TOP 10 Kulinarische Südsteiermark

Der Wein und der Ölkürbis gelten als Markenzeichen der Südsteiermark. Dabei gibt es hier viel mehr zu verkosten. Die Gegend im Süden Österreichs ist für ihre kulinarischen Genüsse berühmt. Lassen Sie sich für Ihren nächsten Genussurlaub in der Steiermark inspirieren, mit unseren zehn Tipps rund um regionale Schmankerl.

1 Restaurant Schlossberg Graz

Graz, die offizielle Genuss-Hauptstadt Österreichs, ist jederzeit einen Besuch wert. Die Stadtsilhouette wird bestimmt vom 123 Meter hohen Schlossberg. Von oben blickt man über die roten Dächer der barocken, unesco-geschützten Altstadt. Bei klarer Sicht kann man bis nach Slowenien schauen.

Einkehren kann man auf dem Schlossberg auch. Besonders elegant geht es im Schlossberg Restaurant zu, das von Falstaff 2023 mit drei Gabeln ausgezeichnet wurde. Hinauf geht es mit der Schlossbergbahn; das Schlossberg Restaurant befindet sich gleich neben der Bergstation. Der herrlichen Aussicht wegen sollte man bei der Reservierung um einen Fenstertisch bitten. Bei schönem Wetter wird auch draußen im Garten serviert. Für den Verdauungsspaziergang empfehlen sich die Parkanlagen oberhalb der Kasematten, der Burgruine am Schlossberg.

2 The Cheese Artist

Die Käselaibe reifen quasi im Schatten der Riegersburg, die majestätisch auf ihrem Basaltfelsen thront. Käse-Sommelier Bernhard Gruber und sein fünfköpfiges Team sind die „Cheese Artists“. Führungen bieten einen Einblick in die Welt der Käseveredelung; in der Schauküche kann man Käse mit Weinbegleitung verkosten. Bernhard Gruber ist experimentierfreudig und veredelt seine Produkte mit Traubenessenz, Bergkräutern oder Schokolade. Sogar einen veganen Mozzarella auf Haferbasis hat er entwickelt. Neben dem Verkauf vor Ort verschickt Cheese Artist seine Produkte per Kühlbox mit der Post.

3 Harkamp – Weingarten und Hotel

Die Familie Harkamp bewirtschaftet 20 Hektar auf Schiefer und Muschelkalk im südsteirischen Sausal. Hier entstehen Demeter-zertifizierte Tropfen. Ein Markenzeichen aus dem Hause Harkamp sind die trockenen Winzersekte, die nach traditioneller Flaschengärmethode produziert werden. Im historischen Weinkeller der Villa Hollerbrand kann man die Weine verkosten.

Zweites Standbein ist das herrlich auf dem Flamberg gelegene Weingartenhotel mit seiner gemütlichen Gaststube. Oben auf dem Dach befinden sich der Außenpool mit Rundblick und eine Weinfass-Sauna.

4 Schalk Mühle Genussmanufaktur

Dieser Familienbetrieb in der sechsten Generation produziert Speiseöle, Brotaufstriche oder Nahrungsergänzungsmittel. In der Schalk Mühle dreht sich Alles um den steirischen Ölkürbis, dessen Kerne hier traditionell über Holz geröstet und kaltgepresst werden. Bei Führungen erlebt man uralte und moderne Maschinen. Im Laden kann man allerlei Produkte verkosten und erwerben; aus den Kürbiskernen entstehen zum Beispiel eiweißreiche Riegel und Pulver. Die hauseigene Wasserkraftanlage steht nebenan am Flüsschen Feistritz. Man könnte auch mit dem Kanu anpaddeln.

5 Frutura Obst und Gemüse

Steirische Bergbauern gründeten Österreichs größten Produzent von frischem Obst und Gemüse. Die Gewächshäuser bedecken eine Fläche von 35 Fußballfeldern. Wir Journalisten sausen zwischen Tomatenfeldern und Paprikahecken auf dem Fahrrad umher – im keimfreien Kittel, versteht sich. Der Öffentlichkeit bleibt dieses Vergnügen leider vorenthalten.

Die Gurken, Radieschen oder Auberginen aus dem Hause Frutura liegen in vielen österreichischen Supermärkten. Ein Viertel ist Bio-Ware; der Rest wird konventionell erzeugt. Klimaschonend gedeihen hier jedoch sämtliche Pflanzen, dank Geothermie. Die Heizungsrohre dienen zugleich als Schienen für die Erntewägelchen.

6 Hauben-Koch Harald Irka

Bei der Edel-Gastronomie liegt die Steiermark vorn; zahlreiche Hauben- und Sterneköche tummeln sich hier an den Herden. Darunter Harald Irka, Anfang Dreißig, der weltweit zu den jüngsten Vier-Hauben-Köchen gehört. Seine Gerichte kreiert er im „Ostrea“ im Pfarrhaus von Sankt Andrä; hier hatten einst die Salzburger Erzbischöfe ihren Sommersitz. Irka setzt auf regionale Produkte, auf Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten. Uns überzeugt die mit Engelshaar-Pasta umwickelte Rote Wildgarnele, mit aromatischen Maria de Bois Erdbeeren, Erdnuss, Ingwer und Harissa – ein wunderbares Zusammenspiel der Aromen.

7 Ferment-tastic Würzmittel

Gibt es regionale Alternativen zur exotischen Sojasauce? Auch die einheimische Lupine lässt sich fermentieren, hat der Koch Peter Troißinger festgestellt. Er entwickelte daraus seine „Ferment-tastic Basis Würzsauce“. Seither kamen weitere fermentierte Saucen hinzu – allesamt biozertifiziert und hundertprozentig österreichisch. Erwerben und verkosten kann man die Saucen im Drei-Hauben-Lokal „Malerwinkl“ in Hatzendorf. Die salzarme „Bio Soja Sauce“ aus einheimischen Sojabohnen passt exzellent zur gebratenen Reinanke aus dem Attersee.

8 Sortenreine Traubensäfte von Gross und Gross

Gross und Gross, das sind zwei Brüder, die zwei Schwestern geheiratet haben. Die beiden Paare betrachten Traubensaft nicht als zweitrangiges Nebenprodukt, sondern behandeln ihn mit demselben Anspruch wie Wein. Knapp hinter der slowenischen Grenze befinden sich die Hänge, die eigens für die Produktion von Saft bewirtschaftet werden. Die Pflege der Reben und Traubenlese erfolgt ebenso schonend und sorgsam wie bei alkoholischen Tropfen. Das Ergebnis: Traubensäfte, die deutlich nach ihrer Rebsorte schmecken, nach Gelbem Muskateller oder Sauvignon Blanc. Sie kommen unter der Marke „Flein“ auf den Markt. Auch ein alkoholfreier Sekt ist im Angebot, der „Flein Fizz“.

9 Weingut Kögl

Winzerin Tamara Kögl, die auf dem Weingut Kögl aufwuchs, arbeitet biodynamisch und nach Demeter-Richtlinien. Im 300 Jahre alten Weinkeller reifen zwanzig, teils preisgekrönte Weinsorten in Edelstahl-Tanks. Der Schaumwein Pet Nat „Under Pressure“ ist inspiriert durch Freddie Mercury. Die originellen Etiketten gestaltet Tamara Kögl selbst.

Angeschlossen sind sieben Gästezimmer und ein Buschenschank, so heißen hier die Gastlokale, wo der Winzer seine eigenen Weine ausschenkt. Nur kalte Speisen dürfen dazu gereicht werden. Tamara Kögl tischt eine typische Brettljause auf: Wurst und Schinken, Schmalz, Käse, Salat aus Steirischen Käferbohnen, saure Gurken, hartgekochte Eier und Brot.

10 Bio-Schokolade von Zotter

Wie die biologisch und fair produzierte Schokolade von Zotter entsteht, kann man in der Schokoladenmanufaktur in Riegersburg erleben. Zigtausende Besucher jährlich gewinnen hier Einblick in die Kunst der Chocolaterie, vergnügen sich im Schokoladentheater oder im Essbaren Garten. Eine hauseigene Kakaorösterei gibt es auch.

Hohe Qualität und originelle Rezepte – diese Verbindung hat den Steirer Josef Zotter zum angesagten Chocolatier gemacht. Im Mittelpunkt des Sortiments stehen die handgeschöpften 70-Gramm-Tafeln im phantasievollen Art-Design. Immer wieder experimentiert Josef Zotter mit neuen Sorten. Zuletzt kamen zum Beispiel „Zitrone + Olive“ oder „Rhabarber-Avocado“ auf den Markt. Ein Klassiker ist die Tafel „Süße Steiermark“ mit Kürbiskernmarzipan und Preiselbeercreme.

Beitragsbild: Region Graz / pixelmaker.at

Fotos: Antje Rößler

Weitere Infos: www.austria.info, www.suedsteiermark.com, www.graztourismus.at

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Antje Rößler

Autor Kurzvorstellung:

Antje Rößler reist gern und liebt die Schönen Künste. Beides verbindet sie in ihrer Tätigkeit für diverse Tageszeitungen und Magazine: von der „Süddeutschen Zeitung“ über das America Journal bis zum Forum Magazin. Sie lebt in Berlin und in der Uckermark – abgesehen von ausgedehnten Winter-Aufenthalten in tropischen Gefilden. Sie hat an der Berliner Humboldt-Universität Musikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. Ein Auslandsjahr verbrachte sie mit einem Fulbright Stipendium in Kansas City. Als Musik-Expertin arbeitet sie nun regelmäßig für Fachmagazine wie „Das Orchester“ oder „neue musik zeitung“ und lehrte Music History am Nazareth College (New York). Ihr neues Buch handelt von der Musikstadt Meiningen (Thüringen).

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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