Gradonna Geschichten | Von der Sünde zum Sozialwerk

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Das Gradonna Mountain Resort existiert zwar erst seit einigen Jahren, hat sich jedoch in kürzester Zeit einen fabelhaften Ruf geschaffen. Das Sommer- und Wintersport-Resort bildet einen eigenen Ortsteil des österreichischen Bergsteigerdorfes Kals am Fuße des Großglockners.

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Gradonna Impressionen

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Sechs Reporter(innen) machten sich für Reise-Stories.de auf den Weg nach Osttirol, um den Mythos des Gradonna zu erkunden. Ihre Berichte, was sie vor fanden, lasen Sie in den vergangenen sechs Wochen an dieser Stelle.

Heute nun der letzte Bericht: Weshalb für viele Menschen in Kals das Gradonna zu einem persönlichen Glücksfall geriet.

Foto oben: Das Gradonna Resort

Copyright: Jupp Suttner
Text von: Jupp Suttner

Heute: “Von der Sünde zum Sozialwerk”

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Es war der Teufel, der kam. Allerdings zerrte er die Menschen  nicht hinab in die glühend heiße Hölle. Sondern beförderte sie nach oben in die Kälte des Schnees. Der Teufel war ein Skilift. Zumindest in den Augen des Pfarrers von Kals – Anfang der 60iger-Jahre. Weshalb er gegen die Errichtung eines solch’ üblen Bauwerks wetterte. „Da kommt die Sünde ins Dorf!“

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Kals in Osttirol | (Foto-Copyright) Osttirol Werbung

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Das mag in punkto Tourismus durchaus zu treffen. Aber neben der Sünde kommt eben auch Geld. Weshalb das Projekt Skilift mit 8:7 Stimmen gegen den geistlichen Rat beschlossen wurde. Und siehe da. Neben der Sünde und den Schillings geriet noch etwas völlig anderes in die Gemeinde. Und der Pfarrer verkündete drei Jahre später, 1965, reumütig von der Kanzel: „Fremde haben wir geworben. Fremde sind gekommen. Freunde haben wir gewonnen.“

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Eine schöne Geschichte. Erzählt hat sie gerade Martin Gratz, ein freiberuflicher Musiker der Klassischen Trompete einerseits und der Vize-Bürgermeister sowie Kulturobmann von Kals andererseits, während wir die Ortsmitte besichtigen mit dem architektonisch respektabel gut gelungenem Kulturhaus als eine der Hauptstätten. „Das hätte“, sagt Gratz, „ohne das Gradonna nicht gebaut werden können. Gradonna? Das Gradonna ist ein Resort mit Hotel samt neunstöckigem Suiten-Turm und Chalets – hoch über Kals gelegen. So wie früher die Burgen der besseren Übersicht wegen den gewissermaßen Gipfel einer Gemeinde bildeten, so thronen heute Feriendomizile ganz oben.

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Martin Granz | Foto-Copyright: Jupp Suttner

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Das 4****-Sterne-S-Resort auf 1.400 m Höhe (Ort Kals: 1.244 m) zählt zum Besitz der Familie Schultz aus dem Zillertal, die auch das Skigebiet Kals-Matrei betreibt. Seit 2008/09. Das Gradonna kam 2012 hinzu. Es besitzt 250 Betten in 133 Zimmern, alle mit hohem Anteil an Zirbe. Für die Errichtung des Gradonnas wurde der Zirbenschlag eines ganzen Jahres von ganz Österreich benötigt. (Siehe https://reise-stories.de/zauber-der-zirbe/ ) Keine Frage – das Gradonna ist zu einem wahren Wohlfühl-Schmuckstück geraten. „Und es ist weit mehr als ein Hotel“, sagt Klaus Unterweger. Das ist nicht der Vize-, sondern der Erste Bürgermeister von Kals. „Es ist eine Art Sozialwerk für uns“. Er wirkt durchaus gerührt, als er bei einem Gala-Dinner mit internationalen Journalisten dieses Bekenntnis ab legt. So, als ob plötzlich und unerwartet ein Bottich voll unfassbarem Glücks über das Dorf geschüttet worden wäre.

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Lesach Bauernhof | (Foto-Copyright) Lammerhuber

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Das mit dem Sozialwerk meint er so: Die Männer von Kals (1.300 Einwohner) fahren in die Osttiroler Metropole Lienz (13.000 Einwohner) oder nach Innsbruck oder noch weiter weg. Die gut ausgebildeten Frauen gleichfalls. Doch es gibt auf dem Land auch weniger gut ausgebildete Frauen. Und die saßen bisher ohne Job zu Hause. Jetzt jedoch existiert Arbeit für sie – im Gradonna. Als Zimmermädchen, Raumpflegerinnen oder Küchenhelferinnen zum Beispiel. Und gerne wird im Dorf die Geschichte von einem der ihren erzählt, der drei Jahrzehnte lang in Deutschland draußen bei einer Holzbaufirma gearbeitet habe – und jetzt den Hausmeister im Gradonna gebe. Trotzdem hält „traurigerweise die Landflucht weiter an“, sorgt sich Martin Gratz – die gut Ausgebildeten blieben oftmals in der Ferne und kämen nicht mehr nach Kals zurück. „Wir haben zu wenig innovative Arbeitsplätze. Weshalb unser größtes Problem die GEISTIGE Abwanderung ist. Das muss geändert werden. Aber EINIGE“, hebt er die Stimme, „haben sich inzwischen schon gesagt: Man kann zwar in der Stadt arbeiten. Aber die Kinder sollen in der wunderbaren Natur hier auf wachsen. Die Natur ist unser größtes Kapitel.“ Es ist ein harter Kampf um die Menschen. „Wir suchen das wirtschaftliche Mittelmaß“, so Gratz, „und wir versuchen zu überleben, ohne uns prostituieren zu müssen. Wir suchen nicht die Quantität im Tourismus, sondern die Qualität.“ Das Gradonna kam da gerade recht. Auch wenn vor Baubeginn einige im Dorf wetterten, „warum baut ihr einen solchen Kasten?“. Aber Gratz war sich klar, dass sich hier eine fabelhafte Chance für Kals ergab. Und dass „der Kasten“ hingestellt werden müsste. „Alles andere wären romantische Illusionen gewesen.“ Warum man denn nicht lieber einen schönen Ferien-Bauernhof errichte?, fragten einige. „Denen habe ich geantwortet“, erinnert sich Gratz: „Wenn einer auf den Bauernhof kommt und tausend Euro für die Übernachtung zahlt – dann würde das gehen…“ Dass „der Kasten“ zu Füßen des Großglockners dann zu einem Edelstück avancieren würde, konnten die anfänglichen Widersacher ja nicht ahnen. Und dass die Neuschöpfung das vom Aussterben bedrohte Kals plötzlich auf die internationale Landkarte setzen und für Steuer-Einnahmen sorgen würde, auch nicht. „Ohne Gradonna“, wiederholt der Vize-Bürgermeister, „hätten wir kein so schönes Kulturhaus hin stellen können.“ Wobei er durchaus froh sei, dass es sich bei den Betreibern und Investoren um eine Tiroler Familie handele und nicht um ein anonymes Konsortium. Gegen das man sich vielleicht zur Wehr gesetzt hätte – so wie vor einem Vierteljahrhundert, als es um die Errichtung eines 222 m hohen Staudamms ging, gegen den vor allem die Frauen im Dorf protestierten und ihren Männern drohten, nicht mehr für sie zu kochen, falls sie bei der Volksabstimmung das Kreuzchen falsch setzen würden.

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Kals im Winter | (Foto-Copyright) Osttirol Werbung

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Kals misst 18.000 Hektar und besteht aus zwölf Weilern – wobei einer davon das Gradonna ist. Ein eigener Ortsteil mit einem chicen Namen, so elegant italienisch klingend, eine Mischung aus Grazie und Madonna – Gradonna. In Wirklichkeit jedoch handelt es sich um keine künstliche Kreation, sondern um den Namen eines uralten mythischen Kraftfeldes, „das bereits vor mehr als tausend Jahren“  (Klaus Unterweger) „so hieß“.

Und wer weiß – vielleicht strahlt das Gradonna ja so viel Kraft aus, dass künftig wieder mehr Kalser Menschen in Kals bleiben können.Das mit dem Kraftfeld lernt man auch in der Schule von Kals. „Sie kann noch betrieben werden“, freut sich Gratz, denn „wenn die Bildung funktioniert, ist das ein guter Grund, hier zu bleiben.“ Sieben Schüler umfasst manche Klasse nur, „das ist wie Privatunterricht“. Und Schulleiter Peter Ponholzer, desgleichen Bergführer und Gemeinderat, weiß zu berichten: „Die einst ärgsten Gegner des Gradonnas sind jetzt seine größten Freunde.“

45 Millionen Euro hat das Gradonna ****S Mountain Resort Chalets & Hotel gekostet. Das dazugehörige Skigebiet 38 Millionen. Beide zusammen bieten je nach Saison 80 bis 100 Menschen Arbeit. Vielen aus Kals – das im übrigen eine Sackgasse ist. Hier endet die Autostraße. Es  geht es nur noch zu Fuß weiter.

Aber weiter geht es immer wieder.

Jupp Suttner

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Zu diesem Thema hat ein weiterer Reise-Stories.de-Autor – Henno Heintz – gleichfalls eine Abhandlung verfasst. Sie wurde am 1. Januar 2015 veröffentlicht:
Kals am Grossglockner 

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Infos:

Gradonna ****s Mountain Resort Châlets & Hotel
Burg 24, 9981, Kals am Großglockner
Das Rezeptions-Team ist täglich zwischen 7:50 und 23:00 erreichbar.
Tel. +43 / 4876 / 82 000
Fax +43 / 4876 / 82 000-777
E-mail: info@gradonna.at
www.gradonna.at

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Direkt vom Hotel aus, das sich wie ein Amphitheater an den Hang etwas oberhalb von Kals am Großglockner schmiegt, spannt sich ein Wanderwegenetz von rund 250 Kilometern. Ebenso startet die Bergbahn auf den Gipfel direkt am Resort. Das Ticket für die Ski)Hit-Bergbahnen und ein Lunchpaket für die Stärkung zwischendurch sind beim Urlaub im Gradonna stets inklusive. Geführte Naturexkursion mit einem Nationalpark-Ranger oder eine Bergtour mit einem Kalser Bergführer werden vom Hotel organisiert. Wer noch höher hinaus will, bucht einen der legendären Kalser Bergführer. Sie sind die Begleiter einer Tour auf den Blauspitz-Ostgrat oder bei der Königstour auf den Großglockner. Bei Vorträgen im Gradonna-Mountain Resort stellen die Kalser Bergführer ihre Lieblingsgipfel vor.

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Jupp Suttner

Autor Kurzvorstellung:

Jupp Suttner (Jg. 48) ist der Chefredakteur von Ski-Stories.de, Fussball-Stories.de, Sport-Stories.de und Golf-Stories.com sowie Chefreporter für Reise-Stories.de. Der Sport- und Reisejournalist besucht seit 1968 nicht nur zahllose Hotels, Wintersport-Orte und Golfplätze rund um die Welt, sondern berichtete auch von insgesamt 21 Olympischen Sommer- und Winterspielen sowie mehreren Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften, alpinen und nordischen Ski- und Biathlon-WMs. Er schreibt im Print-Bereich hauptsächlich für SKI & BERGE, das TOP MAGAZIN MÜNCHEN, die Wiener Tageszeitung DIE PRESSE sowie gelegentlich für SERVUS, CENTURION, PLATINUM und andere wie etwa SPORT-FAXX – einem Pool von 79 Regional-Tageszeitungen in D, Ö, CH, It und Lux. Der Autor verfasste etliche Sportbücher (Ski, Fußball, Schwimmen, Marathon) und gewann zwei Mal den Fairplay-Preis des deutschen Sportjournalismus sowie etliche andere Medien-Preise des Verbandes Deutscher Sportjournalisten. Der leidenschaftliche Skifahrer, Golfer und Esser lebt als gebürtiger Münchner in den bayerischen Voralpen.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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