Der Brenninger ist ein typischer Freizeitsportler – und oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag hier bei Reise-Stories.de.
Niedergeschrieben von Jupp Suttner.
Wenn Brenninger etwas liebt, dann sind es Hunderl. Wie sie über eine Wiese toben und voller Daseins-Freude bellen: zum Herzerweichen.
Wenn Benninger etwas hasst, dann sind es Hunderl. Wenn sie nicht über „eine“ Wiese toben, sondern über „seine“. Und dabei die Skilanglaufspur, die er mühevoll gelegt hat, geradezu massakrieren: zum Aus-der-Haut-fahren!
Er versteht es ja, dass es leichter für die Bellos ist, sich in seiner Loipe fort zu bewegen, statt gegen den Tiefschnee an zu kämpfen. Vor allem wenn es sich um kleinere Ausgaben von Vierbeinern handelt, etwa ein Zamperl, das von seinem Herrchen oder Frauchen derart gemästet worden ist, dass der Dackel-Bauch nicht nur den Schnee-Grund schleift, sondern geradezu im weichen Weiß versinkt. Wäre Brenninger ein Hunderl, würde er in dieser Situation ganz genau so handeln und gleichfalls diesen vorgegebenen Pfad frequentieren.
Doch Brenninger ist eben kein Hund, sondern ein Skilangläufer. Und darum ärgert ihn die Ramponierung seiner Sportstätte jeweils schier maßlos. Auch wenn er in seinem Innersten ganz genau weiß, dass er diese Liegenschaft zwar immer „seine“ Wiese nennt, aber dass es sich in der Realität um eine öffentliche Grünfläche handelt, die jedermann zur Verfügung steht. Und sozusagen auch jederhund. Und dass im Grunde auch der Fiffi über ihn verärgert sein dürfte, wenn er wollte. (Zumindest, wenn Hundesteuer für ihn entrichtet wurde.)
Aber da die meisten Hunde keine blöden Hunde sind, knurren die Loipen-Vernichter Brenninger niemals an, sondern wedeln stets freudig mit dem Schwanz. Als ob sie aus zu drücken wünschen: Danke, Du auf zwei Latten gleitendes Wesen, dass Du mir armem Hunderl das Leben so erleichterst!
Dabei legen sie bisweilen den Kopf noch etwas schief und zaubern eine Unbedarftheit in ihre Augen, als übten sie für den nächsten Walt Disney-Film.
Brenninger senkt vor diesem Blick dann sofort immer den seinen. Wird ganz Mensch – mit einem weichen Herzen wie eine Hundeschnauze. Und beginnt seufzend eine neue Spur zu legen.