auf der „Fallmur-Alm“ steht der 70-jährige Max Seehauser Tag für Tag fröhlich hinter seinem Grill und zelebriert aus Paprika, Brokkoli, Steinpilzen und Zucchini kulinarische Höhepunkte, die selbst Stars wie Zucchero zu seinen Stammgästen machen.
Vor dem “Ristoro Belvedere”, direkt unterhalb der pompösen Civetta, serviert Hüttenwirt Ivo an einer meterlangen Theke stolz seine unzähligen Kräuter-, Nuss- und Fruchtschnäpse – in Gläsern, aus denen man sonst eher Wasser trinkt. Alle haben er und seine Frau über den Sommer angesetzt. Auch wenn es verlockend ist: Zwei sollte man davon besser nicht an einem Skitag trinken.
Und auf der „Rifugio Lagazuoi“, auf 2752 Metern, ist es seit 1978 der in sich ruhende Guido Pompanin, der fernab von jedem weltlichen Komfort seine Gäste aus aller Welt allein durch die Schlichtheit seiner Hütte erdet – und durch einen Ausblick, der Dolomiten-weit seinesgleichen sucht. Wer ihn einmal besonders intensiv fühlen möchte, den Dolomythos, der sollte mindestens eine Nacht hier hoch oben verbringen, in Gottes Vorzimmer.
Aktuell sind 9 Pisten und elf Lifte in Cortina d’Ampezzo, am Kronplatz und in den Sextener Dolomiten geöffnet.
Fotos: Heiner Sieger
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