Eigentlich hätte Brenninger lieber ein Doppel gespielt.
Aber Doppel-Matches sind auf bayerischen Tennisplätzen noch verboten. Es dürfen zwar vier Personen einen Court bevölkern – aber nur gemeinsam trainieren. Und nicht etwa ein Spiel austragen. Vermutlich deshalb, mutmaßt Brenninger, weil bei Trainingsübungen das Virus ermüdet – bei heißen Fights hingegen die Höchststufe der Putzmunterigkeit erreicht.
Es könnte aber auch sein, kam Brenninger in den Sinn, dass sich irgendein nichtsachverständiger Zuständiger einen Schmarrn ohnegleichen ausgedacht hat. Weil er vielleicht noch nie in seinem Leben ein Tennis-Match gesehen, aber darüber zu entscheiden hat.
Wie dem auch sei – Brenningers Tennis-Clique hielt sich strikt an die Vorschriften. Nicht dass noch die Polizei auftauchte, den Platz in 100-Mann-Stärke umstellte und mitten während des Matchballes die vier Schwerverbrecher mit Tränengas vom Platz trieb und einkastelte.
Deshalb also bestritten sie kein Doppel, sondern nur Einzel. Der Brenninger spielte gegen den Bernie und auf dem Platz daneben spielten der Wosduuuuaideen gegen den Wosmaaaachideen.
Der Wosduuuuaideen und der Wosmaaaachideen waren keine fremdländischen Gastspieler, sondern hießen in Wirklichkeit Frederick und Ralph. Aber weil der Frederick nach jedem missglückten Schlag laut klagend Wos-duaaaa-i-deen („Was tue ich denn!“) und der Ralph nach jedem Fehlhieb nicht minder laut jammernd sich mit Wos-maaaach-i-deen („Was mache ich denn!“) über ihr jeweiliges Unvermögen selbstbezichtigten – hießen sie eben… siehe oben…
Es waren gnadenlose Wos-Duelle, welche die beiden sich lieferten – einer geißelte sich stärker als der andere! Und der Brenninger war im Grunde froh, dass heute kein Doppel möglich war. „Einfach furchtbar!“, dachte er bei sich, „diese ständige Jammerei!“
Dann fabrizierte er einen Doppelfehler – den zweiten heute schon!, und brüllte voll prachtvollster Wut: „Scheeeiiiße!!!“
Und dachte bei sich:
„Wos-maaach-i-deen, wos-duaaaa-i-deen!“
Und wusste keine Antwort.
Jupp Suttner
Wer den Brenninger nicht kennt: Der ist 47 Jahre jung, 1,77 m groß, bisweilen bis zu 80 kg schwer und ein typischer Freizeitsportler. Er ist auch oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de – niedergeschrieben von Jupp Suttner. Wobei schon allein am Alter ersichtlich ist, dass der Autor NICHT der Brenninger ist. Wer genau hinter B. steckt – wer weiß das schon…
A C H T U N G :
DA HUAT GEHT UM
So heißt es in Bayern oftmals nach einem Konzert, wenn die Band kostenlos aufgespielt hat. Auf deutsch:
DER HUT KREIST
Und wem das Konzert gefallen hat, der drückt seine Anerkennung dadurch aus, dass er ein paar Euro in eben diesen Hut wirft.
Ebenso verhält es sich mit diesem Text. Wenn er Dir/Ihnen gefallen hat – dann gerne was in den Huat/Hut werfen. Nicht als „Spende“, sondern als: Anerkennung. Als Applaus…
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BIC: COBADEFF
Als Betreff-Angabe genügt : HUT/Brenninger
Unter allen Anerkennerinnen/Anerkennern des Monats Mai wird ein Abendessen mit dem Autor im oberbayerischen Raum ausgelost. Freu’ mich schon darauf, Dich/Sie einladen zu dürfen !
(Vielleicht darf man ja im Juni schon wieder mit genügend Abstand dinieren…)