Städte-Perlen im Tessiner Paradies

Das südliche Tessin mit Lago Maggiore und Luganer See ist klimatisch verwöhnt und wird vom internationalen Jet-Set als Treffpunkt geschätzt. Es bietet unvergessliche Natur-, Kultur- und Wandererlebnisse.

Der berühmte Lago Maggiore ist zu jeder Jahreszeit faszinierend.

Das ist doch … ist das nicht Claudia Schiffer? Und schlendert dort drüben nicht Roger Federer über die Seepromenade? Spielt auch keine Rolle, Promi-Jäger findet man am Lago Maggiore und dem Luganer See eher selten, obwohl besonders dem mondänen Ascona der Ruf vorauseilt, Treffpunkt der Reichen und Schönen zu sein. Die Zeit lässt sich mit interessanteren Dingen verbringen, denn in Locarno, in Lugano und den wildromantischen Tessiner Tälern gibt es das ganze Jahr hindurch eine Fülle an Attraktionen, die ihresgleichen sucht. Mit einem breiten Unterkunftsangebot in allen anderen Kategorien haben sich Locarno und das benachbarte Ascona zu den beliebtesten Ferienorten der Schweiz entwickelt. Ascona ist mit seinem speziellen Flair, dem sonnenverwöhnten Klima, seiner idyllischen Lage und der einzigartigen Mischung aus Mittelalter, Renaissance und einem neuzeitlichen Jahrmarkt der Eitelkeiten sicher zum exklusivsten Zentrum am Lago Maggiore aufgestiegen.

Der Markt am See in Ascona.
Imposante Villen in Ascona.

Auch ein  Bummel entlang der Uferpromenade in Locarno, durch die weitläufigen Parkanlagen, in denen Kamelien, Magnolien und Palmen prächtig gedeihen, ein Spaziergang durch die schmalen Gassen der Altstadt, vorbei an kleinen Boutiquen, Galerien und Kunsthandwerksläden, zur imposanten Piazza Grande, dem Castello Visconteo und den schönen Arkadeninnenhöfen entschädigt für den Trubel während der internationalen Jazz- und Filmfestivals. Der ist durchaus erwünscht, denn hier pflegt man das dolce vita, und was wären die großen Festivals ohne Besucher in Feierstimmung, ohne Sehen und Gesehenwerden?

Südländisches Flair in Locarno.

Kulturelle Höhepunkte

Zwei Musik-Festivalwochen in Ascona haben inzwischen internationales Ansehen erworben. Das in der Regel Ende Juni startende „JazzAscona“ mit seiner besonders entspannten Atmosphäre, die alles andere als elitär daherkommt und die bis in den Oktober reichenden Musikfestwochen Ascona zur Klassischen Musik bringen die berühmtesten Interpreten, Bands und Virtuosen an den Lago Maggiore. Auch das Museo Communale d´Arte Moderna zeigt Gemälde von Rang, darunter Werke von Kubin, Klee, Marc und Arp. Schwungvoll geht es in der Falknerei Locarno zu, ein großartiger Ausflug in die Welt der Greifvögel. Ein weiteres empfehlenswertes Ausflugsziel sind die Botanischen Gärten auf der Isola di Brissago und ein Besuch des wild-romantischen Maggia- und des Verzascatals.

Das Verzascatal bei Vorgono.
Klare Gebirgsbäche gibt es im Verzascatal.

Kulinarische Genüsse

Im Tessin kommt der Genuss nicht zu kurz.

Man muss weder asketisch noch euphorisch veranlagt sein, um die Tessiner Küche in den höchsten Tönen zu loben. Die Einflüsse aus dem Piemont und der Lombardei mischen sich mir Schweizer Käse- und Schokoladenkunst. In den Herbstmonaten gibt es ausgezeichnete Wildgerichte und Pilzspezialitäten, die man am besten in einem Grotto probiert. Diese typischen Tessiner Lokale servieren Salami, Schinken, Käse, See- und Flussfische und Fleischgerichte aus regionalen Produkten und sind auch immer Treffpunkt der Einheimischen. Bei einem Risotto mit Luganighe (Wurst), Polenta mit Brasato (Rindsbraten), einem Cazzoela (Gemüseeintopf) oder dem in Essig eingelegten Fischschmaus Pesce in Carpione, dazu einem Merlot- oder Veltliner-Wein, kommt man schnell mit den Einheimischen ins Gespräch.

Steinbrücke im abgelegenen Val Bavona beim Dorf Fontana.
Die Steinbrücken sind ein Wahrzeichen im wild-romantischen Verzascatal.

Romantische Wanderungen

Der Blick vom Monte Brè auf Lugano zeigt die ganze Schönheit der Region.

Auch die Region um den Luganer See ist gekennzeichnet von üppiger Vegetation, kleinen Orten, die sich an den See schmiegen, abgelegenen Bergdörfern und der Banken- uns Shopping-Metropole Lugano. Hier schlendert man über die Via Nassa oder die Via Pessina und lässt das internationale Flair der Stadt auf sich wirken. Auf den Hausberg Monte Brè fährt man mit der Zahnradbahn, dort oben auf 925 Metern genießt man eine atemberaubende Weitsicht auf die Bucht von Lugano und zahlreiche Wandermöglichkeiten. Darunter befindet sich auch ein „Kunstweg“ nach Brè mit seinem alten Dorfkern, der von Malern und Bildhauern zu einem wunderbaren Open-Air-Museum umgestaltetet wurde. Aber nicht nur über dem Lago di Lugano findet der Wanderer attraktive Strecken, auch auf Wasserhöhe am See gibt es ein Wander-Refugium, das für Jung und Alt leicht in zwei Stunden zu begehen ist: der Olivenbaumpfad von Gandria über San Domenico nach Castagnola. Den ehemaligen Fischerort Gandria mit seinen verwinkelten Gassen und mittelalterlichen Häusern, einer der schönsten Orte am See, erreicht man mit dem Schiff von Lugano aus in 25 Minuten. Seit dem Jahre 769 werden Olivenhaine hier am See bestellt, sie gehören fest zum Landschaftsbild und werden von der Vereinigung „Amici dell´Olivo“ gepflegt.

Der Olivenbaumpfad von Gandria nach Castagnola am Luganer See bietet herrliche Panoramen.

Auf einer Länge von knapp vier Kilometern schlängelt sich ein Lehrpfad am See entlang, versehen mit Tafeln, die alles Wissenswerte zum Olivenbaum, seiner Frucht und dem Olivenöl vermitteln. Er führt zum fast verwunschen anmutenden Parco degli Olivi, einem Olivenbaumpark am Hang hinter San Domenico, in dem die Zeit still zu stehen scheint.„Bei uns ist es so schön“, erzählen die alten Tessiner „dass nachts die Sterne enger rücken, damit sie alle Platz finden über dem Paradies.“ Da haben wir es doch einfacher. Um ins südliche Tessin zu gelangen, braucht man nicht drängeln und dort einmal angekommen, zählt nur noch eines: Genießen und Staunen

 

Informationen:

Schweiz Tourismus

www.myswitzerland.com

www.ticino-tourism.ch

www.maggiore.ch

www.ascona.ch

www.montebre.ch

www.navigazionelaghi.it

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Jörg Berghoff

Autor Kurzvorstellung:

Jörg Berghoff führt als freier Autor und Journalist seit 1998 ein Pressebüro für Tourismus, Kultur und Sport. Als Reisejournalist spezialisiert auf Irland, Großbritannien, Europa und Australien. Studium der Kunstgeschichte und Ethnologie, Winzermeister und Buchhändler.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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