Die Grätzel sind die schmackhaften Genussviertel in Wien

Wiener Grätzel: Die Wiener sind Genießer der besonderen Art. Sie lieben das Bodenständige, aber mit dem gewissen Etwas. Es sollte nich immer das Fiakergulasch, das Schnitzel oder der Kaiserschmarrn sein. Ohne Dresscode, ganz leger und bequem geht es zu wie im Stammlokal um die Ecke, doch die Speise hält Überraschungen bereit.

Inhaltsangabe: Alle Themen auf einen Blick

Hier finden Sie eine Inhaltsangabe zu unserer Story Wiener Grätzel:

  1. Wiener Grätzel
  2. Schlichtes Beisel mit Surprise
  3. Szenenwechsel
  4. Wohnzimmer für Generationen

Offizielle Infos des auswärtigen Amts

Auswärtiges Amt: Falls Sie von außerhalb in diese Region anreisen möchten, finden Sie weitere Informationen und Antworten auf wichtige Fragen beim auswärtigen Amt.

Story: Wiener Grätzel

Abwechslung des Gewohnten, raffinierte Variationen traditioneller Leibspeisen aus Großmutters Küche, sowie moderne, nachhaltige Kochrezepte vegan oder vegetarisch treffen da schon eher den Geschmack der jungen und jung gebliebenen Wiener. Für derartige Kulinarik geht man jedoch nicht immer in steife, kostspielige Gourmetrestaurants, sondern bleibt im eigenen Wohnbezirk, dem sogenannten Grätzel und besucht dort die zahlreichen Wirtshäuser. Es gibt in Wien inzwischen 137 Grätzel, in denen die „urbanen Dorfwirte“ die Gäste mit fantasievollen Gerichten verwöhnen und überraschen.

Das Wichtigste zum Thema Wiener Grätzel:

  • In Wien gebt es viel zu sehen, wie zum Beispiel das Sigmund Freud Museum, oder das Prater Museum, das die Stadtgeschichte Wiens präsentiert.
  • Wer interesse hat an ganz besonderen Touren, der geht mit Rebel Tours durch die Stadt, um das unbekannte Wien kennenzulernen.
  • Der Meidlinger markt ist ein hervorragendes Beispiel an einem Markt mit unterschiedlichem Angebot - mal einfach, schlicht und edel und ausgefallen.
  • Die Kulinarik bietet in Wien besonders ausgewählte Beispiele, mal klassisch, mal vegan, oder ausgefallen.
  • Einen Besuch wert ist das Cafe Hüftgold. Hier gibt es feinste Backwaren, zum Beispiel das Punschgrapferl.

© Eva-Maria Mayring

Schlichtes Beisel mit Surprise

Im Servitenviertel, dem jüdischen 9. Bezirk, wo einst Sigmund Freud (1856-1939) praktizierte und wohnte, starten wir unseren kulinarischen Streifzug durch die Straßen, Gassen und über die Plätze Wiens. Genau 58 Stufen und drei Rampen geht es über die geschichtsträchtige Strudlhofstiege hinab, die Heimito von Doderer in seinem bedeutenden Gesellschaftsroman als Titel wählte. Wir bewundern die prächtigen Gebäude der einstigen Habsburg Dynastie bis wir in der Pramergasse vor einem eher unscheinbaren Eingang namens „Pramerl & The Wolf“ stehen. Zwei Michelin Sterne zeichnet das schlichte Beisel aus. Doch die raffinierte Menüfolge der Küche ist alles andere. Auf dekorativen Keramik- oder Steingeschirr drapieren sich Gang für Gang farbenfrohe Köstlichkeit wie feuerrote rote Beete, gewickelt in Lockenform. Glänzend grüne Pimientos auf weißer Marmorplatte oder ein Genusstortelett, dekoriert mit geraspelten Fenchelfäden erregt unsere Geschmacksnerven wie die glänzenden, frischen Buchteln.

Szenenwechsel

Raus aus der modernen Welt der Hochhausgiganten in den schnuckeligen Hofladen „Meinklang“. Es duftet nach frisch gebackenem Brot und Gerstensuppe. Thomas Pipitz aus dem Burgenland, wo vom Biohof die guten Produkte herkommen, ist rustikal in Leinenschürze gekleidet und präsentiert uns stolz einen knusprigen Brotlaib aus biologischem Mehl gebacken. „Bei uns gibt es nur Bioprodukte von frischem Fleisch, Wurst und Milch und Gemüse“, erklärt er stolz. Mitten in der Großstadt erleben wir hier einen Raum, wo ein lebendiger Austausch zwischen den Generationen ein harmonisches Miteinander ergeben – kleine Welt in der großen Stadt. Dieses Motto hat sich auch der Meidlinger Markt im 12. Bezirk zu eigen gemacht. Hier im urigen Grätzel gibt es neben einem opulenten, regionalen Marktangebot beste Küche oder man gönnt sich eine deftige Brettljause mit einem Glas gemischten Satz beim Max Kren. Wer möchte kauft aus dem selbst gebauten Holzofen von Furat ein frisch gebackenes Fladenbrot.

© Eva-Maria Mayring
Im Café Vollpension, Melting Pot für Arbeiter, Politiker, Intelektuelle, ältere und alte Leute staunen wir über den Betrieb. „Das hier ist das Wohnzimmer des Viertels für alle Generationen und ein Rezept gegen die Einsamkeit. Der Hit auf der Speisekarte ist der Renner, das sogenannte Erbschleicher Frühstück“, lacht Sebastian schelmisch. Und wir finden die Idee toll, dass an die 100 Senior*innen aus dem Grätzel ebenfalls zu Hause fleißig für die Gäste mitbacken. Mit schon etwas lahmen Füßen nach dem ausgedehnten Marsch durch Wien, kommen wir zum Abendessen bei Maria Aoyama-Glanz im Beisel „Zur Herknerin“ an. Im vollbesetzten Gastraum, der einmal eine Spenglerei war, serviert uns die bestens gelaunte Chefin ein typisches Wiener Traditionsmenü aus Bio-Zutaten. Wir dürfen auch in die Kochtöpfe kucken und selbst mal probieren, ein Nockerl zu fabrizieren. Gaudi und Genuss gehören bei Maria zusammen. „Hauptsache den Gästen schmeckt’s!“ meint sie und formt die Quarkknödel für den Nachtisch.

DETAILS ZUr story

  • Infos

© Eva-Maria Mayring

Wiener Grätzel: Wohnzimmer für Generationen

Mit dem jungen Geschwisterduo Rebel Tours geht es zackig durch die Grätzel Freihaus- und Gußhaus im vierten Bezirk. Das sind die hippen, kreativen und zugleich historischen Viertel. Hier mischt sich Szene und Multikulti. Poppige Galerien lässige Bars und extrovertierte Second-Hand Läden sind voll angesagt. Unser Guide Sebastian Knötel, der in Brasilien und Wien viersprachig aufgewachsen ist, kennt die Wege zu den Cafés und Beiseln nur zu genau. „Alle Guides müssen bevor sie eingesetzt werden, „erklärt er uns, „einen zweijährigen Kurs absolvieren und drei Prüfungen ablegen."
  • Verteilt auf Wien, an vielen Orten
  • Individuell nach Reise

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Bildrechte zum Titelbild © Eva-Maria Mayring

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Eva-Maria Mayring

Autor Kurzvorstellung:

​Eva-Maria Mayring ist eine freie Reisejournalistin aus München. Nach einem Magister in Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft und Redakteursstationen bei der Passauer Neuen Presse und dem Münchner Merkur schreibt sie heute vor allem über Reisen, Kultur, Architektur und Kulinarik.​

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

Dieser Beitrag enthält möglicherweise Inhalte, die im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit Marken, Hotels oder Partnern entstanden sind.

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