Sylt – ein Bayer(ischer Medien-Golfer) ganz im Norden

Sie ist das Traumziel der Schönen und Reichen, der Naturfreunde und Strandläufer – sie ist der Deutschen liebste Insel – und inzwischen auch ein lohnendes Ziel begeisterter Golfer. OK, mich zog mehr meine Hamburger Gattin als der Golfsport auf Deutschlands nördlichste Insel – aber wenn man denn schon mal da ist. Dann gibts gleich mehrere Möglichkeiten: auf 38 Kilometer Länge und bis zu maximal 12 Kilometer Breite liegen vier Golfplätze, die den Golfer locken. Allen voran das recht neue Prunkstück – der GC Budersand. Ganz im Süden Sylts, in Hörnum, entstand bis 2008 auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne eine wirklich atemberaubende Golflocation. Gerade erst von gleich zwei Golfzeitschriften zum „zweitbesten Golfplatz Deutschlands“ gekürt – das will ich sehen… und spielen.

– Von Ralf Exel – 

Um 7 Uhr 30 steh ich vor dem Counter – neben dem gut sichtbar ein Schild Tolles verheisst: „True links – das pure Vergnügen“ steht da – und erklärt, dass ein „True links“ -Platz immer am Meer liegt, 18 Loch hat und weder Bäume noch Sträucher vorweist. Es ist recht angenehmes Wetter, mal bewölkt, mal sonnig – und…klar: windig. Ich bin allein, der Erste auf dem Platz. Der Golfer auf Sylt kommt gern zwischen 10 Uhr und 12 Uhr – obwohl nirgend sonst der Golftag im Sommer so lang ist: bis 21 Uhr 30 kann man getrost abschlagen. Den nördlichen Breiten sei Dank. Aber zurück zum ersten Tee. Ich also mit mir und den Naturgewalten allein. Und gleich laut Birdiebook der „wohl aufregendste Abschlag aller 18 Bahnen“: links eine Düne und „out-of-bounds“ – rechts gleich mal zwei schicke Topfbunker. Und dazu ein munteres Lüftchen von hinten rechts.

Sylt1b

Sylt1bDie Bahn heisst „Faine Spöl“, was ich Plattunkundiger als „Schönes Spiel“ interpretiere. Und damit beginnt eine eindrucksvolle Golfrunde. Der Platz ist in einem hervorragenden Zustand. Die Fairways sind klasse, die Grüns sowieso. Dazwischen immer wieder mehr oder weniger tiefe Topfbunker – 90 an der Zahl. Wer links-Plätze mag – wird Budersand lieben. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Spielbahnen in Schottland sind die Fairways hier aber gut zu sehen. Kein blindes Golf ins Nirgendwo. Daran liegt es nicht, wenn die Abschläge die Bahnen oder die Annäherungen die Grüns nicht treffen. Der Wind, der Wind, das himmlische Kind spielt hier in jeder Runde eine entscheidende Rolle. Dazu der sandige Boden – der Platz liegt auf der zweitgrössten Düne der Insel, auf der Düne Budersand. Diese Kombination macht Budersand zum zweitschwersten Platz Deutschlands. Wer den Wind nicht einbezieht braucht immens viele Bälle – und Nerven. Oft liegt ein vermeintlich viel zu kurzer Schlag weit hinter dem Grün. Zu den interessantesten Löchern gehören zweifelsohne die Par 3: die 13 zum Beispiel. Je nach Abschlag – es stehen 6 zur Auswahl – 136 bis 158 Meter lang. Das Grün liegt fast vollkommen innerhalb eines meterhohen Dünenwalls. Man sieht vom erhöhten Abschlag die Fahne oft nicht – und wer das Tor durch die Düne nicht trifft, hat eine Menge Arbeit vor sich. Noch spektakulärer die 15: nur sage und schreibe 87 bis 101 Meter lang, aber schwerst verteidigt. Und der Blick ist atemberaubend: im Hintergrund die Inseln Föhr und Amrum.

Sylt2bDas alles ist wirklich „true links“. Ein hervorragender Golfplatz mit vielen Herausforderungen – aber durch die vielen Abschlagsmöglichkeiten auch mit viel Spaß für weniger Ambitionierte. Kurzum: Wer das oft herbe Klima im Norden auch beim Golfen mag – kommt an Budersand nicht vorbei. Interessant ist ein Greenfeeabkommen mit zwei der drei weiteren Syltplätze – dem GC Sylt und Marine. Für € 175 spielt man jeden Platz einmal. Why not ?

MEHR STORIES

Als leidenschaftlicher Genussmensch tauche ich in die faszinierende Region Burgund in Frankreich ein. Hier gibt es für Weinliebhaber, Kulturfreunde und ... Weiterlesen

​Es ist ein Kampf gegen die Natur - die Herausforderung, die wildesten, höchsten, unzähmbarsten Wellen der Welt zu beherrschen. So ... Weiterlesen

Booking.com

Mehr entdecken aus:

Zurück zu:

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

INTERESSANT FÜR SIE

Tipp_Restaurant_Hotel_finden

Entdecken Sie als Local oder auf Reisen die besten Restaurants, Bars, Hotels, Kultur-Highlights oder Freizeitaktivitäten nur zu Ihren Wunschregionen!

Ich stimme den Datenschutzbedingungen zu.