ABGEFAHREN: SKI-REPORTER UNTERWEGS. HEUTE: AUF DEM KITZSTEINHORN

ABGEFAHREN: Die Ski-Reporter von Reise-Stories.de unterwegs im Schnee! Jede Woche wieder! Um jeweils aktuell zu schildern, wie es auf den Pisten von ……. gerade aus sieht.  Dieses Mal: auf dem Kitzsteinhorn-Gletscher bei Kaprun/Zell am See im Salzburger Land. Dieser Bericht beschreibt die Verhältnisse vom Dienstag dieser Woche.

Foto:
Unten im Tal der Nebel, oben auf dem Gletscher der Sonnentraum – so sah es am 25. November 2014 auf dem Kitzsteinhorn aus

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Jupp Suttner

Text:
Jupp Suttner

Die Wiener Kronen-Zeitung ist gestern mit der Schlagzeile erschienen: „Gratis-Skifahren für Kinder!“. Gefordert wird dies von den Naturfreunden Österreichs. Na servas, meine Herren. Ich weiß, was ein Naturfreund ist. Bin seit Jahrzehnten Mitglied bei der Naturfreunde-Sektion Plankenstein, die wiederum der TVDN-Ortsgruppe München angehört. Und ich weiß bestens, wie man als Naturfreund kostenlos Ski fährt: so wie wir als Kinder. Den ganzen Tag! Eine Abfahrt nach der anderen den Hang hinab!

Allerdings mussten wir vorher jeden Hang hinauf – zu Fuß. Im Treppenschritt. Warum können das die Kinder von heute nicht mehr? Ganz einfach: weil sie nicht so blöd sind wie wir damals und alles tun, was ihnen die Eltern anschaffen. Die Kids des 21. Jahrhunderts wissen, dass Lifteln nicht nur eine kosmetische Gesichtsverschönerung, sondern auch eine bequeme Skifahr-Aufstiegsmöglichkeit ist. Und warum, zum Teufel, sollten sie zu Fuß wo rauf stapfen, wo es auch eine Gondel gibt? Hat schon irgend jemand mal probiert, wie mühsam es ist, als Kind vertikal zu hatschen mit beiden Skistöcken in der Hand zum Abstützen – und zugleich zu simsen, zu posen und zu posten? Na bitte.

Weshalb die Idee der austrianischen Naturfreunde vielleicht gar nicht so schlecht ist – bis 14 Jahre kostenlos. Vor allem hier, wo wir gerade an der Kassa (piefkenesisch: Kasse) der Kitzsteinhorn-Gletscherbahn stehen, wäre das eine hübsche finanzielle Erleichterung für Ski-Eltern. Denn die Tageskarte für Minis (Jahrgang 1999 bis 2008) kommt auf 23 Euro. (Erwachsene: 47 Euro.) Prima freilich: Kinder ab Jahrgang 2009: kostenlos.

Und zwar nicht umsonst, aber trotzdem derart respektabel jenes Angebot, vor dem die Naturfreunde nur den Hut ziehen können:

Jeden Samstag gibt es für alle Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren (Jahrgang 1996 bis 2008) die Tageskarte für nur 10 Euro!

Was wird hierfür geboten? Um es in einem einzigen Wort aus zu drücken: Grandioses! Zumindest heute. Wir stehen oben und blicken hinab und wissen: Besäßen wir nur einen Hauch an Rilkehessehölderlin in unserem Federkiel, würden wir ihn jetzt dort unten wabern lassen. Den Nebel. Denn dick und fett hat er sich über das Tal, das wir aus weiter Ferne von der Bergstation aus erblicken, gelegt. Es muss fürchterlich Novemberdeprimierend sein, in dieser Sauce sich auf halten zu müssen.

Während wir hier zwischen etwa 2 400 und 3 000 Meter Höhe einen jener Skitage erleben, die besagter Rilkehessehölderlin aufs Überschwänglichste behymnen würde. Sonne und Pulverschnee der perfektesten Art! Was auch etliche Ski-Renn-Teams schätzen – unaufhörlich staksen kernige Trainer mit einem ganzen Wald an Slalomstangen auf ihren Schultern an uns vorbei, um mit ihrem berühmten Eiger Nordwand-Blick eine neue Slalomstrecke (in diesem Fall: auf den Kunstschnee- statt Pulverpisten) aus zu stecken. Das Erstaunliche daran:

Trotz des großen Areals, das die Trainierer für sich beanspruchen und der damit verbundenen Flächen-Reduzierung, herrscht kein Irrsinns-Hochbetrieb auf den Pisten, sondern verläuft sich alles wunderbar.

(Was aber an Wochenenden kaum der Fall sein dürfte. Da ist dann bei 9 500 verkauften Tages-Skipässen Schluss und ist kein Ticket-Erwerb mehr möglich – passiert jeden Winter etwa 1 x…)

Um es kurz zu machen: Der Gletscher des Kitzsteinhorns hat an diesem Dienstagvormittag, den 25. November 2014, aufs eindrücklichste bewiesen, wieso er uns der liebste von allen europäischen Revieren des ewigen Eises ist:

  • Weil er bei guter Sicht das vielfältigste Skigebiet aller Gletscher bietet (trotz nur 44 Pisten-km, dafür aber phantastischen pist off-Gelegenheiten sowie Snowparks und Boardercross-Strecken selbst für Stemmbögler).
  • Weil er eine Aussicht bietet, die jedermensch vor Ehrfurcht verstummen lässt.
  • Und weil er die atemberaubendste Gondelfahrt aller Gletscher bietet: Man hält durchaus die Luft an, wenn es über den höchsten Skilift-Mast der Welt (113,6 m) hinweg geht und man nach unten blickt.

Wo absteigen? Unser Test ergab: Absolut ausgezeichnet nächtigt es sich im Hotel Tauern Spa in Kaprun. Denn das modern gestylte und lichtdurchflutete 4****S-Haus bietet nicht nur eine annehmbare Gletschernähe (etwa 15 Autominuten zur Talstation), ausgezeichnetes Essen und liebenswürdigen Service, sondern als Haupttrumpf: einen schier unüberbietbaren Wellness-Bereich! Als sozusagen perfekte Entspannung nach dem Skitag. Mit nur ganz wenig Nebel. Im Dampfbad.

Jupp Suttner
(Eine ausführliche Schilderung des Hauses erfolgt auf Reise-Stories.de demnächst.)


Infos:

Spezielle Gletscher-Genuss-Ski-Packages via
www.tauernspakaprun.com

Pisten, Wetter und anderes:
www.kitzsteinhorn.at

Gegend, Land und Leute:
www.zellamsee-kaprun.com
www.salzburgerland.com
www.austria.info

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Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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