Die Gartenanlage lädt ein zu einer Entdeckungsreise
Einen besonderen Top-Wein gibt es für Franz Pfeil nicht: „Mit dem Wein ist es wie mit der Musik, der Genuss hängt von der Stimmung ab. Beides verändert sich, je nachdem, von wem gespielt oder gekeltert wird, auch der eigene Geschmack ändert sich. Das Beste ist ab einem gewissen Geschmack sehr persönlich. Den besten Wein gibt es daher nicht, das ist ein großer Schmarrn – aber besondere Perlen findet man verstreut überall. Mein Ziel ist es, das Beste für mich selber zu schaffen. Daher gehe ich oft auf Weinmessen, wo ich gerne wertvolle Weine verkoste, um zu ahnen, welche Potenziale noch im Wein stecken.“
Das Weingut selbst umfasst Gebäude aus verschiedensten Epochen, darunter den Ansitz, einen mittelalterlichen Hof, eine barocke Mühle und eine zeitgenössische Vinothek. Die Gartenanlage lädt ein zu einer Entdeckungsreise – in die Natur und zu sich selbst. In ihrer Mitte bietet sie einen großen Irrgarten aus Weinreben. Auf einer breiten Liegeschaukel kann man dem Zug der Wolken und Vögel folgen und sich mit leichtem Schwung und fast kontemplativ zur inneren Einkehr wiegen. Hinter Teichen, Terrassen und weiteren Ruheplätzen zur Meditation eröffnet sich ein Amphitheater für Freiluftkonzerte. Gespickt ist das gesamte Gelände mit herausragenden Werken zeitgenössischer und regionaler Südtiroler Künstler. Jeweils in den Vollmondnächten wird eine geführte Vollmondmeditation angeboten.
Den Labyrinthgarten spielerisch nutzen
Der Garten ist eine lebendige Skulptur und Graf Pfeil hat ihn im August 2006 angelegt. „Er ist nicht geplant, sondern gefühlt“, sagt er. Früher stand an seinem Platz eine Apfelplantage. Noch mehr Wein und noch mehr verkaufen, das wollte der Graf aber nicht. „Ich habe mich für das Labyrinth entschieden, weil ich selber auf der Suche war. Jeder Mensch, der in der Situation ist, Entscheidungen treffen zu müssen, kann das Labyrinth spielerisch nutzen und üben, damit man mit der Wirklichkeit besser umgeht“, so Graf Pfeil.
Die Hecken des Labyrinths bestehen aus zehn Traubensorten, die eigens für die Besucher zum kosten da sind. Auch das übrige Obst, das rund um das Labyrinth wächst, wie Äpfel, Mirabellen, Haselnüsse, Walnüsse, Kastanien, Quitten, Brombeeren, Himbeeren und Pflaumen dürfen die Besucher naschen. Die vielen imposanten Zypressen und Lärchen machen den Garten zusätzlich zu einem Naturtheater.
Denn hier im Meraner Becken treffen zwei Klimazonen und Kulturen aufeinander: Die Lärchen stehen für den Norden und die Tiroler, die Zypressen für den Süden und die Italiener.