„Sehr gut, sehr gut! Ja!“ „Sehr gut, sehr gut! Ja!“ Begleitet von rhythmischem Klatschen laufen Menschen durch den Raum, schauen sich tief in die Augen, schneiden Grimassen, werfen die Arme in die Luft – und bringen einander zum Lachen. Was sich dahinter verbirgt? Das aus Indien stammende Lachyoga. Diese besondere Übung steht erstmals auf dem Programm der „Natura.Kreativ“, die Altenmarkt-Zauchensee und die Volkshochschule Salzburg in diesem Jahr bereits zum siebten Mal veranstalten.
Text: Kunz PR
Redigiert von Gerhard Fuhrmann
Bis zum 1. September erleben Urlauber den Salzburger Almsommer – und sich selbst von einer ganz neuen Seite. Unter dem Motto „Inspiration für Stimme und Hände“ finden während der „Sommer.Akademie“ über 20 Impulskurse statt – auf Almen, in Tennen oder gleich in der freien Natur. Es wird gesungen, gejodelt, getanzt, gemalt und vor romantischer Bergkulisse die Abendfotografie geübt. Die Kosten liegen zwischen 20 Euro für 90 Minuten und 120 Euro für 2-Tages-Workshops.
Sie kichern, glucksen, gackern, prusten. Kurze Stille. Sofort explodiert die nächste Lachsalve, lässt Freudentränen fließen und nach Luft schnappen. Sechs Teilnehmerinnen liegen Kopf an Kopf im Kreis und lachen, was das Zeug hält. Völlig grundlos. Völlig unaufhaltsam. Damit hat Kursleiterin Ines Salfer alles erreicht, was man beim Lachyoga überhaupt erreichen kann: den Umschlag eines künstlichen Lachens in echtes Gelächter. „Lachen ist gesund“, erklärt die Musiklehrerin und Lachyoga-Trainerin, „selbst wenn es nur gespielt ist.“ Denn die positive Wirkung des Lachens auf Körper, Geist und Seele ist vom Grund des Lachens unabhängig.
„Lachyoga kann jeder“, sagt Salfer, „egal, wieviel Humor er hat und wie er gerade drauf ist, es funktioniert immer.“ Denn, auch wenn es beim absichtlichen Lachen bleibt, das Zwerchfell kommt, wie bei den Atemübungen des klassischen Yoga, in jedem Fall in Schwingung. Der Körper schüttet Glückshormone aus, die Stimmung hellt sich auf, das Denken wird kreativer. Praktiziert wird diese Technik, die der indische Arzt Madan Kataria 1995 entdeckte, von immer mehr Menschen. Mehrere tausend Lachclubs gibt es inzwischen weltweit, allein in Deutschland viele hunderte.
„Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr 16 erfahrene Kursleiter und -leiterinnen mit so unterschiedlichen Angeboten gewinnen konnten“, sagt Klaudia Zortea, Geschäftsführerin von Altenmarkt-Zauchensee Tourismus. Bildende Kunst, Handwerk, Tanz, Gesang, Fotografie aber auch Natur.Kosmetik und Hausapotheke – da dürfte für jeden Kreativurlauber etwas dabei sein. „Das Bemerkenswerteste an der ‚Sommer.Akademie‘ sind neben der künstlerischen Vielfalt vor allem die inspirierenden Kursorte“, erklärt Zortea. Darunter sind die schönsten Almen der Altenmarkter Hausberge, die urige Dechantshoftenne im Ort und natürlich die Bergkulisse rund um den Dachstein.
Wie man diese am besten in der Abenddämmerung einfängt? „Als erstes Linse putzen“, erklärt Kursleiter Wolfgang Unterrainer augenzwinkernd „und dann merkt euch eins: Jedes Foto ist gut. Es ist immer die Frage, was ihr haben wollt.“ Schon stellen die Kursteilnehmer ihren Ideenreichtum unter Beweis. Blende, Verschlusszeit, Auflösung, an diesen Stellschrauben lässt sich bei der Langzeitbelichtung drehen und gleich wird jedes Bild zum Unikat. Mal zeichnen sich auf den Displays die Bergketten in unterschiedlichen Facetten von Blau ab, mal leuchtet der Himmel orange. Da glüht ein Kondensstreifen am Horizont. Und wie lässt sich wohl Abendnebel simulieren? Einfach auf die Linse gehaucht und flugs den Auslöser gedrückt. Besondere Zugabe: Der Sonnenuntergang in den Altenmarkter Bergen darf auch mit dem Smartphone fotografiert werden. Bei der „Natura.Kreativ“ gibt Unterrainer, der in Salzburg als Fotograf arbeitet, neben der „Abendfotografie“ auch die Kurse „Fotografieren in der Natur“ und „Digitale Bildbearbeitung“.
Wachsender Beliebtheit erfreut sich unter Bergurlaubern auch die Disziplin Jodeln. Diese Urform der menschlichen Kommunikation soll gesundheitsfördernd sein und glücklich machen. Davon ist Thomas Reitsamer überzeugt. Bei der „Natura.Kreativ“ bietet der Jodelprofi die Möglichkeit, ein handsigniertes Jodeldiplom zu erwerben. Reitsamer, in viel zu weiten Lederhosen und mit Hut, kreisrunder Sonnenbrille und Megaphone ausgestattet, geht bei seinem Kurs auf der Moosalm gleich in die Vollen. Vom „Kuhtutten“- zum „Erzherzogsjodler“. Er hat sie alle im Repertoire und so manche Weisheit auch: Da gibt es das Jodeln schon seit dem Urknall, ist Tarzan der beste Jodler überhaupt und wer nicht von der Brust- in die Kopfstimme wechseln kann, muss sich nicht sorgen. „Ist halt ein Geburtsfehler.“ Stolz nehmen nach all den Schnacklern, Juchitzern und Echorufen die Jodelschüler ihr Diplom entgegen. Jetzt haben sie ganz im Sinne Loriots „etwas Eigenes“.
Bei Erich Huber kommt’s weniger auf Stimmgewalt an als auf ein gutes Auge und eine ruhige Hand. Huber führt auf 1280 Metern in die Aktmalerei ein. „Das ist mit Abstand der höchste Aktmalkurs überhaupt“, sagt der Salzburger Künstler. Während das Aktmodell still vorm Alpenpanorama posiert und sowohl die heiße Sonne als auch die staunenden Blicke vorbeiziehender Wanderer ausblendet, sitzen die Malschüler konzentriert auf einer Bank vor der Reitlehenalm. Sie taxieren, zeichnen, radieren, verstärken und schraffieren. Aus ist es mit der Konzentration erst, als sich ein Kätzchen auf den Zeichenbögen niederlässt. Die Kreativen nehmen‘s gelassen und lachen. Das haben sie schließlich zuvor schon zur Perfektion gebracht.
Anmeldung für die Kurse in Bildender Kunst, Handwerk, Tanz, Gesang, Fotografie und in natürlicher Kosmetik und Hausapotheke bei Lisa Herrnegger, Tel.: 0043 (0) 664/ 428 45 41 oder herrnegger@altenmarkt-zauchensee.at.
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