Golfdestination Rio de Janeiro?

Gavea Golf Club, Rio de Janeiro

Jedes Jahr kommen 5 Millionen Touristen nach Rio de Janeiro, davon sind 2 Millionen Ausländer.  Doch zum Golfen werden wohl die wenigsten kommen. Neben Karneval, Stränden, Zuckerhut, Copacabana, Ipanema oder Fussball kann man in Rio aber sehr wohl auch Golf spielen. Auch wenn Rio, wie auch Brasilien, noch nicht als Golfdestination bekannt ist, gibt es doch in und bei Rio insgesamt fünf Golfplätze, für die sich eine kleine Pause vom sonstigen Tourismusprogramm lohnt.

In der Stadt Rio

Olympic Golf Course

Wenn man sich wie ein Olympionike vorkommen will, dann kann man den olympischen Golfplatz in Rio spielen. Der “Campo Olímpico” wurde für die Olympischen Spiele 2016 gebaut und ist eine der wenigen damals neu gebauten Sportanlagen, die noch in Betrieb sind. Der 18-Loch Golfplatz ist öffentlich zugänglich. Da kann also jeder hinkommen und spielen.

Dieser Platz ist natürlich lang und flach, hat viele Wasserhindernisse, wenig Bäume und daher oft auch viel Wind.  Allerdings liegt dieser Platz ein wenig weit entfernt von den üblichen Hotelgegenden und Touristenzentren der Stadt. Denn er ist, etwa von Copacabana oder Leblon aus gesehen, im hinteren Teil der “Barra da Tijuca” Gegend, weiter noch als die dortige Endstation der U-Bahn.  (Siehe Video hier)

Gavea Golf & Country Club

Der älteste und eleganteste Golfclub in Rio ist der Gavea Golf Club im Stadtteil São Conrado. 1921 wurde damals der “Rio de Janeiro Golf Club” gegründet und 1926 eine Farm in São Conrado gekauft, das damals weit ausserhalb des Stadtzentrums lag. 

Gavea Golf Club

Der Club ist in einer wunderschönen Landschaft gelegen, auf der einen Seite das Meer, auf der anderen die dunklen Tropenwälder der “Floresta da Tijuca”. Der Blick geht zwar auch auf einige Hochhäuser, aber die verschwinden angesichts der majestätischen Granitberge “Pedra da Gavea”und “Pedra Bonita”.

Es ist allerdings nicht so leicht, in den Club hineinzukommen. Wenn man nicht Gast eines Mitgliedes ist, muss man sich mindestens einen Tag vorher anmelden. Als Aussenstehender muss man auch einen “caddy” engagieren. Doch das kann bei der Schwüle und den zum Teil doch trickreichen Bahnen hilfreich sein.

Der Platz ist insoweit interessant, weil die meisten Bahnen auf hügeligem Gelände verlaufen, bei dichtem Baumbestand. Die Löcher 10-14 sind dagegen eher “links”-mässig flach, nah am Meer und daher auch etwas windiger, mit etlichen Sand- und Wasserhindernissen.

Er ist aber auch der teuerste Golfplatz in Rio. (Siehe Video hier)

Itanhagá Golf Club 

Itanhangá Golf Club

Fast in der gleichen Landschaft, aber quasi auf der anderen Seite der Berges liegt  “Itanhangá”. Das ist ein echter “Country Club”, wo es also neben Golf nicht nur ein Schwimmbad gibt, sondern u.a. auch Tennisplätze, und Polo. Dieser Club wurde 1933 gegründet und liegt im vorderen Teil von “Barra”. Der Platz ist von den Touristenzentren leichter zu erreichen, als der Olímpico. Es gibt einen weiten 18 Loch Golfplatz und zudem einen etwas kürzeren 9 Loch Platz, bei dem die Bahnen recht eng beieinander liegen.

Der Platz ist flach, hat aber trickreiche Grüns und auch einige anspruchsvolle Wasserhindernisse. Die imposante Berglandschaft und herrlicher Baumbestand runden das Bild ab.

Itanhangá Golf Club

Der Club ist sehr gepflegt und hat sehr anständige Preise. Dort kann man auch als Aussenstehender mit Anmeldung ohne Probleme spielen. Man kann sowohl Elektro-Buggies aus auch Rollwägelchen mieten. Und dann kann natürlich auch einen “caddy” engagieren, muss es aber nicht, oder seine Schläger selbst tragen.

Sehr hilfreich fand ich, dass die Driving Range eine mobile Beschattungsanlage hatte. Das ist wie ein grosser Wagen mit Dach, den man vor- oder zurückfahren kann, um Schatten zu spenden, je nachdem, wo auf der Range gerade die Abschläge sind. (Siehe Video hier)

Die Bergplätze in Petrópolis und Teresópolis.

Petropolis Palastmuseum

Wem im Sommer Rio zu heiss und feucht ist, der flieht gerne in die nahen Berge bei Petrôplis und Teresópolis. Bereits der Brasilianische Kaiser Dom Pedro II hatte die Vorteile der Gegend erkannt und in Petrópolis seine Sommerresidenz gebaut. Heute befindet sich dort ein schönes Museum. Die Aristokratie folgte und das reiche Bürgertum hatte hier seine Wochenend- und Sommerhäuser. So wundert es nicht, dass recht bald auch Golfplätze gebaut wurden.

Das sind 9-Loch Plätze, die aber wunderschön gelegen sind. Gäste von ausserhalb sind hier stets willkommen,  und die Greenfees sind sehr viel günstiger als in der Stadt Rio.

Teresópolis. 

Der Teresópolis Platz, entworfen 1936 von Robert Trent Jones gehört auch zu den ältesten Golfplätzen Brasiliens. Die Bahnen sind relativ eng und verlaufen auf beiden Seiten eines Flusses, der das Gelände durchquert. Es empfiehlt sich einen ausreichend grossen Vorrat an Bällen dabei zu haben. Wenn man zwei Mal 9 Löcher spielt sind sie Abschläge zumeist nur wenig versetzt, mit Ausnahme von 2 Löchern. 

Die Landschaft ist sehr schön. Das Clubhaus mutet englisch an und in der Tag kann man dort öfters auch English sprechen hören. Der Club hat erstaunlich wenige Mitglieder, so dass es eigentlich zu jeder Tageszeit Gelgenheit gibt, zu spielen. (Siehe Video hier)

Petrópolis

Petropolis Golf Club

Noch näher an Rio, etwa anderthalb Stunden von Copacabna entfernt, liegt der Petropolis Golf Club. Dieser Platz wurde, auch in den 1930er Jahren auf dem Gelände einer alten Farm gebaut, die dem damaligen Präsidenten des Landes, Getulio Vargas, gehörte.

Der Platz ist enorm abwechslungsreich. Zum einen, weil die Fairways dort zum Teil angenehm breit sind. Doch es gibt auch relativ viel Wasser und sogar ein Insel-Grün. Auch sind die Abschläge für “front 9” und “back 9” zum Teil stark versetzt, so dass aus einem par 4 ein par 5 werden kann, oder Wasserhindernisse neu hinzukommen oder schwerer zu spielen sind.

Wie mir der österreichisch-stämmige Präsident des Clubs versicherte, selbst sehr gute Spieler müssen hier bei Turnieren manchen Bogey oder gar Doppel-Bogey schlucken. (Siehe Video hier)

Fazit 

Wenn man in Rio ist, einen Tag frei hat und ein wenig Golf spielen möchte, dann gibt es doch einige Möglichkeiten. In Rio selbst ist der Zugang zum Olímpico am leichtesten, aber der Platz ist relativ weit entfernt von den üblichen Touristenzentren. Die Bergplätze sind eine wirklich eine gute Alternative. Bei Petrópolis kann man das Golfen mit dem Besuch des Museums in der Kaiserresidenz verbinden, oder auf 2 Tage verteilt, gar auf beiden Bergplätzen spielen. Ob man nun in Rio eine Stunde oder mehr im Stau steht, um zB am Olympico zu spielen oder halt in die Berge fährt, der Zeitaufwand ist vielleicht ähnlich gross. 

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Gregor C. Heinrich

Autor Kurzvorstellung:

In Argentinien geboren, in 10 Ländern aufgewachsen und/oder gearbeitet, wohne ich seit vielen Jahren in der Schweiz. Reiseartikel schreibe ich seit ca 1988.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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