Sport und Genuss im Oberstdorfer Winter

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Inmitten des Oberallgäus liegt „Markt Oberstdorf“, wie der Ort offiziell genannt wird. Das weiträumige Hochtal ist umgeben von bis zu 2.500 Meter hohen Bergen und  gerade im Winter ein abwechslungsreiches Erholungsgebiet.

Markt Oberstdorf im Winterglanz

Schon vor vielen Jahren wurde aus Deutschlands südlichstem Kur- und Erholungsort der Privatverkehr weitgehend verbannt. Großflächige Parkplätze am nördlichen Ortsrand sind die erste Station für Anreisende mit PKW. Im Ortskern, der sich noch die Ursprünglichkeit eines Allgäuer Bauerndorfes bewahrte, kann fast autofrei die bunte Palette der Geschäfte erbummelt werden. Bauernhäuser im Blockhausstil mit üppigen Blumenkästen bestimmen wohltuend das Ortsbild. Kein Hotelbau überragt die Dachfirste der gut erhaltenen Häuser aus den letzten Jahrhunderten. Selbst der stark frequentierte Sackbahnhof passt sich gut ein. Sportangebote gibt es  in allen Facetten, für jeden Gesschmack. Wie heute üblich kann die Ausrüstung dazu im Ort geliehen werden. Eine neue Trendsportart ist das Schneeschuhlaufen.

Auf Schneeschuhen unterwegs

Noch scheinen die ungewohnten Geräte an den Füßen mit uns durch den Schnee zu stapfen und nicht umgekehrt. „Links, rechts, links, rechts!“ Das imaginäre Kommando verhilft zu einer gewissen Gleichmäßigkeit. Bald stellt sich auch die notwendige Balance ein, wobei die beiden Skistöcke sehr hilfreich sind. Winterwandern auf Schneeschuhen, ein Trend, der schon bei vielen Naturfreunden Begeisterung gefunden hat. Abseits vom Trubel der Skilifte und den sich immer weiter ausbreitenden Parkplätzen kann man in Ruhe die Winterlandschaft genießen. Ihren ursprünglichen Zweck erfüllten die Schneeschuhe bei Indianern und Trappern Nordamerikas, die im Winter ihre Fallen kontrollierten und über teilweise meterhohen Schnee tagelang unterwegs waren. Das geschwungene Weidengestell mit geflochtenen Lederriemen verhindert ein Einsinken in tiefen Schnee. Die heutigen Modelle sind um ein Vielfaches leichter: Aluminium- oder Plastikformen mit Kunststoffschnallen haben die Stelle der schweren Holzausführungen eingenommen. Als Schuhwerk dienen ganz normale Winter- bzw. Bergstiefel. Inzwischen haben wir uns an die Gangart gewöhnt. Hügel und Wälder des  Oberallgäus glänzen frisch verschneit in der winterlichen Sonne. Auf unserer Stirn bilden sich Schweißperlen. Der teilweise steile Anstieg ist nicht immer einfach. Oberkörper und andere menschliche Schwerpunkte müssen gekonnt verlagert werden. Gar mancher aus der Gruppe landet im weichen Pulverschnee. Mit viel gut gemeinten Ratschlägen und Gelächter wird er wieder auf die Beine gestellt. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Bei einer Grillstelle im Schnee wartet ein Topf voll brodelnder Gulaschsuppe. Welch eine Überraschung! „An Guate allerseits!“ Selten hat es so gut geschmeckt. Anschließend winkt ein Verwöhnprogramm: im Pferdeschlitten geht es zurück.

Genussfahrt mal ganz bequem

Sportangebote für Freaks und Familien

Über ausladenden Schneewehen auf Hausdächern schwebt die Nebelhornbahn nach oben. Sie führt bis knapp unter den Gipfel des 2224 m hohen Skiberges. Von dort aus ist die längste Abfahrt des gesamten Allgäus bis ins Tal möglich. Der Höhenunterschied beträgt nahezu 1400 Meter. Jedoch können sich auch weniger ambitionierte Wintersportler auf dem weiten, baumlosen Plateau unter dem Gipfel tummeln, wo Schlepplifte mit der Kabinenbahn ankommende Skifahrer auf verschiedene Flanken verteilen. Wollen Eltern einen längeren Ausflug oder einen Skitag auf dem Nebelhorn unternehmen, werden im Ort Kinderprogramme angeboten. Ein gemeinsamer abendlicher Fackelzug oder eine Pferdeschlittenfahrt sind besonders für den Nachwuchs unvergessliche Erlebnisse.

Vom Ort aus führen verständlich ausgeschilderte Wanderwege in die sich verzweigenden Seitentäler: Oytal, Stillachtal und Trettachtal. Die Pfade führen oftmals entlang der Flüsse. Mit etwas Glück ist eine Wasseramsel zu entdecken, die unter der Wasseroberfläche ihre Nahrung sucht. Es führen viele Kilometer Wanderwege rund um den Ort, nicht nur in die romantischen Seitentäler, sondern auch auf aussichtsreiche Berge. Für ambitionierte Sportler gibt es im Oberallgäu auch Klettersteige und Felswände über der Baumgrenze.

Oberstdorf hat einen hervorragenden internationalen Ruf als Wintersportort.  Das kommt nicht zuletzt von Veranstaltungen an der Skiflugschanze etwas südlich des Ortes. Die erste Ausführung einer der größten Skiflugschanzen weltweit mit einer Hillsize von 213 m und einem Schanzenrekord von 225,5 m wurde nach den Plänen des Architekten Heini Klopfer im Jahre 1950 gebaut. Das Bauwerk wurde erst kürzlich wieder modernisiert. Der jetzige Schanzenrekord liegt schon bei 225 m! Während der nächsten Wintersaison findet der FIS-Weltcup-Skifliegen vom 1. bis 3. Februar 2019 wieder auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze statt. Auch während des Sommers können die Anlagen z. B. im Rahmen einer Wanderung rund um den Freibergsee besichtigt werden.

Kulinarische Genüsse 

Am südwestlichen Ortsrand befindet sich das Romantik Hotel Freiberg mit dem Charme, privater Wohlfühlatmosphäre, mutigem Farbkonzept und Möbelstücken klassischer und zeitgenössischer Designer.  Hier trifft sich außergewöhnliches Ambiente mit einem einzigartigen kulinarischen Konzept, das in vier unterschiedlich ausgerichteten Restaurants angeboten wird. Das Maximilians gehört zu den 15 besten kulinarischen Adressen in Bayern und wurde vom Guide Michelin mit einem Stern ausgezeichnet. In der Stube erwartet den Hotelgast mehr als nur Halbpension. Sternekoch Tobias Eisele und sein Team verwöhnen mit abwechslungsreichen Menüs von genial regional bis kreativ, denn wenn bei einem Küchenchef bodenständiges Handwerk auf einen weltoffenen Geist trifft, gibt es verdammt leckeres Essen!

Das Fetzwerk ist der jüngste kulinarische Streich. Der Treffpunkt zum Essen, Trinken, Lachen und Leben. Fast Slow Food, auch kreiert von Sternekoch Tobias Eisele, in den Foodlinien regional, mediterran und asiatisch. Vegetarisch, Fisch oder Fleisch – immer kultig serviert in Weckgläsern.

Das leckere Goldbömbchen im Fetzwerk

Nur 5 Gehminuten entfernt erwartet den Gast das Jagdhaus. In gemütlichen, alten Stuben des denkmalgeschützten Hauses verbinden sich traditionelle Gastfreundschaft und Wirtshauskultur. Unter dem Motto “die Region bringt’s und wir bringen’s auf den Tisch” darf man sich auf bodenständige, ursprüngliche Küche mit frischen, ausschließlich heimischen Produkten freuen. Zu allen Jahreszeiten und Anlässen gibt es Arrangements mit vielen Inklusivleistungen um entspannende Urlaubstage zu ermöglichen: z. B. kostenlose Softgetränke in der Minibar, die Nutzung des Freiberg-SPA und des ganzjährig beheizten Outdoor-Pools.

Außenpool des Romantik Hotel Freiberg.

Spezialpreise gelten zur Winterszeit. Als sogenanntes Weihnachtsgeld gibt es ab einer Buchung von 3 Nächten zwischen dem 5.11. und 20.12. einen Rabatt von 20% auf den Übernachtungspreis.

Informationen über das Romantik Hotel Freiberg, seine Restaurants und verlockenden Angebote finden Interessierte unter www.das-freiberg.de;

allgemeine Auskünfte über den Ort und seine Umgebung unter www.oberstdorf.de 

Literaturtipp: Soeben erschienen ist in Kunth Verlag München der prächtige Bildband „Wildnis Alpen“. Er zeigt auf 424 Seiten mit 817 Abbildungen die ganze Schönheit des internationalen Gebirgszuges. Dabei widmet sich am Beginn ein ausführliches Kapitel den Allgäuer Alpen; Format 29,5 x 23,1 cm; gebunden mit Halbleinen; ISBN 978-3-95504-703-0 zum Preis von Euro 34,95; https://www.kunth-verlag.de/wildnis-alpen

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Rainer Hamberger

Autor Kurzvorstellung:

Monika und Rainer Hamberger haben alle Erdteile mehrfach besucht zwischen dem 80. Breitengrad im Polargebiet, bis hinab zur Antarktis. Rainer hat über 12 Bildbände aus 5 Erdteilen herausgegeben. Es liegen ihnen Reiseziele besonders, wo authentische Erlebnisse möglich sind. Er ist meist der Fotograf, während Monika für die Texte verantwortlich zeichnet. Ihre Reportagen erschienen in den großen deutschen Zeitungen, sowie bei DuMont, Baedeker, Merian, Geo-Spezial und anderen Magazinen. Bei Reise-stories sind sie seit 6 Jahren Autoren.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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