Top 10 Orte in der Unesco-Welterbe-Region Anhalt-Dessau-Wittenberg

Luther in Wittenberg, Bauhaus in Dessau, der Wörlitzer Park und das Elbe-Biosphärenreservat – allein im nördlichen Sachsen-Anhalt drängen sich gleich vier Orte, die als Unesco-Welterbe ausgezeichnet wurden.

Zum Erkunden lädt die WelterbeCard ein, die Zutritt zu 19 Welterbe-Stätten ermöglicht. Das Angebot gilt für 24 Stunden (24,90 Euro) oder an drei beliebigen Tagen im Kalenderjahr (44,90 Euro). Mehr als hundert touristische und kulturelle Anlaufstellen lassen sich insgesamt damit nutzen. Unsere zehn Favoriten:

1 Luisium

Das klassizistische Schloss Luisium ist Teil des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs. Einst diente es als Witwensitz für die namensgebende Fürstin Luise von Anhalt-Dessau. Das Landhaus mit seinem Aussichtstürmchen ist ein Meisterwerk des Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff. Sehenswert ist auch der englische Landschaftspark ringsum. Innen erlebt man Stuck, Wandmalereien und den Festsaal seinem Deckengemälde der „Weiblichen Tugenden“. Die Welterbe-Card ermöglicht die kostenlose Teilnahme an einer Führung.

2 Anhaltische Gemäldegalerie Dessau im Schloss Georgium

Jahrelang wurde das Schloss Georgium renoviert. Seit Juni sind hier wieder Gemälde, Zeichnungen und Graphiken Alter Meister, von Cranach bis Rubens, zu sehen. In Dessau befindet sich die bedeutendste kunsthistorische Sammlung von Sachsen-Anhalt.

3 Haus der Fürstin im Wörlitzer Park

Ab 1765 schuf Fürst Franz von Anhalt-Dessau das einzigartige Gartenreich. Alle Parks, Schlösser und Museen, die Fähren und Gondeln sowie die Wörlitzer Eisenbahn sind mit der Welterbe-Card zugänglich. Unser Tipp: das frisch sanierte Haus der Fürstin in Wörlitz, das Luise von Anhalt-Dessau ebenfalls als Rückzugsort diente. Nicht mal für Spaziergänge musste die scheue Fürstin vor die Tür; sie nutzte eine riesige, lichtdurchflutete Galerie. Die Dauerausstellung „Das ganze Land ein Garten“ schildert die Entstehung des Gartenreichs und bietet Einblicke in die Lebenswelt des Fürstenpaares.

4 Bauhaus Museum Dessau

Das 2019 neu eröffnete Bauhaus Museum Dessau beherbergt die zweitgrößte Bauhaus-Sammlung weltweit. Die Dauerausstellung „Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung“ erzählt die Geschichte der weltberühmten Architektur- und Design-Schule. Zu sehen sind zahlreiche Entwürfe, Möbel und Plakate der Bauhaus-Vertreter.

Foto: Rüdiger Bismark

5 Bauhausgebäude Dessau

Das Hochschulgebäude von Walter Gropius gilt als eine Ikone der Moderne. Der Bauhaus-Gründer strebte nach einer neuen Einheit von Handwerk, Kunst und Technik. Um dieses Ziel zu erreichen, gründete er seine Kunstschule zunächst in Weimar und zog 1925 nach Dessau um. Hier entstand ein Jahr später das Gebäude der Staatlichen Hochschule für Gestaltung. Den Studenten standen Schulräume, Werkstätten, Ateliers und Unterkünfte zur Verfügung.

Trinkhalle von Mies van der Rohe, Foto: Rüdiger Bismark

6 Meisterhäuser Dessau

Die Bauhaus-Lehrkräfte lebten mit ihren Familien unweit der Hochschule in den Meisterhäusern. Walter Gropius entwarf 1926 dieses Ensemble von Doppelhäusern in Form ineinander verschachtelter Kuben. Hier lebten beispielsweise die Künstler Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Paul Klee. Die Gebäude galten zugleich als Anschauungsobjekte für modernes Bauen und Wohnen. Die Ausstattung mit fließend warmem Wasser, Heizung und modernen Küchengeräten war für damalige Verhältnisse luxuriös. Gleich daneben befindet sich die von Ludwig Mies van der Rohe entworfene Trinkhalle.

7 Augusteum Wittenberg

In Wittenberg ermöglicht die Welterbe-Card den Zutritt zu sämtlichen Wirkungsstätten der Reformatoren. Das Lutherhaus, wo Martin Luther 35 Jahre lang lebte und seine 95 Thesen verfasste, wird bis 2026 saniert. Ein Teil der Exponate ist nun im benachbarten Augusteum in der Sonderausstellung „Buchstäblich Luther. Facetten eines Reformators“ zu sehen; darunter Luthers Kutte und die erste Gesamtausgabe der deutschen Bibel aus Wittenberg.

8 Melanchtonhaus Wittenberg

Dieses schmucke Bürgerhaus mit seinem markanten Giebel sieht fast noch genauso aus wie 1536, als hier der Gelehrte Philipp Melanchthon einzog. Die Dauerausstellung macht den Besucher mit dem Humanisten, Reformator und Luther-Weggefährten bekannt. Solange das Lutherhaus saniert wird, finden hier auch berühmte Cranach-Porträts eine Heimstatt. Eine lauschige Oase ist der Kräutergarten hinter dem Haus.

9 Stadtkirche Wittenberg

Krönung des Wittenberg-Besuchs ist für viele Gäste die Schlosskirche, an deren Pforte Luther seine 95 Thesen schlug. Um die originale Tür handelt es sich allerdings nicht. Stärker mit der Reformation verbunden ist eigentlich die Stadtkirche St. Marien, das älteste Gebäude der Stadt. Hier predigte Luther, hier gingen der erste deutschsprachige Gottesdienst und das erste Abendmahl über die Bühne. Hier heiratete Luther seine Katharina von Bora. Sehenswert ist der große Reformationsaltar mit den Cranach-Darstellungen von Luther, Melanchton und anderen Reformatoren.

10 Auenhaus

Die Flusslandschaft Elbe ist Deutschlands größtes Unesco-Biosphärenreservat. Zwischen Wittenberg und Lauenburg verläuft eine der letzten naturnahen Stromlandschaften Mitteleuropas. Im Wörlitzer Ortsteil Oranienbaum informiert das Auenhaus anschaulich und unterhaltsam über das Biosphärenreservat Mittelelbe und dessen bekanntesten Bewohner, den Biber. Ein großer Garten mit Teich komplettiert dieses schöne Ausflugsziel.

Beitragsbild: Rüdiger Bismark, weitere Fotos: Antje Rößler

Das könnte Sie auch interessieren:

MEHR STORIES

Als erstes 5-Sterne-Hotel in Tirol prägt das Hotel Klosterbräu & Spa in Seefeld seit 1997 den Luxustourismus in der Region. ... Weiterlesen

Auf sieben erfolgreiche Jahre kann der „India Club“ im Berliner Hotel Adlon zurück blicken. Als erstes indisches Restaurant Deutschlands wurde ... Weiterlesen

Booking.com

Antje Rößler

Autor Kurzvorstellung:

Antje Rößler reist gern und liebt die Schönen Künste. Beides verbindet sie in ihrer Tätigkeit für diverse Tageszeitungen und Magazine: von der „Süddeutschen Zeitung“ über das America Journal bis zum Forum Magazin. Sie lebt in Berlin und in der Uckermark – abgesehen von ausgedehnten Winter-Aufenthalten in tropischen Gefilden. Sie hat an der Berliner Humboldt-Universität Musikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. Ein Auslandsjahr verbrachte sie mit einem Fulbright Stipendium in Kansas City. Sie war mehrfach Stipendiatin der German Studies Association. Als Musik-Expertin arbeitet Antje nun regelmäßig für Fachmagazine wie „Das Orchester“ oder „neue musik zeitung“ und lehrte Music History am Nazareth College (New York). Ihr neues Buch handelt von der Musikstadt Meiningen (Thüringen).

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

INTERESSANT FÜR SIE

Tipp_Restaurant_Hotel_finden

Keine Reisetipps mehr verpassen? Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter! Entdecken Sie als Local oder auf Reisen die besten Restaurants, Bars, Hotels, Events oder Freizeitaktivitäten!

Ich stimme den Datenschutzbedingungen zu.