Eine Reise nach Ravensburg ist gerade im November lohnenswert: Beim Trans4JAZZ-Festival, das der ehrenamtlich tätige Verein „Jazztime Ravensburg“ seit mehr als 20 Jahren veranstaltet, geben sich internationale Top-Stars die Mikros in die Hand.
JAZZ-FESTIVAL IN RAVENSBURG
Die oberschwäbische Metropole Ravensburg wird auch die Stadt der Türme genannt: Ganze 17 sind es in der Innenstadt, und ein paar kann man besteigen und dann den Blick über das Schussental schweifen lassen.
Eingebettet zwischen den touristischen Magneten Bodensee, Hegau, den Schwarzwald, die Schwäbische Alb und das Westallgäu lockt Oberschwaben mit einer Landschaft wie gemacht zum Wandern, Walken, Radeln und Spazierengehen. Mehrere Thermen laden zum Planschen, Saunieren und Wellness ein. Und bei nicht ganz so gutem Wetter kann man Städte wie Bregenz, Lindau, Meersburg, Konstanz, Ulm oder Kempten einen Besuch abstatten.
Bleiben wir in Oberschwaben: Auch kulinarisch hat die Region weit mehr zu bieten als Maultaschen und Kässpatzen. Das lässt sich schon in Ravensburg selbst mit seiner lebhaften und abwechslungsreichen Gastronomie erleben.
Internationale Top-Stars geben sich die Mikros in die Hand
Doch da war doch noch etwas ganz Spezielles, das eine Reise nach Ravensburg gerade im November so lohnenswert macht: Das Trans4JAZZ-Festival, das der ehrenamtlich tätige Verein „Jazztime Ravensburg“ seit mehr als 20 Jahren veranstaltet. Es hat sich längst zu einem der bedeutenden Jazz-Events in Süddeutschland entwickelt. Auch in diesem Jahr geben sich internationale Top-Stars die Mikros in die Hand – ein Blick ins Programm vom 6. bis 10. November lohnt sich:
Den Anfang macht am 6. November der Trompeter Theo Croker: Er ist einer der momentan spannendsten US-Musiker. Er lässt in seine Musik Elemente von Funk, Gospel und Soul einfließen. Obendrein hat dieser bunte Paradiesvogel eine unglaubliche Bühnenpräsenz. Vor neun Jahren spielten die Yellowjackets um Bob Mintzer und Russell Ferrante schon mal beim Festival. Nun kommen die Fusion-Veteranen erneut ins Schussental. Mit ihrer unverwechselbaren Mischung aus kraftvollem Jazz, pulsierendem Funk und atmosphärischer Elektronik erschaffen die Yellowjackets einen ganz eigenen Sound.
Die einstige Casting-Show-Gewinnerin Stefanie Heinzmann hat sich zu einer hervorragenden Soul-Sängerin entwickelt. Die Schweizerin beweist mit ihrem neuen Projekt große musikalische Kompetenz und Vielseitigkeit: Mit Mikis Takeover! Ensemble sprengt sie die Grenzen zwischen Klassik, Pop und Jazz – mit Streichern erstrahlen die Songs in ganz anderem, faszinierendem Licht. Als Pianist von Jakob Manz ist Hannes Stollsteimer schon mehrfach in Ravensburg aufgetreten, nun kommt er mit seinem Interfusion Quartett zur Samstags-Matinee in zur Matinee in die Zehntscheuer. Der Name ist Programm: Sein Jazz bezieht sich auf Funk, Fusion und Jazz Rock.
Hypnotische Grooves verschmelzen zu einem unwiderstehlichen Klangkosmos
Hurra, Tanzen! Am Abend bringt die britische Band Nubiyan Twist das Publikum in der Kantine in Bewegung, mit einem exzessiven Feuerwerk aus Jazz, Afrobeat, Dub, Soul, Funk und Reggae. Treibende Rhythmen, opulente Bläsersätze und hypnotische Grooves verschmelzen zu einem unwiderstehlichen Klangkosmos.
Der Schlusstag des Festivals präsentiert zwei Stars aus Norwegen – und völlig andere Klänge! Zunächst spielt Daniel Herskedal in der Evangelischen Stadtkirche nicht nur Tuba und anderes Blech. Sondern er schafft mit Elektronik ganz eigene, nordische Klangwelten. Am Abend kommt dann ein absoluter Weltstar ins Konzerthaus: Jan Garbarek hat einen einzigartigen Sound geschaffen. Sein faszinierendes Saxophonspiel begeistert seit Ende der 60er Jahre Hörer auf aller Welt. Stilistisch hat sich Garbarek durchaus gewandelt über die Jahrzehnte. Geblieben ist sein beseeltes und eindringliches Saxophonspiel. Unterstützt wird er von seinem langjährigen und hochkarätigten Quartett.