Leogang ist für mich seit Jahren ein beliebtes Reiseziel. Denn das breite Talbecken wird umrandet von den Kitzbüheler Alpen und den Leoganger Steinbergen. Es bietet ganzjährig die perfekte Auszeit mit einer Vielzahl von Sportmöglichkeiten.
Die Gastgeber, Familie Altenberger, hatten das Glück, dass ihr Bauernhof an diesem energiegeladenen Kraftort stand und sie dort aufwachsen konnten.
Vergangenheit
Die Chronik ist nur ein kurzer Ausriss aus dem bewegten Leben der Familie Altenberger, die heute das wunderbare Wellness-Hotel mit allen Annehmlichkeiten führen. Sepp Altenberger sen. (bereits verstorben) zog 1934 als 12-jähriger mit seiner Mutter auf den Hof, wo sie Sepp Riedlsperger heiratete. Alles war desolat und abgewirtschaftet. Sepp liebte das Skifahren und wurde schnell einer der besten, aber das immer erst nach getaner Hofarbeit.
Theobald Freiherr von Seyfertitz erwarb 1937 Gut Schratteneck und baute es zum Gästehaus um. Ab da kam allerlei Prominenz nach Leogang, die auch unterhalten werden wollten. Dazu gehörte das neu entdeckte Skifahren und Sepp war von da an der Skilehrer der Prominenz. Seine Leidenschaft half ihm auch später beim Kriegsdienst in Finnland bei Patrouillengängen und um sich fit zu halten. Nach dem Krieg hatte er damit einen guten Nebenverdienst, da die Landwirtschaft im Winter nicht so viel einbrachte. Als Seyfertitz starb, blieben auch die illustren Gäste weg.
Als seine Mutter 1951 und der Stiefvater 1952 starben musste Sepp Altenberger alles allein stemmen. Er entschloß sich eine Pension mit 25 Betten neben dem Hof zu bauen und gründete 1952 die erste Skischule. Als er eine verlässliche Hilfe für Küche und Haushalt suchte fand er mit der 18-jährigen Gabriele Holzer gleich auch seine Frau fürs Leben.
1968 verpachtete er die Felder und gab die Viehwirtschaft auf. Der Stall wich dem neuen Hotelbau. So entstanden 1972 mit der Pension insgesamt 110 Betten. 1968 eröffnete er einen eigenen Skilift für die Krallerhof-Gäste. 1970 gab es dann endlich Planungen zu den Asitzbahnen. Danach folgten schwere Jahre, Mehrwertsteuer-Einführung, Ölkrise, zugesagte Kredite die nicht genehmigt wurden und die geliebten englischen Gäste litten unter der Abwertung des Pfund. Eine sehr schwierige Zeit, wie die Chefin sich erinnert.
1973 wurde auch der Asitz mit einer Seilbahn erschlossen und so wuchs der Skibetrieb. Die Bewirtschaftung und der Gepäcktransport für die Gäste waren mit Strapazen verbunden. Sepp war morgens erst im Stall alles versorgen, dann schnell auf den Berg und nachmittags wieder am Hof. Wie heißt es so schön „Ohne Fließ kein Preis“:
1976 kam zum Krallerlift eine Hütte, gebaut für einen Getränkeausschank. Der nächste große Anbau erfolgt 1987/88 mit den damals en vogue gewordenen Suiten, mit eigenen Wohnbereichen. Und damit auch das „All-inklusive-Angebot“, das ihnen reichlich Gäste bescherte.
Der nächste große Meilenstein war der Abriss des Hofes und der Pension, das eine wurde Mitarbeiterhaus, das andere ein weiterer Neubau.
Visionen und Träume
Auf dem Asitz entstand 2000 ein weitere Highlight für Sommer und Winter – die „AlteSchmiede“.
2003 brannte die „KrallerAlm“ mit vielen historischen Objekten komplett ab. Aber gleich 2004 entstand eine neue. Sechs gemütliche Stuben bewirten hier bis zu 400 Gäste. Ebenso finden hier Abend-Veranstaltungen des Hotels statt.
2004/2005 erfolgte der nächste große Schritt, der Suiten-Trakt, die Tiefgarage und ein Holzschnitzel-Heizwerk für alle Gebäude. Hier entstanden 23 spektakuläre Farb-Suiten, die mit einem Künstler gestaltet wurden. 2008 dann eine Erweiterung auf dem Asitz, ein paar Schritte entfernt von der „AlteSchmiede“. Es ist ein Skimuseum für Sepp senior mit nostalgischen Stuben, einer Mühle, Sattlerei, Schusterei und einem alten Troadkasten.
Der Halt der Familie
Bei all den neuen großen Projekten wurde natürlich immer renoviert und restauriert. Gabriele Altenberger war von Anfang an, als sie auf den Hof kam und sie dann heirateten, die Seele des Hauses. Sie war Ehefrau, Hausfrau, Mutter, Bäuerin und Gastwirtin. Auch als sie ihre fünf Kinder zur Welt brachte. Die Söhne Sepp, Gerhard und Christian haben ihre Hotel-Ausbildungen absolviert und danach in namhaften Hotels und im Ausland Erfahrungen gesammelt. Aber eins haben sie wie der Vater gemeinsam – die Liebe zum Skifahren und alle natürlich die Skileher-Skiführer-Ausbildung.
Wellness-Pionier
Das erst 2004 umgebaute Spa „Refugium“ war beim Bau schon ein Hingucker, mit dem vorgelagerten Außenpoolbereich. Nun kam das ultimative neue Projekt dazu, das ich bei meinem Besuch bestaunen und genießen konnte. Das fulminante neue „ATMOSPHERE“ mit einem unvergleichlichen Außenbereich.
Dazu hatte Gerhard Altenberger 2020 sieben Architektur-Büros zu einem „Ideen-Wettbewerb“ gebeten. Die ersten Gespräche mit dem weltbekannten Star-Architekten Hadi Teherani folgten.
Nach und nach wurde der Plan realistischer und man wollte die Idee von Teherani in die Tat umsetzen. Im Februar war die Bauabgabe eingereicht, ab 15. März kam Corona in die Quere. Der gigantische Erdaushub war dann 2021 bereits im vollen Gange, bevor im Januar 2022 die Baugenehmigung kam. Ein Großteil der Erde wurde auf einen Steilhang des Nachbar-Bauern transportiert. Dieser kann jetzt dadurch den Hang besser begehen, mähen und bewirtschaften.
Die Dach-Konstruktion war eine Herausforderung. Denn der Stahl für die Träger war nicht so leicht zu bekommen und man wollte ja auch alles aus der nahen Umgebung nehmen. Aber der ideale Stahl kam dann aus Italien. So konnten auch die beiden Ypsilon-Stahlträger des Daches gefertigt werden. Und auch der restliche Materialmangel wurde nach und nach von Gerhard geklärt und organisiert.
Die wöchentlichen Video-Konferenzen mit Hamburg waren immer konstruktiv, Hadi Teherani immer mit dabei. Gerhard übernahm die Bauleitung und die Gespräche mir den Betrieben vor Ort. Denn nahezu alle Baustoffe kommen aus der Umgebung und fast alle Handwerker aus dem Umkreis von 50 Kilometer. Das organisch designte Spa fügt sich heute nahtlos in die Landschaft. Es besteht hauptsächlich aus Glas, Holz und Sichtbeton. Vom Restaurant aus blickt man auf den alpinen Zen-Garten, der das Zentrum der Rotunde bildet, eingerahmt von einer beruhigenden Wassertreppe. Man schlendert entweder über die Stufen im Freien zum 5.500 qm großen Badesee oder unterirdisch durch den sich schlängelnden Gang hinauf. Von da gelangt man ins Bistro mit seinen bequemen Sitz-Ecken.
Die Steine in den Grüninseln kamen beim Ausbaggern des Badesees zum Vorschein. Die Tische sind aus versteinertem Holz. Ebenso zurückhaltend ist auch die Edelstahlfuge an der eleganten Holz-Bar. Die Lamellendecke des gesamten Gebäudes besteht aus 6.500 Einzelteilen aus heimischen Lindenholz. Bei schönem Wetter werden die Glasscheiben einfach in den Boden gefahren, so verbindet sich das Innere mit der großen Terrasse. Die bequemen Sonnenliegen bestehen aus 80% recyceltem Meeresplastik. Rund um den Badesee finden die Gäste ihre persönliche Oase. Die Mitte des Sees prägt der gigantische 50-Meter-Infinity-Pool. Die eine Seite des Sees ist für Familien, die andere nur für Erwachsene ab 15 Jahre.
Spektakuläre Aussichten bieten sich rund um den Badesee. Zum Anfassen nahe die Steinberge. Einfach um den See bummeln und jeden Blickwinkel und die Seerosen genießen. Hier möchte man einfach nicht mehr weg, man ist fasziniert von diesem Stück Paradies.
Im Inneren liegt etwas versteckt die Blaue Grotte, das energetische Zentrum des „ATMOSPHERE.“. Der Saunabereich ist ebenfalls großzügig konzipiert. Zur einen Seite die Kräuter-Sauna zur anderen die finnische, dazu ein Dampfbad, Infrasalzraum und die Eisgrotte. Ein weiterer, speziell für Allergiker geeigneter Ruheraum, ein Kältebecken, der Whirlpool im Badesee integriert und ein eingroßzügiger Yogaraum.
Gesundheit, Erholung & Co
Neu seit Mai ist auch das einzigartige Programm „Regeneration & Longevity by Krallerhof“. Es ist inspiriert aus der Welt des Hochleistungssports und Biohacking. Spezielle Workshops, Vorträge und individuelle Beratungen zielen darauf ab, das eigene Wohlbefinden zu steigern. Dabei taucht man in die Geheimnisse der Spitzensportler ein, um seine Leistungsfähigkeit anzukurbeln, wie z.B. in der Kältekammer.
Ausstattung und Kulinarisches
Ich genoss natürlich nicht nur dieses Traum-Umfeld, sondern auch das kulinarische Angebot. Der Start morgens am vielfältigen Buffet mit all den Köstlichkeiten – ob für deftige Frühstücker oder für die, die mit Obst, Müsli & Co. gesund in den Tag starten. Purer Genuss für Frühaufsteher, die nach dem Sport erst kommen oder für Langschläfer, denn das Frühstück geht bis 11.30! Endlich mal nicht auf die Uhr schauen müssen!
Von 14.30 bis 16.30 wird man mit Suppen, deftigen, kleinen Snack oder mit Kaffee und Kuchen verwöhnt. Und abends hat man die Qual der Wahl – beim 6-gängigem Menü auf Haubenniveau, mit Auswahl bei jedem Gang, natürlich auch für Vegetarier. Lecker und optisch herrlich angerichtet kann man – bzw. konnte ich – keinen Gang auslassen. Es klang jeden Tag einfach zu gut, lieber hielt ich mich mittags zurück und nahm nur einen kleinen Salat.
Bei der Auswahl der Zimmer ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Häuser mit ihren Bereichen sind unterirdisch verbunden. Alle Zimmer haben aber eins gemeinsam – sie sind bequem, kuschelig und geschmackvoll eingerichtet und jedes ein Unikat. Olivenholzböden und Fichtenholzdecken, erlesene Teppiche und Marmorbäder, schickes Mobiliar. Wahlweise Suiten mit Verbindungstüren zum nächsten Zimmer, mit eigener Sauna und großzügige Familienzimmer. Besonders außergewöhnlich sind die Farbsuiten – alle bestechen durch ihre Farbkombinationen und individuelle Ausstattung – Ocker, Safran, Purpur, Zimt, Ultramarin, Vanille, Gold und Silber.
Trotz Corona konnte Familie Altenberger einen Großteil des Stammpersonals halten. Ein perfekter, super netter und aufmerksamer Service. Immerhin beschäftigen sie insgesamt 400 Mitarbeiter, für die eigens Mitarbeiterhäuser zur Verfügung stehen.
Umgebung und Sport
Wer sich tagsüber nicht zu sehr ausgepowert hat, der vergnügt sich dann abends noch bei einem Drink an der Bar. Denn hier wird mit abwechselnden Musikprogrammen für Unterhaltung gesorgt.
Es ist schwer, sich aus diesem traumhaften Umfeld wegzubewegen. Aber Leogang reizt mit zahlreichen Ausflugs- und Sportmöglichkeiten. Bekannt ist es für seine tollen, teils spektakulären, Biketrails, Wanderwege und Bergtouren. Golfer können nur 15 Minuten entfernt den ebenen Platz des GC Urslautal testen. Ich liebe ihn, einerseits die herausfordernden Löcher und zum anderen die traumhafte Umgebung. Ich muss immer wieder erinnert werden, dass ich dran bin, denn ich genieße in jede Himmelsrichtung den Ausblick, besonders dann vom 19. Loch, denn die Terrasse liegt ebenso traumhaft.
Auch mit Kindern lassen sich viele Erkundungen machen, z.B. „Leos Spielwanderweg“. Ausgangspunkt ist nahe der Bergstation Asitz. Hier befinden sich viele Stationen zum Klettern, Balancieren und Austoben. Oder die TONspur-Inseln. Dabei handelt es sich um überdachte Liegen, auf denen man entspannt das Panorama mit Musik genießen kann. Das Besondere daran ist, dass man den Live Mitschnitt des TONspur Konzertes vom Vorjahr nochmals miterleben kann.
Oder eine der längsten und schnellsten Stahlseilrutschen der Welt testen, den „Flying Fox XXL“, inmitten der Salzburger Bergwelt. Einfach anschnallen und los geht das unvergessliche Flugerlebnis mit bis zu 130 Kilometer pro Stunde, wenn man ins Tal rauscht. Von der Stöcklalm fliegt man 1,6 Kilometer über das Tal und genießt in 143 Metern Flughöhe einen Ausblick über die atemberaubende Leoganger Bergwelt.
Der Winter ist hier ebenso abwechslungsreich: Ob Schneeschuhwandern, Langlauf, Alpin Ski oder Skitouren. Eine lustige Rodeltour, Eislaufen oder mit dem Pferdeschlitten die Winterlandschaft erkunden. Gibt es etwas, was noch fehlt für eine baldige Auszeit in diesem wundervollen Tal?
Ein Mitglied der Familie Altenberger oder die Reception stehen immer mit einem Tipp zur Verfügung. Sie werden es erleben, ich habe nicht übertrieben!
Besonderheit: Jedes Jahr finden Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene statt. Die nächsten wieder im Herbst. Ob Schnupperstunde für Kinder, Seepferdchenkurs, ambitioniertes Brust- und Kraulschwimmen oder Privatstunden.
TIPP: Die „Saalfelden-Leogang-Card“ erhält man kostenlos an der Rezeption. Sie beinhaltet zahlreiche Vergünstigungen, freie Fahrten (z.B. Berg- und Talfahrt zum Asitz) und freie Eintritte z.B. in Museen und Erlebnis-Schwimmbäder
Krallerhof, Rain 6
A-5771 Leogang
Telefon +43 6583 8246
Gästeinformation und Urlaubsberatung Leogang
Leogang 50
A-5771 Leogang
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