Südtirol jazzt! Ein Festival auch auf Almen und in Weinbergen

Am 28. Juni geht´s wieder los: das nun schon 37. Südtirol Jazzfestival. Zehn Tage lang bis zur Finissage am 7. Juli überzieht ein Marathon von 62 Konzerten das ganze Land. Mit Schwerpunkten rund um Bozen, Brixen und Bruneck.

Inhaltliches Herzstück ist wie jedes Jahr ein Länderschwerpunkt. So hat das kleine Team um Dr. Klaus Widmann seine Entdeckungsreisen durch Europa fortgesetzt und diesmal Jazzer von der Iberischen Halbinsel eingeladen.

In den letzten Jahren war die junge Jazzszene aus Frankreich, Großbritannien, Österreich und Italien sowie aus den nordischen Ländern und den Benelux-Staaten zu Gast. Immer schon war dieses Südtirol-Festival eine Bühne für innovative neue Klangwelten, für das Unbekannte und Unerwartete: eben das Un-Erhörte!

2019 können nun spannende Musiklandschaften jenseits der Pyrenäen vorgestellt werden. Das war nicht immer so. In den 60-er Jahren sprachen Jazzkritiker noch von Spanien als einer „Wüste für den Jazz“. Die bunte spanische Szene heute mischt nicht nur mit beim internationalen Gegenwartsjazz. Besondere Musikfarben kommen auch vom Flamenco, von der nordafrikanischen Ethno-Musik sowie der Volksmusik aus Katalonien und dem Baskenland.

Markenzeichen dieses Festivals sind jedes Jahr die ungewöhnlichen Locations. Die Ensembles erklimmen nicht nur instrumental musikalische Höhen, sondern steigen auch mit ihren Instrumenten im Huckepack bergauf.

So kann das Festival erstmals am Speikboden in 2400 Metern über Sand in Taufers zu Gast sein. Die drei Konzerte auf der sonntäglichen Jazz-Wanderung am 30 Juni sind so getaktet, dass man gemütlich von Hütte zu Hütte wandern kann und keinen Auftritt versäumt. Eröffnet wird der Gebirgs-Jazz von dem die Volksmusik einbeziehenden katalanischen Duo Magalí Sare & Sebastià Gris vor der Sonnklarhütte. Auf der Treyer Alm bieten dann die in der Klubszene Kataloniens bekannten Gabriel Amargant und Marco Mezquida, ein herausragender Pianist, experimentell ausgerichteten Jazz. Bei der letzten Etappe spielt auf der Speikboden Alm ein Quartett aus Barcelona. Spektakulär der Blick von hier oben auf rund 150 Gipfel im Dolomiten-Gebiet und in den Zillertaler Alpen.

Südtirol Jazzfestival 2019 Festival auf Almen und Weinbergen

 

Am gleichen Tag treten „Chicuelo“, ein wichtiger Gitarrist der Flamenco-Szene, mit dem Klavierkünstler Marco Mezquida in der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burg Hocheppan auf. Auch eine Location-Premiere des Festivals. Im Rahmenprogramm gibt es Burgführungen und ein Knödelessen in der Burgschenke. Shuttle-Busse erleichtern die Anfahrt.

 

Einen typisch Südtiroler Genuss bietet am nächsten Tag das Weingut Pacher Hof über Neustift bei Brixen: Am späten Vormittag am Rande der leicht hügeligen Weinberge in der Sonne sitzen, hauseigene Spitzenweine, etwa einen Sylvaner oder Gewürztraminer verkosten und Marco Mezquida zuhören. Der Menorquiner Pianist bewegt sich geschmackssicher zwischen Iberischem Jazz und klassischer Musik und bezieht immer wieder den Sound präparierter Klaviersaiten mit ein.

Ein fulminantes Hörerlebnis wird der Konzertabend der Euregio Jazzwerkstatt, wenn am 3.7. von dem Berglerdorf Tiers aus auf einer abendlichen Jazzwanderung mit Blick auf den Rosengarten 19 Musiker ihr Bestes geben. Ein musikalisches Intermezzo gibt es am Wuhnleger Weiher, dann erklingen auf 1200 Metern am Ansitz Velseck bei Speis und Trank großformatige Trance-Sounds und schwerfällige Grooves.

 

Südtirol Jazzfestival 2019 Festival auf Almen und Weinbergen

Wie jedes Jahr lädt am vorletzten Festival-Abend das exquisite Jugendstilhotel Laurin in Bozen zu einem besonders atmosphärischen Jazzabend ein. In dem Hotelpark mit üppigem Baumbestand, spielt, umrahmt von riesigen Mammutbäumen, auf der spektakulären Schwimmbecken-Bühne die österreichische Avantgardband „5K HD“. Mutwillig verlässt das Quintett gängige Klangmuster. Mühelos wechselt es zwischen Jazz und basswuchtigem Dubstep, Breakbeat-Rhythmus und progressivem Rock. Um 23 Uhr nehmen dann zwei Brüsslerinnen in der traditionsreichen Laurin-Bar die Mikros in die Hand. Julie Rens und Sasha Vovk lassen in bunten Kostümen die Hip-Hop-Hits der Jahrtausendwende wieder aufleben. Es soll getanzt werden – ein toller Festival-Abschluss!

Info: 
www.suedtiroljazzfestival.com,

info@suedtiroljazzfestival.com    Tel. (+39) 0471 98 23 24

Preise: viele Konzerte sind kostenlos, sonst 10 – 20 €. Reduziert für alle unter 30 zwischen 5 – 12 €.

© alle Fotos: Südtirol Jazz Festival

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