Die berühmten Passionsspiele in Oberammergau finden nur alle zehn Jahre statt. 2020 ist es wieder soweit: Die 42. Austragung (erstmals 1634) geht von 16. Mai bis 4. Oktober über die Bühne. Wer Tickets ergattern will, sollte nicht zu lange zögern. Und wer vor dem Besuch des weltweit beachteten Spektakels erst einmal erfahren möchte, wie es überhaupt dazu kam, dass in dem oberbayrischen Holzschnitzer-Ort – zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen gelegen – ein Passionsspiel aufgeführt wurde, besitzt bereits 2019 eine fabelhafte Möglichkeit dazu: mittels eines Besuches der Aufführung DIE PEST – nach einem Stück von Martin F. Walls, inszeniert von Christian Stückl, dem einerseits Intendanten des Münchner Volkstheaters und dem andererseits Spielleiter der Passionsspiele seit bereits 1990.
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Foto oben:
Szenenbild aus DIE PEST 2019
Fotocredit & Copyright auch des untenstehenden Bildes:
Eigenbetrieb Oberammergau Kultur / Arno Declair
Text:
Jupp Suttner
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DIE PEST erzählt, wie es vor fast 400 Jahren zu dem Gelöbnis kam und wird seit 1932 gleichfalls nur alle zehn Jahre an die Öffentlichkeit gebracht – stets ein Jahr vor den Passionsspielen. Am vorgestrigen Freitagabend (28. Juni) fand die Premiere 2019 statt und wie sie ausfiel, kann mit nur neun Worten beschrieben:
Lang, lang, lang, lang
anhaltender Beifall
der begeisterten Zuschauer!
Den stärksten Applaus erntete dabei der am Freitag als Totengräber Faistenmantl agierende – Jesus von 2020! Rochus Rückel (23), Laiendarsteller wie alle anderen Schauspieler/innen und außerhalb des Theaters Student der Luft- und Raumfahrttechnik – beeindruckte mit seiner Interpretation der Bösewicht-Rolle vermutlich auch Mama Bavaria Luise Kinseher, die sich unter den Premiere-Gästen befand.
Kichernder Nebenbei-Gag in diesem Stückl-Stück: Als der Totengräber erstmals auftritt – kommt ein (der…) Mann mit der Mundharmonika und intoniert bedächtig die Hauptmelodie der Ennio Morricone-Musik für „Spiel mir das Lied vom Tod“ aus Sergio Leones 1968er-Italo-Western. Und das im Süden von Bayern.
Weitere Vorstellungen finden am 12./13./19. und 20. Juli sowie am 2./3. August statt – dann erst wieder in zehn Jahren…
Ticket-Infos: www.passionstheater.de , www.passionsspiele-oberammergau.de
Unterkunft- und Regionen-Infos: www.ammergauer-alpen.de , www.oberammergauer-alpen.de
Jupp Suttner
Die Pest – Das Spiel vom Oberammergauer Passionsgelöbnis
Christian Stückl inszeniert ein Jahr vor den nächsten Oberammergauer Passionsspielen „Die Pest“ nach einem Text von Martin F. Wall im Passionstheater
Das Spiel vom Oberammergauer Passionsgelöbnis
Premiere am 28. Juni 2019
Weitere Vorstellungen: 29. Juni und 12./13./19./20. Juli und 2./3. August 2019
Das Stück erzählt die Geschichte des Tagelöhners Kaspar Schisler, der sich den Sommer 1633 über – mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges – bei einem Bauern in Eschenlohe als Knecht verdingte und am Kirchweihfest 1633, von Sehnsucht nach Frau und Kindern getrieben, über den Berg an den Pestwachen vorbei nach Oberammergau kam. In Eschenlohe wütete, wie in vielen Teilen Bayerns der „Schwarze Tod“, die Pest. Oberammergau wurde durch fleißiges Wachehalten von der Ansteckung bewahrt. Doch Kaspar Schisler brachte an jenem Kirchweihabend die Krankheit ins Dorf und den Tod über 84 Menschen. In großer Not gelobten die Oberammergauer alle zehn Jahre das Passionsspiel aufzuführen, damit Gott der Pest ein Ende bereite. Der Überlieferung nach ist nach dem Gelöbnis niemand mehr in Oberammergau an der Pest gestorben.
Regie Christian Stückl
Bühne und Kostüme Stefan Hageneier
Musik Markus Zwink
Seit 1932 wird im Vorfeld der Passionsspiele das „Pestspiel“ aufgeführt. Anknüpfend an diese Tradition hat am 28. Juni 2019, ein Jahr vor den nächsten Passionsspielen, „Die Pest“ im Passionstheater Premiere. Mit den Darstellern und Musikern der Passionsspiele 2020 erzählt Christian Stückl, der Passionsspielleiter und Intendant des Münchner Volkstheaters, auf der einzigartigen Freilichtbühne des Passionstheaters mit dem Stück die Geschichte der Entstehung der Passionsspiele.
Aus der „Geschichte des Dorfes Oberammergau“
von Josef A. Daisenberger
»Da brachte ein Mann von hier, namens Kaspar Schisler, welcher bei dem Mair in Eschenloh den Sommer hindurch Taglöhner gewesen, die Pest ins Dorf. Dieser kam, um das Kirchweihfest im Kreise der Seinigen zu halten, am Kirchweih-Vorabende über den Berg von Eschenloh herüber, und unaufgehalten, da sein Haus zu oberst im Dorfe an der Laine stand, in sein Haus. Schon am Montage nach der Kirchweih war er ein Leich. Von diesem Tag an bis 28. Oktober, Simon und Juda, sind hierauf 84 Personen dahier gestorben. … In dem großen Leidwesen, welches die furchtbare Krankheit über die Gemeinde gebracht hatte, sind endlich die Vorgesetzten der Gemeinde, die Sechs und Zwölf, zusammengetreten, und haben das Verlobnis gemacht »die Passionstragödie alle zehen Jahre zu halten, und von dieser Zeit an ist kein einziger Mensch mehr gestorben, obwohl noch etliche Pestzeichen an sich hatten.«
2. Das Stück
Herbst 1632, mitten in den Wirren des dreißigjährigen Krieges. Überall im Land brennen die Pestfeuer, die anzeigen, dass ein Dorf oder eine Stadt von der Seuche, dem „Hitzigen Fieber“, der Pest befallen ist. Überall brennen sie, im Werdenfelser Land, unten in Eschenlohe, in Kohlgrub. Auch in Ammergau haben sie zur Kirchweih Feuer angezündet, noch ist das Dorf von der Krankheit verschont geblieben. Abschrecken sollen die Feuer, abschrecken jene, die im Land umherschleichen, die Soldaten, das Fahrende Volk oder Reisende.
In Ammergau feiern sie Kirchweih! Übermütiges Volk drängt sich durch die Gassen. Einer überschreit den Anderen. Der reiche Steinbacher lässt sich die Kirchweih etwas kosten, Musiker sind da, eine Schauspieltruppe hat er zusammengestellt und beim Wirt, dem Promberger, hat er anrichten lassen. Der Bader ist da, der Bürgermeister, die Jungen, die Alten, die Kinder. An diesem Tag will jeder zum Wirt, jeder will die Not des Krieges, will den Tod vergessen. Feiern wollen sie.
Die Wachen, die der Pestvogt rund ums Dorf hat aufstellen lassen, feiern mit. Und so gelingt es in dieser Nacht dem Tagelöhner Kaspar Schisler, der vor zwei Jahren als Sommermahder zum Mayr-Bauer nach Eschenlohe gegangen war und den die Sehnsucht nach Frau und Kindern nach Hause trieb, unentdeckt ins Dorf zu kommen. Es hat ihn aus dem von der Pest befallenen Eschenlohe heraus auf den Bergsattel getrieben, von dort sah er die Pestfeuer, die rund um Ammergau brannten und so dachte er, auch dort sei die Pest. Unbemerkt kommt er ins Dorf. Unbemerkt, da alles tanzt und das Bier in Strömen fließt.
Nur wenige im Dorf feiern nicht. Elisabeth, Schislers Frau, sitzt zu Hause. Zum Tanzen will sie nicht. Was soll sie dort ohne ihren Mann. Vitus und Karl, ihre Söhne sitzen mit ihr am Tisch. Streit liegt in der Luft. Zu eng ist alles geworden. Der Krieg, die Pest lässt dem jungen Vitus die Welt aussichtslos erscheinen. Er gräbt sich ein. An diesem Abend soll sich der Himmel noch mehr verdunkeln. Die Tür des Schislerhauses öffnet sich, Kaspar Schisler, auf den sie so lange gewartet hatten, steht in der dunklen Hütte. Kaspar! Elisabeth springt auf und will ihm entgegeneilen, als ihr bewusst wird, dass er die Zeit über in Eschenlohe war. Er kommt aus dem Pestdorf. Jetzt erst erfährt Kaspar Schisler, dass die Feuer nur zur Abschreckung entfacht wurden, jetzt erst weiß er, dass wenn er die Pest in sich trägt er, das Dorf, die Familie anstecken wird. Entsetzt läuft er zurück in die dunklen Gassen des Dorfes.
Draußen am Friedhof gibt es einen anderen, der an diesem Abend nicht feiert. Faistenmantl, der Totengräber. Einer muss in diesen finsteren Zeiten die Toten verschwinden lassen. Das Dorf, der Bürgermeister, der Steinbacher, der Pfarrer haben ihm diese Aufgabe übertragen. Als er an diesem Abend in den dunklen Gassen auf den Schisler trifft, weiß er, dass nun seine große Stunde gekommen ist. Alle, die ihn verstoßen haben, sie alle werden nun zu ihm auf den Friedhof kommen, alle wird er in die große Grube schleppen, die er gegraben hat. In seinem Hass auf diejenigen, die ihn verstoßen haben, zerrt er den Schisler in das Wirtshaus. Der Tanz endet, die Musik verstummt, die Pest ist da.
In ihrer Not treibt es die Oberammergauer in die Arme des Priesters. Er glaubt, dass der Antichrist, der Teufel, in Gestalt des Kaspar Schisler ins Dorf gekommen ist. Er glaubt, dass Gott das Dorf von der Krankheit verschont, wenn die Bewohner ihn, den Teufel, mit vereinten Kräften vertreiben. Mit Fackeln, Gabeln und Stangen zieht die aufgebrachte Menge vor das Schislerhaus, sie zerren Elisabeth auf die Straße und verlangen die Herausgabe des Schislers. Karl, der kleine Sohn des Schislers, tritt aus dem Haus, er hustet, er blutet aus Nase und Mund, er stirbt. Nun hat die Pest ihr erstes Opfer. Entsetzt laufen die Menschen in ihre Häuser.
Verzweifelt versuchen der Bürgermeister und seine Räte die Ordnung im Dorf aufrecht zu erhalten. Der Pfarrer macht das „gottlose Treiben“ für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich. Lauthals verkündet er, dass nur wenige Auserwählte gerettet werden. Einen nach dem anderen rafft die Pest nun fort. Einen nach dem anderen wirft der Faistenmantl auf seinen Karren und fährt sie hinaus auf den Friedhof. Alle holt die Pest. Die Jungen, die Alten.
Eines Nachts läuft der Pfarrer durch die Straßen. Nun trägt auch er die Zeichen der Krankheit an seinem Körper. Eitrige Pestbeulen. Noch glaubt er, dass er die Sünden des Dorfes auf seine Schultern nehmen muss, noch glaubt er, dass Gott ihn, seinen Diener, retten wird. Doch schon bald fällt er in tiefe Verzweiflung. Tanzend läuft er durchs Dorf und verkündet nun, dass die Menschheit der Erlösung nicht würdig sei und dass Gott alles vernichten wird. Lauthals schreit er in die Nacht hinaus: Gott hat uns verlassen! Kein Jesus ist für uns am Kreuz gestorben! Kein Jesus ist für uns am Kreuz gestorben!
Nun scheint alles verloren. Schreiend laufen die Menschen durchs Dorf. Da ist plötzlich der Schisler wieder da: Gott hat uns nicht verlassen, sondern wir haben Gott verlassen! Dies sagt er den verzweifelten Ammergauern und wie ein Vermächtnis legt er die große Christusfigur, die der Pfarrer kurz vor seinem Tod verbrennen wollte, in die Arme seines Sohnes Vitus.
Vitus ist es nun, der in der finstersten Stunde das Kreuz wieder aufrichten soll. Er ruft den Ammergauern zu: Wir können leben, wir werden leben! Ruhig hören sie ihm zu. Einer nach dem Anderen erhebt sich. In der dunkelsten Stunde geloben sie: Ein neues Kreuz zu errichten und in jedem Zehnten Jahr die Leidensgeschichte Jesu zu verkünden. Von diesem Tag an, so erzählt eine alte Chronik, ist kein Mensch mehr an der Pest gestorben.
1634 wurde dann die Passionsgeschichte zum ersten Mal aufgeführt.
Und so wurde es gehalten, bis auf den heutigen Tag.
3. Die Besetzung
Inszenierung Christian Stückl
Bühne und Kostüme Stefan Hageneier
Musik und musikalische Leitung Markus Zwink
Licht Günther E. Weiß
Kaspar Schisler, Taglöhner Maximilian Stöger
Elisabeth Schisler, seine Frau Barbara Schuster
Vitus, sein Sohn Cengiz Görür
Karl, sein Sohn Jakob Maderspacher
Der Vorsteher Martin Güntner
Zenz, seine Tochter Sophie Schuster
Der Pfarrer Benedikt Geisenhof
Steinbacher Andreas Richter
Faistenmantl, der Totengräber Rochus Rückel
Der Pestvogt Thomas Müller
Der Wirt Promberger Benedikt Fischer
Gabler Kilian Clauß
Rutz Sebastian Dörfler
Bauhofer Lukas Eberl
Sam Michael Hollatz
Kinder
Hermi Sophie Maderspacher
Hans Johannes Maderspacher
Sepp Kilian Wind
Johann Richter
Ferdinand Richter
Musiker auf der Bühne Benedikt Barke, Gunter Barke, Stefan Buchwieser, Barbara Daisenberger, Markus Stückl, Vitus Norz, Philip Morris
Männer, Frauen und Kinder aus dem Dorf
Mitglieder des Passionschors und Orchesters
4. Biografien
Christian Stückl
1. Spielleiter der Passionsspiele2020
Der Spielleiter der drei letzten Passionsspiele und Intendant des Münchner Volkstheaters, führt für 2020 erneut das künstlerische Team der gefeierten Passionsspiele 2000 und 2010 zusammen.
1961 geboren in Oberammergau als Sohn eines Gastwirtehepaares
1981-1984 Holzbildhauerlehre in Oberammergau
ab 1981 Aufbau einer Theatergruppe in Oberammergau
1987 Regieassistent bei Dieter Dorn an den Münchner Kammerspielen
1987 Wahl zum 1.Spielleiter der Passionsspiele 1990
1990 Inszenierung der Passionsspiele Oberammergau
Hausregisseur an den Münchner Kammerspielen
Auszeichnung zum Nachwuchsregisseur des Jahres 1991 von Theater heute
1994 Theaterarbeit in Indien
1996 Wahl zum Spielleiter der Passionsspiele 2000 durch Bürgerentscheid
ab 1996 Gastregisseur u.a. in Wien, Bonn, Karlsruhe, Hannover
Bearbeitung des Passionsspieltextes für die Passion 2000
2000 Inszenierung der Passionsspiele Oberammergau
2002 Inszenierung des „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen
2002 im Herbst Antritt der Intendanz am Münchner Volkstheater
2004 erste Opernregie im Opernhaus Köln mit Beethovens „Fidelio“
2005 Regisseur des biblischen Schauspiels „König David“ in Oberammergau
2006 Regisseur der Eröffnungsfeier der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in München
2007 Regisseur des Schauspiels „Jeremias“ in Oberammergau
2009 Inszenierung „Palestrina“ an der Bayerischen Staatsoper München
Bearbeitung des Passionsspieltextes für die Passion 2010
2010 Inszenierung der Oberammergauer Passionsspiele
2011 – 2018 Diverse Theater- und Operninszenierungen im Passionstheater Oberammergau, Schauspielhaus Zürich, Staatsoper Hamburg und am Wiener Burgtheater
Christian Stückl ist Träger des Förderpreis „Kainz Medaille“ der Stadt Wien, Träger u.a. des Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg, des Bayerischen Verdienstorden und der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber.
Seit 2008 ist Christian Stückl Mitglied in der Akademie der schönen Künste.
Stefan Hageneier
Bühnenbild und Kostüme
Stefan Hageneier war verantwortlich für die eindrucksvollen Bühnenbilder und die aufwendig neu gestalteten Kostüme der Passionsspiele 2000 und 2010. Auch 2020 wird er Bühnenbild und Kostüme für die Passionsspiele neu gestalten.
1972 in Oberammergau geboren
1988 bis 1991 Holzbildhauerlehre in Oberammergau
1991 bis 1993 Assistent für Bühne und Kostüme an den Münchner
Kammerspielen, u.a. bei Herbert Achternbusch
1991 bis 1997 Assistent von Jürgen Rose und Robert Wilson.
Mehrmaliger Aufenthalt im Watermill Center, New York
1996 Co-Design von „Time Rocker“ mit Robert Wilson und Lou Reed
1997 Co-Design und Kostümbild für „Prometeo“ von Luigi Nono, La Monnaie, Brüssel, Regie: Robert Wilson
2000 Passionsspiele Oberammergau
Initiierung und künstlerische Leitung von „14 Stations“, einer Installation von Robert Wilson
Bühne und Kostüme für „Parasiten“ an den Münchner Kammerspielen
2001 – 2011 Fester Bühnen / Kostümbildner und Ausstattungsleiter am Bayerischen Staatsschauspiel
Auswahl der Arbeiten:
„Der Tagraum“, „Kabale und Liebe“, „Der Narr und seine Frau heute Abend in Pancomedia“, „Die Bakchen“, „Brand“, „Der Gwissenswurm“, „Pool (no water)“, „Klein Eyolf“, „Palestrina“
2010 Passionsspiele Oberammergau
Seit 2011 Berufung zum Professor für Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin- Weißensee
2011 – 2018 Diverse Theater- und Operninszenierungen im Passionstheater Oberammergau, Schauspielhaus Zürich, Staatsoper Hamburg und am Wiener Burgtheater
Stefan Hageneier arbeitet als Bühnen- und Kostümbildner am Bayerischen Staatsschauspiel, Staatsoper München, Schaubühne Berlin, Burgtheater Wien und Berliner Ensemble. Zusammenarbeit mit den Regisseuren: u.a. Christian Stückl, Tina Lanik, Robert Wilson, Florian Boesch, Yoshi Oida, Harald Clemen, Dieter Dorn, Benedict Andrews, James Macdonald, Thomas Dannemann, Franz-Xaver Kroetz und Thomas Langhoff.
Markus Zwink
Musikalischer Leiter und Dirigent
Stammt aus einer der ältesten Familien Oberammergaus. Bereits seit 40 Jahren gibt er dem Musikleben seines Heimatdorfes entscheidende Impulse. Nahezu ebenso lang begleitet er Christian Stückls Theaterproduktionen.
Für die Salzburger Neuinszenierung des „Jedermann“ und als musikalischer Bearbeiter und Leiter der Passionsspiele 1990, 2000 und 2010 trug er wesentlich zum Erfolg der Inszenierungen bei.
1956 geboren in Oberammergau
1975 Abitur am Gymnasium Ettal
Danach Studium der Schulmusik am Mozarteum Salzburg und an der Musikhochschule München, Gaststudium bei N. Harnoncourt
1980 Basssolist bei den Passionsspielen
Seit 1984 Musikbeauftragter in Oberammergau, dort leitet er seitdem mehrere Chöre und das örtliche Orchester. Mit dem Ammergauer Motettenchor verwirklicht er ambitionierte A-cappella- und Oratorien-Konzerte.
1990 Musikalische Leitung bei den Passionsspielen
Seit 1992 Organisation von musikalischen Großveranstaltungen im Passionstheater Oberammergau
Bis 1997 Musiklehrer am Gymnasium Ettal
Ab 1997 Bearbeitung der Musik für die Passionsspiele 2000
2000 Musikalische Leitung bei den Passionsspielen
2001 Musik zu Felix Mitterers Schauspiel „Michael Gaismayr“, Volksschauspiele Telfs
2002 Musik zum „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen
2005 Musik (Komposition und Leitung) für „König David“ Passionstheater Oberammergau
2007 Musik (Komposition und Leitung) für „Jeremias“ Passionstheater Oberammergau
2010 Musikalische Leitung der Oberammergauer Passionsspiele
2011 – 2018 Diverse Theater- und Operninszenierungen im Passionstheater Oberammergau
Biografien der Schauspieler (Auswahl)
Kaspar Schisler, Taglöhner Maximilian Stöger
Alter 30 Jahre
Beruf Dipl. Forstingenieur
2000 Volk
2010 Petrus
2020 Kaiphas
Elisabeth Schisler, seine Frau Barbara Schuster
Alter 32 Jahre
Beruf Personalerin
1990 und 2000 Volk
2010 Magdalena
2020 Magdalena
Vitus, sein Sohn Cengiz Görür
Alter 19 Jahre
Beruf Schüler
2010 Volk
2020 Judas
Der Vorsteher Martin Güntner
Alter 32 Jahre
Beruf Anlagenmechaniker
1990 und 2000 Volk
2010 Ezechiel
2020 Petrus
Zenz, seine Tochter Sophie Schuster
Alter 23 Jahre
Beruf Studentin Lehramt / Bankkauffrau
2010 Volk
2020 Magdalena
Der Pfarrer Benedikt Geisenhof
Alter 29 Jahre
Beruf Geologe
2000 Volk
2010 Johannes
2020 Petrus
Steinbacher Andreas Richter
Alter 42 Jahre
Beruf Diplom-Psychologe
1980, 1984 und 1990 Volk
2000 Archelaus, Priester
2010 Jesus
2020 Kaiphas
Faistenmantl, der Totengräber Rochus Rückel
Alter 23 Jahre
Beruf Student der Luft- und Raumfahrttechnik
2010 Volk
2020 Jesus
Der Pestvogt Thomas Müller
Alter 35 Jahre
Beruf Berufsberater
1990 Volk
2000 Kaiphasdiener
2010 Pilatusdiener
2020 Josaphat
Der Wirt Promberger Benedikt Fischer
Alter 36 Jahre
Beruf Gastwirt
1984 Volk
1990 Volk
2000 Zorobabel
2010 Josaphat
2020 Gamaliel
Gabler Kilian Clauß
Alter 22 Jahre
Beruf Auszubildender zum Mechatroniker
2000 Volk
2010 Volk
2020 Nathanael
Rutz Sebastian Dörfler
Alter 27 Jahre
Beruf Kaufmann im Einzelhandel
2000 Volk
2010 Engel
2020 Nathanael
Sam Michael Hollatz
Alter 23 Jahre
Beruf Student der Architektur
2010 Volk
2020 Engel