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Heute präsentiert von: Classy.Guide
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Letzte Woche fuhr der Brenninger Ski in Südtirol. Sie hatten dort noch einige Lifte geöffnet – auch wenn von den Hotels viele bereits geschlossen waren. Ob wegen Reichtum oder wegen Erschöpfung, vermochte Brenninger nicht zu eruieren. Den Einheimischen jedenfalls war es recht: „Jetzt haben wir“, freute sich Brenningers Pensionswirtin, „die Pisten endlich mal nur für uns alleine!“.
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Was auf alle Fälle noch ging, war die Sella Ronda. Reinhold Messner pflegt ja gerne zu sagen: „Wir haben in meiner Heimat nicht die höchsten – aber die schönsten Berge der Welt.“ Und damit auch die schönste Ski-Runde der Welt. Die Sella Ronda – immer um den Sella-Stock herum. Die gewissermaßen Mutter aller Ski-Runden. Mit betörendsten Ausblicken. „Ein Muss“, pflegt Brenninger immer zu predigen, „die Sella Ronda einmal in seinem Skifahrer-Leben zu absolvieren!“.
Bei dieser Runde erreicht man vier ladinische Täler (Alta Badia, Gröden, Fassa, Arabba), die sich in drei verschiedenen Provinzen (Südtirol, Trentino, Veneto) befinden. Beste Einstiegsmöglichkeit: Gibt es nicht – ist von jedem Tal aus, in welchem man seinen Skiurlaub verbringt, gleich gut. Es spielt auch keine Rolle, ob man die 26 Pisten-Kilometer mit oder gegen den Uhrzeigersinn zurück legt. In der „orangenen“ Richtung laufen jedoch die Lifte schneller.
Markante Stationen unterwegs: Die Dolomitenpässe Sellajoch, Grödnerjoch, Pordoijoch und die höher gelegenen Liftstationen wie Portavescovo bei Arabba, Dantercepies und Boé mit dem fabelhaften Dolomiten-Panorma.
Jedenfalls ein Traum. Doch vor genau hundert Jahren ein Albtraum. Denn da spielte sich hier der traurigste Ski-Monat der Schneegeschichte ab. Im 1979 erschienenen Buch „Der Dolomitenkrieg“ (Zweitausendeins-Verlag, Frankfurt am Main) von Uwe Nettelbeck hatte Brenninger gelesen:
„Im April 1916 griff eine starke italienische Ski-Abteilung überfallsartig die österreichischen Eislochstellungen auf dem Fargorida-Paß an, einem den von den Italienern besetzten Höhen des Crozzon di Lares, 3354 m, und des Crozzon di Fargorida, 3082 m, vorgelagerten Gletscher. In voller Schussfahrt raste die Abteilung in weit aufgelösten Reihen, mit wehenden Schneemänteln über den Firn des Lobbiagletschers auf die überraschten Österreicher hinunter, und hätte diese wohl auch erreicht und niedermachen können, wenn sie nicht, noch abfahrend, in Maschinengewehrfeuer geraten wäre. Keiner der Angreifer überlebte diese größte Ski-Unternehmung des ganzen Krieges.“
Natürlich seht man auch manche DIESER Passagen von der Sella Ronda aus. „Und heutzutage“, erzählte Brenninger seinen Spezln, gebe es die Wege und Pfade der damaligen Grausamkeiten sogar als ausgeschilderte Skitouren- und Mountainbike-Routen sowie Wanderstrecken. „Dabei sollen die Bewältiger dieser Strecken daran denken, dass sich so was niemals wiederholen dürfe“.
„Friedensweg“ und „Gebirgsjäger-Tour“ und so weiter heißen diese Angebote. Brenninger weiß nicht, ob sie ihm wirklich gefallen. Eher empfindet er es als unangenehm, wenn mit den Leidenden von einst Fremdenverkehrs-Marketing für heute betrieben wird.
Aber er hat seine Meinung gegenüber der Pensionswirtin, die den Eindruck erweckte, auch 1914 bis 1918 verherrrlichende Gäste seien gute Zahler und deshalb zu lieben, verschwiegen.
Nicht dass sie deswegen noch einen Krieg mit ihm beginnt.
Jupp Suttner
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Wer den Brenninger nicht kennt: Der ist 47 Jahre jung, 1,77 m groß, bisweilen bis zu 80 kg schwer und ein typischer Freizeitsportler. Er ist auch oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de – niedergeschrieben von Jupp Suttner. Wobei schon allein am Alter ersichtlich ist, dass der Autor NICHT der Brenninger ist. Wer genau hinter B. steckt – wer weiß das schon…
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