Schärding am Inn: Zehn Dinge, die man nicht verpassen sollte

Im österreichischen Schärding lässt sich eine feine Auszeit verbringen. Das 5000-Einwohner-Städtchen liegt direkt am Inn, der hier die Grenze nach Bayern markiert. Es bezaubert mit barocken Gassen, einer Flusspromenade und allerlei Parks. Auch für Bahnreisende ist Schärding als Ziel bestens geeignet, braucht doch der stündliche Zug von Passau gerade mal zwölf Minuten.

1 Farbenfrohe Häuser bestaunen

Im Mittelalter konnten nur wenige Menschen lesen. Zunftfarben, wie sie die Fassaden von Schärdings denkmalgeschützten Häusern bis heute tragen, waren daher wichtige Hinweise. Das „Schönbrunner-Gelb“ trugen nicht nur Schlösser und Kirchen, sondern auch Gasthäuser. Rot waren die Metzger, blau die Bäcker; grün stand für Gesundheit. Schärdings spätbarocke Silberzeile ist ein besonders prachtvolles Ensemble aus bunten Häusern mit Glockengiebeln. Im Sommer laden die Straßencafés davor zum Verweilen ein.

©TourismusverbandDonauOberösterreichCMVisuals Städte Shooting, Paar im Schlosspark Schärding

2 Flanieren am Inn

Die Innpromenade lädt zum Schlendern ein. Schärding liegt zudem direkt am Innradweg; und auch mit der Inn-Schifffahrt lässt sich die Region erkunden. Handel und Salz-Flößerei machten Schärding einst reich. Zugleich war die Stadt immer wieder von Hochwasser betroffen. Am wuchtigen Wassertor, wo einst die Zölle erhoben wurden, zeugen zahlreiche Hochwassermarken von Überschwemmungen. Als natürlicher Hochwasserschutz und zugleich Erholungsgebiet dienen die Auenwälder und Altarme des Inns. Sie stehen unter Naturschutz und beherbergen seltene Fische, Lurche und Vögel.

©TourismusverbandDonauOberösterreichCMVisuals Städte Shooting, Paar im Park bei der Orangerie Schärding

3 Besuch der Landesgartenschau

Vom 25. April bis 5. Oktober 2025 findet in Schärding die Landesgartenschau von Oberösterreich statt. Das Gelände umfasst elf Hektar in der Nähe von historischer Altstadt und Inn. 90.000 Blumenzwiebeln wurden gesetzt. Hundert angepflanzte Bäume und zwei neue Spielplätze werden Schärding dauerhaft bereichern. Herz der Gartenschau sind neun Themengärten: vom Trockengarten bis zur Selbstversorger-Gelände.

4 Vom Schlosspark nach Bayern blicken

Einst verfügte Schärding über eine monumentale Festung, die jedoch im 18. Jahrhundert durch Brände zerstört wurde. 1895 wandelte man den ehemaligen Burghof zur Parkanlage um. Uralte Bäume spenden Schatten. Von dem auf einem Felsen gelegenen Areal blickt man über den Inn hinweg aufs bayerische Ufer, wo das barocke Wasserschloss Neuhaus steht. Ab Ende April wird der Schlosspark zum Teil der Landesgartenschau.

5 Kaffeeklatsch in der Orangerie

Ende des 19. Jahrhunderts errichtete der Bierbrauer Georg Wieninger ein Gewächshaus an der alten Stadtmauer. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde später von den Barmherzigen Brüdern übernommen. Der Orden, der in Schärdings Kurhaus nun ein ayurvedisches Gesundheitshotel betreibt, führt die Orangerie als Café und Restaurant. Der dazugehörige barocke Garten wurde für die Landesgartenschau neu konzipiert.

6 In schönen Läden bummeln

In Schärdings Altstadt laden viele kleine Geschäfte zum Bummeln ein. Besonders gut besucht sind sie am Samstagvormittag, wenn auf dem Oberen Stadtplatz zugleich der Bauernmarkt läuft. In der Silberzeile befinden sich mehrere Mode- und Schmuckgeschäfte. Deko, Interieur und Schmuck bietet ein paar Schritte weiter Barista Home. Die traditionsreiche Buchhandlung Joseph Heindl setzt nun auf Schreibwaren und Souvenirs, während die kleine, feine Buchhandlung Schachinger ihrem Kerngeschäft treu bleibt. Regionale Schmankerl gibt es bei „Dahoam“.

7 Einkehr im Wirtshaus zur Bums’n

Bierkultur hat in Schärding eine lange Tradition. Schon seit 1609 wird hier das Baumgartner gebraut. Im denkmalgeschützten Stammhaus befindet sich das dazugehörige Wirtshaus zur Bums’n. Hier sitzt man im historischen Kellergewölbe oder im Biergarten bei Pils, Weizen und frisch bereiteter Hausmannskost. Der Name des Brauhauses geht auf jene Zeit zurück, als Bierfässer noch mit der Kutsche angeliefert wurden. Man ließ sie über die heute noch erhaltenen Dielen rollen, bis sie schließlich am Tresen „anbumsten“.

8 Fasten im Hotel Gugerbauer

In vierter Generation familiengeführt, lädt das Hotel Gugerbauer direkt am Inn zum Fasten ein. Heil- Basen- oder Intervallfasten gehen hier mit gesundem Genuss einher. Für jeden Gast wird ein kulinarisches und heiltherapeutisches Programm maßgeschneidert. Die Bandbreite der Behandlungen reicht von allerlei Massagen, Wickeln und Packungen bis zu Peelings und Basenbädern. Natürlich kann man hier auch ohne Fastenkur übernachten und all die hochwertigen, frischen Speisen des hauseigenen Restaurants genießen. Der Wellnessbereich mit Sauna und Innenpool bietet Aussicht auf den Fluss und Zugang zum hübschen Garten.

9 Schlemmen bei Lukas

Wer fastet, sollte um Lukas Kienbauer vielleicht einen Bogen machen. Der 33-jährige Koch betreibt vier Lokale in Schärding. Die regional inspirierte Küche im „Lukas Restaurant“ wurde von „Gault Millau“ mit vier Hauben ausgezeichnet. Wir besuchten das Steakhaus „Lukas Steak“, wo im ungezwungenen Ambiente Steak, Barbecue, Fisch und Meeresfrüchte auf den Tisch kommen. Die üblichen Beilagen erhalten einen kreativen Dreh. So sind die hausgemachten Pommes „Okonomiyaki Stil“ mit aromatischen Thunfischflocken bestreut. In der offenen Küche wird derart präzise, hurtig und elegant gearbeitet, dass man sich wie in einer Tanzperformance fühlt.

10 Ausflug nach Engelhartszell

Eine halbstündige Fahrt durch den Sauwald führt nach Engelhartszell. Dort steht das mittelalterliche Trappistenkloster Stift Engelszell mit hübscher Rokoko-Kirche, wo man auch die klostereigenen Kräuterliköre verkosten kann. Das 2021 eröffnete Schütz Art Museum, ein schicker minimalistischer Bau am Donauufer, zeigt Kunst der Klassischen Moderne und Zeitgenössisches. Zur Einkehr empfiehlt sich das Familienrestaurant Bernhard’s, mit herrlichem Blick auf die Donau und das Wasserkraftwerk Jochenstein. Zurück nach Schärding geht es über eine Panoramastraße mit Fernblick auf die Drei-Flüsse-Stadt Passau.

Beitragsbild: Tourismusverband Donau Oberösterreich

Fotos (wenn nicht anders bezeichnet): Antje Rößler

Die Reise wurde unterstützt vom Tourismusverband Donau Oberösterreich.

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Antje Rößler

Autor Kurzvorstellung:

Antje Rößler reist gern und liebt die Schönen Künste. Beides verbindet sie in ihrer Tätigkeit für diverse Tageszeitungen und Magazine: von der „Süddeutschen Zeitung“ über das America Journal bis zum Forum Magazin. Sie lebt in Berlin und in der Uckermark – abgesehen von ausgedehnten Winter-Aufenthalten in tropischen Gefilden. Sie hat an der Berliner Humboldt-Universität Musikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. Ein Auslandsjahr verbrachte sie mit einem Fulbright Stipendium in Kansas City. Sie war mehrfach Stipendiatin der German Studies Association. Als Musik-Expertin arbeitet Antje nun regelmäßig für Fachmagazine wie „Das Orchester“ oder „neue musik zeitung“ und lehrte Music History am Nazareth College (New York). Ihr neues Buch handelt von der Musikstadt Meiningen (Thüringen).

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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