Auf dem über 300 Kilometer weiten Wanderwegenetz von ST. ANTON AM ARLBERG steht Urlaubern die Tiroler Alpenwelt offen für ausgiebige Fußmärsche in heilsamer Bergluft. Erfahrene bewegen sich auf grenzüberschreitenden Serpentinen, Naturfreunde staunen am Rendl über „brennende“ Hänge und Wissbegierige schärfen auf Senn’s WunderWanderWeg ihre Sinne. Wer lieber in Begleitung unterwegs ist, schließt sich einer geführten Tour der Bergwanderschule St. Anton am Arlberg an (mit Sommer-Karte kostenlos).
Text: Hermann-Meier PR
Redigiert von Gerhard Fuhrmann
Seit jeher und für jedermann
Mühelos per Bergbahn erreichbar ist zum Beispiel der Panoramaweg Mutspuren am Galzig auf rund 2.000 Metern. Dort lernen Familien in einer liebevoll inszenierten Erlebniswelt die Historie der Arlbergregion kennen. Unter dem Motto „Glaube und Geschichte“ setzt sich in Schnann ein Rundweg mit den Schwabenkindern, Almwirtschaft oder der „Goldenen Stadt“ auseinander. Im St. Antoner Ortsteil St. Jakob können Pilger ab Juni 2019 erstmals auf einem 750 Meter langen Rundwanderweg die bewegte Vergangenheit des ehemaligen Bergbaus Gand erleben. Auch der berühmte Jakobsweg kreuzt St. Anton am Arlberg: Das geschichtsträchtige Arlberg Hospiz Hotel in St. Christoph gewährte reisenden Pilgern schon im 14. Jahrhundert Schutz und Logis – auch heute noch steht ihnen die Tür offen. Gleichzeitig beginnt (oder endet) dort der Adlerweg, Tirols spektakulärste Fernwanderroute. Über Gipfel, Schutzhütten, Bergseen und Blumenwiesen führt sie derzeit etwa 300 Kilometer (24 Etappen) durch Karwendel- und Rofangebirge bis nach St. Johann am Wilden Kaiser.
Am Alpenrosenweg „brennt“ der Berg
Auf den Rendl-Hängen südlich von St. Anton am Arlberg finden Wanderer vor allem im Juni und Juli ein „rotes Meer“ vor. Grund sind die vielen dort blühenden Alpenrosen, die den Eindruck eines floralen Feuers erwecken. Der Weg startet hinter der Rendlbahn-Bergstation (zu Fuß oder per Gondel erreichbar) mit Spielplatz und bester Sicht auf Lechtaler Alpen und Verwallgruppe. Anschließend lockt die Rendlalm zur Stärkung, geübte Tourengeher erweitern die Runde bis zum Zwölferkopf (2.558 Meter).
Dauer: ca. 4 Std. (ohne Seilbahn ca. 6 Std.), Schwierigkeitsgrad: mittel, Einkehr: Rendl Bergstation (2.030 m), Rendlalm (1.791 m)
Schlemmen und staunen am Stöcklweg in Pettneu
Von Pettneu am Arlberg aus erstreckt sich die Wald- und Wiesentour zur Nessler Alm, wo Ziegen, Hühner, Schweine sowie 60 Kühe beheimatet sind. Der Stöcklweg führt über 7,5 Kilometer (414 Höhenmeter) an Gridlonbach, Pleißereck und der alten Nessler Alm vorbei. Dort scheint im hauseigenen Museum die Zeit stehen geblieben: Historische Kupferkessel, Buttertröge und Sennereigeräte zeugen von der Geschichte des Stanzertals, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Nach einer deftigen Brotzeit oder der Hausspezialität Spinat-Käse-Knödel in der neuen Nessler Alm nebenan pilgern Urlauber über den als Ort der Besinnlichkeit bekannten Kalvarienberg samt denkmalgeschützter Kapelle wieder zurück.
Dauer: ca. 3,5 Std., Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel, Einkehr: Nessler Alm (1.610 m)
Berggeistweg zwischen Tirol und Vorarlberg
Im St. Antoner Ortsteil St. Christoph beginnt auf Höhe des Arlbergpasses der grenzüberschreitende Aufstieg zur Kaltenberghütte. Hinter dem Gasthof Valluga streifen Wanderer dann über den Berggeistweg und seine Serpentinen, über Almmatten sowie die Maroiseen bis zur Einkehr in Vorarlberg. Am Knotenpunkt zwischen Klostertal und Verwall steht die Bergwirtschaft mit ihren charakteristisch roten Fensterläden und bester Sicht aufs umliegende Gebirge. Retour geht’s über den Paul-Bantlin-Weg an den Albonaseen vorbei, insgesamt sind 15 Kilometer und 675 Höhenmeter zu bewältigen.
Dauer: ca. 6 Std., Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwer, Einkehr: Kaltenberghütte (2.089 m), weitere Einkehrmöglichkeiten in St. Christoph (1.800 m)
Senn’s WunderWanderWeg für alle Sinne
Wandern mit allen Sinnen lautet die Devise auf Senn‘s WunderWanderWeg in St. Anton am Arlberg. Der besonders für Kinder geeignete Erlebnispfad beginnt bereits am Maiensee bei St. Christoph. Rund um die Sennhütte finden Familien dann den Alpenblumen- und Kräuterweg mit etwa tausend Pflanzen zum Riechen, Tasten, Schmecken und Bestaunen, darunter auch das größte Edelweiß der Alpen mit über 100.000 Blüten. Auf dem wöchentlichen Programm der Sennhütte stehen etwa „Kräuterbrot-Backen“ oder „Gesundes Kneippen“. Am 15. August 2019 findet dort zudem das 8. Arlberger Kräuterfest statt.
Dauer: ab ca. 1,5 Std., Schwierigkeitsgrad: leicht, Einkehr: Sennhütte (ca. 1.500 m)
Infos:
www.stantonamarlberg.com
www.arlrock.at
www.arlberg-well.com
www.hermann-meier.de
www.tirol.at
www.austria.info