Auch wenn in diesem Jahr kein Oster-Urlaub möglich ist, kann man ganz einfach von zu Hause aus drei schöne Osterbräuche aus ST. JOHANN IN TIROL mit der Familie erleben.
Text: Genböck PR
Redigiert von Gerhard Fuhrmann
„Poimbesei“ nach altem Brauch binden und das Zuhause und die Familie beschützen
Besonders zur Osterzeit gibt es in ganz Tirol vielfältige Bräuche, meistens mit kleinen Variationen in den einzelnen Orten. Es ist ein uralter Brauch in vielen Tiroler Familien, so auch bei Familie Unterrainer vom Berghof in Erpfendorf: das Poimbesei (Palmbesen) binden. Traditionell beteiligt sich die ganze Familie an dem vorösterlichen Brauchtum, die Technik des Bindens wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Die Zusammensetzung des Poimbeseis variiert in Tirol bzw. in ganz Österreich. In St. Johann werden traditionell Palmkatzln (Weidekätzchen), Buxbaum und Segenbaum (Kriechwacholder) gebunden. Erwin Unterrainer hat folgende Tipps für Anfänger: „Es geht nicht um die exakte Bindetechnik bzw. können auch andere grüne Zweige und Blätter in den Besen eingebunden werden – es kommt darauf an, den Brauch gemeinsam mit der Familie wieder zum Leben zu erwecken.“
Traditionell werden die Poimbesei am Palmsonntag geweiht und bleiben dann bis zum nächsten Osterfest im Haus – im Herrgottswinkel. Denn so lange soll es das Zuhause und die Familie beschützen.
Eierfärben mit Zwiebelschalen, Blumen und Gräsern
Gerade jetzt verbringt die Familie viel Zeit zusammen. Ein idealer Zeitpunkt also, um gemeinsam Osterbräuche ganz traditionell anzugehen. Beispielsweise, in dem man Eier selber färbt. In St. Johann in Tirol macht man das traditionell mit Zwiebelschalen, Blumen und Gräsern, die der Garten oder die Natur am Wegesrand gerade so hergeben.
Aus dünnem Stoff schneidet man Quadrate, legt darauf die Zwiebelschalen, Gräser und Blumen und legt schließlich darauf das Ei. Das Ei wird vorsichtig eingewickelt, mit einer Schnur wird das kleine Paket verschnürt und anschließend für zehn Minuten gekocht. Ein Schuss Essig im Wasser hilft übrigens, dass die Farbe der Eier intensiver wird. Pakete auspacken und einfach über die individuell gestalteten Eier freuen.
Eierpecken – nichts für Weicheier
So schön die gefärbten Eier auch sind, sie haben noch einen harten Job vor sich, wenn sie in Tirol auf den festlich geschmückten Ostertisch kommen. Traditionell treten dann alle Familienmitglieder im Eierpecken an. Das heißt, jeder sucht sich für den Wettkampf ein besonders schönes Ei aus. Und dann geht es los, denn Eierpecken heißt: Jeweils zwei Mitspieler versuchen, mit der Spitze des Ostereies jenes des Gegners zu beschädigen. Wessen Ei in den diversen Eierpeck-Runden unversehrt bleibt, gewinnt. Tipp: Die größten Gewinnerchancen haben wohl kleine, spitze Eier, die man mit der Hand so umfassen kann, dass nur noch die Spitze herausschaut.
Mit diesen drei Bräuchen wird Ostern auch in einer Zeit, in der das Reisen nicht möglich ist, zu einem bunteren Fest – mit einer kleinen Erinnerung an St. Johann in Tirol.
Infos:
www.kitzbuehler-alpen.com
www.genboeckpr.de
www.tirol.at
www.austria.info