Winterstart am Stubaier Gletscher – Wo die Ski schon früher sausen

Wenn man frühmorgens mit der Gondel am Stubaier Gletscher aus dem Nebelmeer des Tals auftaucht, öffnet sich eine Welt, die im November aussieht wie ein Versprechen: ein Meer aus Weiß, Licht, und klarer, dünner Höhenluft. Es ist einer dieser Orte, an denen der Winter früher zu Hause ist als anderswo – und an denen man spürt, wie viel Leidenschaft und Kraft dahintersteckt, ihn jedes Jahr wieder zum Leben zu erwecken.

Am vergangenen Wochenende war ich am Stubaier Gletscher, unterwegs mit Catherine Probst, der Marketingmanagerin des Stubaier Gletschers und Michael Gstrein vom Tourismusverband Stubaital. Sie nahmen mich mit in die Welt hinter den Kulissen – zwischen Schneeproduktion, Familienabfahrten, Weltcupstimmung und dem ganz besonderen Gletscherzauber.

„Wir sind sehr zufrieden mit unserem Saisonstart“ – Gespräche am Berg

Oben am Eisgrat, auf knapp 3.000 Metern, weht ein frischer Wind. Michael lächelt, als er auf die glänzende Schneefläche schaut. „Der Saisonstart läuft richtig gut dieses Jahr“, erzählt er. Die ersten Lifte gingen schon Anfang Oktober in Betrieb – ein kleines technisches Meisterwerk zwischen Höhenlage und Wetterfenster. Erster Schneefall hat die Arbeit an den Pisten erleichtert. Ab Mitte November steht bereits „ein sehr breites Angebot“ bereit.

Unterwegs am Stubaier Gletscher mit Michael Gstrein vom TVB Stubaital; Foto: Heiner Sieger

Was mich überrascht: Hinter der makellos, frisch verschneiten, weißen Kulisse steckt ein ausgeklügeltes System aus Beschneiung, Schneemanagement und meteorologischem Feingefühl. „Wir haben in den vergangenen Jahren stark investiert“, erklärt Catherine. „Wir sammeln im Winter Schnee in Depots, nutzen Windverfrachtungen bewusst – so ist der Saisonstart gesichert.“

Wo junge Skifahrer groß werden – Familiengeschichten im Schnee

Später besuchen wir das BIG Family Kinderland, wo die Kleinsten gerade ihre ersten Kurven ziehen – ein Bild, das man im Stubai im Grunde seit Generationen kennt. “Viele Familien kommen auch nach Jahren wieder“, erzählt Catherine. „Eltern, die hier Skifahren gelernt haben, bringen jetzt ihre eigenen Kinder mit. Das ist das Schönste für uns.”

Was ihnen den Einstieg leicht macht?

  • – Kinder unter 10 Jahren fahren kostenlos,
  • – Skikurse ab vier Jahren,
  • – ein Skikindergarten am Berg,
  • – die Family Funslope, die aussieht wie ein verschneiter Spielplatz.

Auf über 3.000 Metern beginnt die Freiheit

Der Wind wird stärker, je höher wir fahren. Unten lärmen die vielen Trainingsgruppen, oben glitzert die Ferne. Unter den Trägermasten der Skilifte schimmert mattblau das Gletschereis.

Bisweilen schimmert noch das Gletschereis durch den Schnee; Foto: Heiner Sieger

Dann schnallen wir die Skier ab. Denn ganz oben, fast am geografischen Ende des Stubaier Gletschers führt ein spektakulärer Aufstieg über 250 Stufen zur Aussichtsplattform „Top of Tyrol“ – auf 3210 Metern über dem Meeresspiegel. Der Lohn der Anstrengung: Ein unschlagbarer 360-Grad-Panoramablick über die umliegende Bergwelt, einschließlich 109 majestätischer Dreitausender-Gipfel.

„Die Höhenlage ist unser absolutes Highlight“, sagt Michael – und muss auch ein wenig durchschnaufen. Und über 3.000 Metern öffnet sich das Gletscherskigebiet wie eine weiße Bühne: weite Pisten, Freeridehänge im Powder Department und gastronomische Vielfalt – vom Selbstbedienungsrestaurant bis zum Gourmetlokal Schaufelspitz.

Nachhaltigkeit – viele kleine Schritte, die Großes bewirken

Es herrscht der übliche Mittagstrubel, als Catherine mit mir in der Habichtstube am Eisgrat über Nachhaltigkeit spricht: ein dichtes Netz an Skibussen im Stubaital, optimierte Liftanlagen, regionale Kulinarik in den Restaurants, effizienter Umgang mit Schnee und Wasser. Vieles davon sieht man nicht – aber es verändert den Winter, den Gäste hier erleben.

Genuß kommt am Stubaier Gletscher auch nicht zu kurz; Foto: Katrin Pasterer

Der digitale Winter hat ohnehin längst am Stubaier Gletscher Einzug gehalten: Die Stubaier-Gletscher-App liefert Echtzeitinfos zu Pisten, Wetter und Wartezeiten. Online-Tickets sind Standard geworden – nicht zuletzt dank der Unterstützung mit Rabatten. Das nächste Ziel: der Skipass am Smartphone. „Technisch sind wir da schon in der Vorbereitung“, erzählt Catherine.
Im kommenden Winter könnte es schon so weit sein.

Material testen mit Aussicht – das INTERSPORT TESTIVAL (13.–16. November)

Am Eisgrat probiere ich wie zahlreiche andere Wintersportler die neuesten Ski- und Snowboardmodelle von mehr als 20 Marken. In der Testarea auf 2.900 Metern Höhe sind Schnee und Testvergnügen garantiert: Namhafte Ski- und Snowboardmarken wie Atomic, Fischer, Head, Salomon, Völkl, Faction, Nidecker und Jones präsentieren ihre Wintersportprodukte für die Saison 2025/26. Für eine gute Stunde darf man immer mit den Brettln seiner Wahl unterweg sein.



Side Events wie Carvinf-Kurse, Lawinenkunde, Waxing Workshops oder Ride with your Pro machen das Testival zu einem großartigen Erlebnis. Am Abend wird in Neustift mit Chill-Out-Partys, Livebands und DJs kräftig gefeiert.

Wenn der Gletscher zur Weltbühne wird – der FIS Freeski World Cup (19.–22. November)

Eine Woche später reist die internationale Freeski-Elite an. Der Stubai Zoo wird zur Bühne: Eileen Gu, Mathilde Gremaud, Birk Ruud, Andri Ragettli – und mit Lara Wolf und Matej Svancer zwei heimische Publikumslieblinge.

Elias Syrja, FIN, beim Training; Foto: Bause

90 Athletinnen und Athleten aus 23 Nationen kämpfen beim ersten Freeski-Weltcup des Winters um Slopestyle-Punkte, Prestige und heißbegehrte Olympia-Tickets. Das große Finale wird am Samstag, 22. November 2025, live auf ORF 1 (ab 11:30 Uhr) und im World Feed (ab 11:15 Uhr) übertragen – aber vor Ort ist es unvergleichlich.

Ein Winter, der mehr ist als nur Schnee

Als ich am Abend ins Tal fahre, verschwindet der Gletscher langsam im rötlichen Schein der zügig aufziehenden Dämmerung. Ein wehmütiger Blick zurück auf einen erfüllten Skitag wechselt sich ab mit einem aufkommenden Glücksgefühl: Morgen fahre ich ja nochmal hoch!

Teilnehmer des Wilde Grube Ride Stubai am Stubaier Gletscher; Foto: Sebastian Marko

Denn feststeht: Der Stubaier Gletscher ist kein Skigebiet wie jedes andere. Er ist ein Ort, an dem Tradition, Technik, Natur und Leidenschaft zusammenfinden – und an den Menschen wie ich immer wieder gerne zurückkehren.

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Fotos: Sebastian Marko, Heiner Sieger, Katrin Pasterer, Bause

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Heiner Sieger

Autor Kurzvorstellung:

Seit 40 Jahren Journalist schreibe ich über aktuelle und brisante Themen in den Bereichen Digitalisierung, Wirtschaft, Gesundheit und Reise. Nach Stationen bei renommierten Tageszeitungen und Magazinen bin ich heute hauptberuflich beim WIN-Verlag in der Vogel Communications Group Chefredakteur der Magazine Digital Business Cloud, E-Commerce-Magazin und Digital Health Industry. Meine private Leidenschaft gehört dem Thema Reisen. Und irgendwann wurde ich dann auch Chefredakteur von Reise-Stories. So oft es der Beruf erlaubt, bewege ich mich Richtung Berge und Meer, stelle Restaurants und Hotels auf die Probe und entdecke Entertainment ebenso wie ruhige und unendeckte Fleckerl.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

Dieser Beitrag enthält möglicherweise Inhalte, die im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit Marken, Hotels oder Partnern entstanden sind.

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