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Mutter Natur dominiert Bolivien mit einer Mischung aus Salz und Zucker, aus natürlichen Höchstleistungen und gegensätzlichen Gefühlen.
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Bild oben: Die bunten Lagunen spenden nahrhafte Mineralstoffe. | (c) Elisabeth Steinfatt
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Die Schrauben ächzen ohrenbetäubend. Die Rauchwolke drängt sich still und heimlich durch die Ritzen des Blechs. Der alte Bus kriecht mühsam den steilen Hang hinauf. Hinter jeder Kurve lauert das Ende.
El camino de la muerte, Straße des Todes, heißt die 56 km lange Yungas Straße von La Paz nach Coroico. Ihren Ruf als gefährlichste Strecke der Welt hat sie seit ihrem Bau in den dreißiger Jahren mit bolivianischem Kampfgeist verteidigt.
Besucher, die vom saphirblauen Titicacasee gen Süden reisen, sind auf diese beinharte Tortur nicht gefasst. Allein das bunte Städtchen Copacabana, am höchst gelegenen, kommerziell schiffbaren See der Welt, wirkt im Vergleich zur harten Realität auf der Todesstraße wie eine Brüder-Grimm-Märchenwelt.
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Yungas Straße – Reisen am Abgrund | (c) Flickr/Warren H
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Ein Mountainbiker mit dem T-Shirt „I‘ve survived the World’s Most Dangerous Road“ kommt dem Bus mit rasanter Geschwindigkeit entgegen. Die Angst kriecht wie Eis durch die Adern.
Rosa Deguado, das kleine Mädchen mit den dicken, schwarzen Zöpfen, richtet ihre dunkelbraunen Augen angsterfüllt von der letzten Bank in den Bus. In der Ferne lassen Steinschläge aufhorchen. Das Moos krallt sich hartnäckig an den Steilhängen fest. Die nicht enden wollenden Kehren schrauben sich weiter himmelwärts. Bis zum La Cumbre-Pass in 4.650 m Höhe ist klar, wer Bolivien, benannt nach seinem Befreier Simón Bolívar, wirklich regiert. Es ist Mutter Natur, für die Völker der Anden die weibliche Gottheit Pachamama. Ihr zu Ehren schütten die Bolivianer bei jedem Drink den ersten Schluck Alkohol auf die Erde, ein Opfer für die Natur.
Die Nerven der Insassen sind zum Zerreißen gespannt, sie wirken ruhelos wie Raubtiere im Käfig. Der Blick fällt am Straßenrand abrupt in die Tiefe. Leitplanken gibt es keine. Die steilen Abhänge reißen jährlich dreihundert Reisende mit sich.
Trotz des in Bolivien herrschenden Rechtsverkehrs fährt Busfahrer Jorge Vaca, mit gefälschter Ray Ban und gezwirbeltem Schnauzer könnte er auch aus Hollywood sein, auf der linken Straßenseite. So sieht er den Fahrbahnrand besser, wenn Fahrzeuge entgegen kommen. Millimeterarbeit ist gefragt, sonst landet er im Graben.
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Copacabana am Titicacasee – die Ruhe vor dem Sturm (c) Elisabeth Steinfatt
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Rosa ist inzwischen blass geworden. Sie kommt aus Coroico, dem Ziel der Busfahrt und fuhr mit ihrer Mutter wegen eines Passes in die Hauptstadt. Für sie ist die Route kein Urlaubserlebnis.
Touristen, die diesen Feldzug überleben, sind für Bolivien gewappnet. Im Vergleich dazu schlängeln sich die hügeligen Straßen von La Paz gleich der hier ansässigen Anakonda, der längsten Schlange der Welt, gemächlich durch die Berge.
Wie von einem Kordon von Leibwächtern umringt, schmiegt sich die Hauptstadt mit den Felsen im Rücken in ihren tiefen Talkessel.
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Hier ist die Luft dünn. Die trockene Kälte auf 3.660 Meter überrascht Reisende oft. Sie wärmen sich in der Menschenmenge im Mercado Negro, dem schwarzen Markt. Waren stapeln sich an den Straßenrändern. Im Morgengrauen ist der Markt noch fast leer.
Marktschreier bauen die Stände auf, Marktfrauen sortieren die Waren. Dann aber bildet sich in der leeren Gasse eine Menschentraube. Am Hals wird es kalt und nass. Die schleimige Konsistenz erweist sich als Spucke. „Spitting Scam“, wird der Tourist später im Reiseführer lesen.
Kurz durch den Ekel abgelenkt, wechseln Kamera, Geldtasche oder Pass rasch den Besitzer. Die kriminellen Banden, die sich im Feuerkessel La Paz organisieren, sind bekannt für ihren diebischen Einfallsreichtum. Als Bolivianer würde man sich leidenschaftlich wehren. Dem Europäer bleibt nur ein lähmendes, beunruhigendes Gefühl. Das Land mit den größten Höhenunterschieden Südamerikas kämpft auch mit großen sozialen Unterschieden.
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Neben Raub und Überfall trägt die Natur ihren Teil dazu bei. Nach Kolumbien und Peru ist Bolivien der weltweit drittgrößte Kokainproduzent. Wer ins Hochland reist, sieht die Aymara-Ureinwohner beim Koka Blätter Kauen. Sie helfen gegen Durst, Hunger und Höhenkrankheit. Präsident Evo Morales‘ Motto lautet: „Koka ja, Kokain nein.“ Ehemals selbst Kokabauer, kennt er die Bedeutung des bolivianischen Huanoco-Koka-Blattes für sein Land.
Dennoch wird oft Kokain daraus. Der Drogenhandel ermöglicht schnelles Geld, das viele dringend brauchen. Seit dem Amtsantritt von Morales hat sich die Koka-Anbaufläche verdreifacht. Auch der schweigsame Alejandro Chavéz wurde Opfer der Drogenkriminalität. Die Anti-Drogen-Polizei von Santa Cruz fasste ihn in einer von La Paz‘ Kokain-Bars als er den Stoff unter die Touristen bringen wollte.
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Mercado Negro – raue Sitten im bunten Treiben | (c) Elisabeth Steinfatt
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Der Dreiundzwanzigjährige verbringt jetzt die nächsten 15 Jahre mit knapp 2.400 Insassen, auch Frauen und Kindern, in San Pedro, dem einzigen Gefängnisdorf der Welt.
Fünfundzwanzig Kilometer außerhalb von La Paz haben sich die Häftlinge hier selbst organisiert. Das Dorf ist inzwischen eine Touristenattraktion. Die Wärter wachen nur am Eingang. Drinnen herrschen eigene Gesetze. Banden haben sich gebildet und machen die Regeln. Zellen mietet oder kauft der Inhaftierte. Wer es sich nicht auf Anhieb leisten kann, erarbeitet sich das Eintrittsgeld dort.
Mit der Infrastruktur eines echten Dorfes – Geschäfte, Restaurants und Handwerksbetriebe – ist es ein Abbild der Situation in Bolivien. Nur die Starken überleben.
Kampfgeist ist in Südamerikas einzigem Binnenstaat neben Paraguay eine Pflichtübung. Ein Drittel aller Bolivianer lebt von zwei Dollar pro Tag. Um das Familieneinkommen zu sichern, helfen auch die Jüngsten. Weltweit arbeiten mehr als zweihundert Millionen Kinder. Selina Moreno ist Mitglied von UNATSBO. Es ist die Kindergewerkschaft, die in Bolivien dafür kämpft, legal arbeiten zu dürfen. „Die Erwachsenen sollen Armut und Hunger abschaffen. Dann können sie die Kinderarbeit verbieten. Jetzt möchten wir arbeiten, um zu überleben.“
Viele der Kinder schuften in den Minen von Potosí, dem ehemaligen Silberstern des Landes. Im an Bodenschätzen reichen Bolivien finden sich Erdgasvorkommen, Lithium, Silber und Zinn. Die Silberminenstadt Potosí, die höchste Stadt der Welt, liegt in den südlichen Anden. 4.060 Meter über dem Meeresspiegel bietet sie vielen Bolivianern gesundheitsgefährdende Arbeitsplätze in einem schwindelerregenden Klima.
Touristen kämpfen sich in geführten Minentouren durch die Unterwelt der Stadt und beobachten die Ansässigen bei der Arbeit. Sie verurteilen die Art und Weise der Tätigkeit, mit der die Einheimischen überleben.
Ein paar Kilometer weiter südwärts verdienen Cristiano Roja und seine Frau Maria ihr Brot mit Jeeptouren nahe der chilenischen Grenze. In der Trockenzeit von Mai bis November fallen Touristen wie Heuschreckenschwärme in die Geisterstadt Uyuni ein. Reisebüros reihen sich aneinander. Ab hier donnern zahlreiche Jeeps in den Salar de Uyuni, die weiße Wüste des Landes.
Der größte Salzsee der Welt nimmt das Hochland Boliviens für sich ein. Das 12.000 Quadratkilometer große Becken ist ein ausgetrockneter Ozean. Die sieben Meter tiefe und steinharte Salzkruste wird in der Regenzeit zu einem wasserbedeckten Spiegel.
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Salar de Uyuni – Salz und Horizont vereinen sich | (c) Elisabeth Steinfatt
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Jetzt im Mai reflektiert das reine Salz die Sonne, die aus dem knallblauen Himmel in den weißen Ozean sticht. In diesem Moment gibt es nur blau und weiß und nichts dazwischen. Ein surreales Naturschauspiel erwartet den Besucher. Cristiano legt den Gang ein und donnert los. Jede Woche fährt er mit seiner Ehefrau und verschmitztem Lächeln im Gesicht dieselbe Tour. Der dunkelhaarige, braun gebrannte Mann ist in Uyuni geboren und aufgewachsen. Mit seinen achtundzwanzig Jahren ist es alles, das er gesehen hat. „Es macht mich endlos glücklich, dieses unglaubliche Stück Erde jedem zeigen zu können“, sagt er und das Salz oder der Stolz treibt ihm Tränen des Glücks in die Augen.
Doch dem Salar geht es wie allen Schönheiten: Er wird von der Liebe seiner Bewunderer fast erdrückt. In der Trockenzeit starten täglich mehr als zehn vollbesetzte Jeeps ab Uyuni in den Salar. Die Tour ist auch von chilenischer Seite aus möglich, die zähe Anreise durch die karge Atacama Wüste hebt den Reiz der bolivianischen Seite klar hervor. Wenn schon im Chacokrieg (1932-1935) der Pazifikzugang an Chile verloren ging, bleibt so zumindest der Zugang zum Salzsee fest in bolivianischer Hand.
Der Eisenbahnfriedhof als erster Tour-Stopp, lässt sich nicht mit dem Rest des Ausflugs auf einen Nenner bringen. Die ausrangierten Waggons stehen in der kargen Steinwüste Spalier am Wegesrand. Die müden Augen können sich trotz der zerkratzten Gletscherbrillen schwer an das grelle Sonnenlicht gewöhnen. Sogar Cristiano und Maria sind nur bebrillt unterwegs.
Ihr Fahrzeug hingegen ist der wilden Prärie ausgeliefert. Ein paar Kilometer weiter wird der Jeep langsam von der Salzwüste zerfressen. Nach einer kurzen Fahrt über das vor Jahrhunderten ausgetrocknete Binnenmeer bleibt das marode Gefährt abrupt stehen. Der unvorhergesehene Stopp lässt den Füßen Zeit die Zehen in den Sand, pardon, ins Salz zu stecken. Es ist kalt und feucht, das feine Kribbeln jagt neue Energie durch den Körper. Die strahlenden Kristalline verpassen den Fußsohlen ein Extrapeeling. Cristiano ärgert sich: „Jede Woche dasselbe, das Salz frisst sich in den Motor und der Jeep bockt.“ Maria, die gute Seele, beschwichtigt. Und schon brummt der Wagen wieder.
Aus dem ewigen Weiß erhebt sich in der Ferne majestätisch ein Gebilde. Eine Fata Morgana? Cristiano braust geradeaus darauf zu. Es scheint eine Täuschung zu sein. Bis er abrupt abbremst und sich mehrere Gebäude aus dem Salz heben. Da sind ein paar braungraue Salzhütten hier und da, trockene Luft, absolute Stille. Besucher des Dorfes Colchani am Rande der Salzwüste vernehmen nur das laute Pochen. Es sind die schwer schuftenden Männer. Sie schützen ihre Gesichter mit Tüchern und Mützen, dunklen Brillen und schwarzen Bärten vor der gnadenlosen Sonne, während sie Salz aus der Kruste hacken und auf Lastwagen schaufeln.
25.000 Tonnen werden jährlich abgebaut. Unter dem Salz lagert die Hälfte des Weltvorkommens an Lithium, ein Stoff für Autobatterien, Computer und Handys. Für die Bewohner ist der Salar kein einzigartiges Erlebnis, er fordert sie jeden Tag aufs Neue heraus und sie stellen sich dem Kampf mit Knochenarbeit. Souvenirs, Stühle, Tische, sogar Häuser entstehen aus den zehn Milliarden Tonnen Salz, die ihnen zu Füßen liegen.
Ein paar Meter weiter wehen die bunten Fahnen aller Herren Länder vor dem Salzhotel. Die Tür steht weit offen. Hier können Besucher in Salzbetten schlummern und aus Salzbecherchen trinken. Wie es scheint, schmeckt das nicht jedem, das Hotel ist menschenleer. Ein lautes Hupen weckt den Betrachter aus der Einsamkeit der Salzwüste, Cristiano möchte weiterfahren.
Und dann zeigt Pachamama einmal mehr wer das Sagen hat: imposant ragen die bis zu zwölf Meter hohen Säulenkakteen aus der Isla Incahuasi. Mitten im Salar taucht sie plötzlich auf. Hier kommt der Jeep zu einem abrupten Halt. Der Magen knurrt. Cristiano und Maria holen die Vorräte aus dem Wagen und beginnen mit der Vorbereitung. Das Naturschutzgebiet dient den Jeep-Touren als Rastplatz zum Almuerzo, dem Mittagessen. Lama-Fleisch und Quinoa bringen die gewünschte Stärkung. Das reisähnliche Getreide ist eines der einzigen Gewächse im kargen Hochland. Zehn Bolivianos Eintritt kostet der Zugang zur Kaktusinsel. So ist es in Bolivien, das gesamte Leben ist eine Frage des Preises.
Vorbei an den „Ojos“, den Wasseraugen, rauscht der Wagen über die endlose Salzfläche. Busse, Lastwagen und Jeeps rasen über die kristalline Kruste. Sie bringen Touristen in die Salzwüste, Menschen nach Hause, Hühner und Gemüse in die Küchen und Wolle und Benzin zu den Fahrern. Der Wind wird schärfer, die Temperatur sinkt rapide und das Abendrot bringt Abwechslung in das monotone Farbgefüge des Tages. Vikunjas, die schlanken, eleganten Tiere aus der Familie der Kamele, verstellen den Weg. Als sie scheu weichen, erreicht die Gruppe die kleine Siedlung San Juan. Die Kälte verlangt nach einer heißen Dusche. Ungeachtet dessen zischt eiskaltes Wasser aus dem rostigen Auslass und weckt den müden Körper wie mit tausend Nadelstichen auf. Ein frostiger Schauer jagt über das Rückgrat.
Los Kjarkas, eine bolivianische Volksmusikgruppe, überbrückt die Zeit bis zum Abendessen mit bunten Gewändern und lärmender Musik. Peñas nennen sich jene Shows. An diesem Abend schmeckt Bolivien ein klein wenig nach Italien. Die wunderbar würzige Gemüsesuppe, die delikate Lama-Lasagne und der einheimische Rotwein zögern den Abend hinaus.
Die bitterkalte Nacht ist unerträglich lang. Selbst die sechs Menschen, die wie Mumien in ihre dicken Schlafsäcke eingehüllt, im Schlafsaal sind, wärmen die Luft nicht. Handgestrickte Mützen, Handschuhe und mehrere Kleidungsschichten bewahren sie vor dem Kältetod. Frostige Stimmung bekommt eine neue Bedeutung in diesem Nichts aus Salz und Wind. Stockdunkel ist es, als das bekannte Hupen die Qualen der Nacht ablöst. Beladen mit Ersatzreifen, Essen und Benzin nimmt der Jeep Fahrt auf. Nach einigen Kilometern erreicht er eine mondgleiche Landschaft. Die Sol de Mañana-Geysire liegen auf knapp 5.000 Meter. Nur Gräser und Moos überleben hier bei minus zwanzig Grad in der Nacht. Konturen sind nur schwer erkennbar. Schwefelbrei schießt aus ungleichen Erdlöchern. Die fauchenden Fumarole und die dampfenden Geysire legen einen bedrohlichen Nebel über die Erde.
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Fauchendes Geothermalgebiet im Departamento Potosí, Bolivien | (c) Elisabeth Steinfatt
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Der Jeep heizt sich langsam auf, doch die Kälte kriecht weiterhin hartnäckig durch die Knochen. Cristiano kaut Kokablätter. Sie siegen über die eisigen Temperaturen und die Erschöpfung der fast sechshundert Kilometer langen Fahrt. Tut man es dem Fahrer gleich, verbreitet sich ein taubes Gefühl im Mund. Die Stimmung wird besser, die Sauerstoffaufnahme leichter. Der Frühstückshunger ist weg. Es ist eine unbekannte Erfahrung für den Europäer.
Auch der Tag befreit sich träge von der Dunkelheit. Die Morgensonne steigt langsam auf. Jeeps und Menschen tauchen am Horizont auf. Sie steigen im Badeanzug in heiße Quellen. Der Jeep hält. Die Glieder sind durchfroren, der Kopf weigert sich, der Geist will. Während der Körper zittert, siegt der Verstand. Die Knochen entspannen sich im heißen Wasser bevor es weiter durch die rote Steinwüste des Naturreservats Eduardo Avaroa zur sechzig Quadratkilometer großen, rubinroten Laguna Colorada geht. Tausende Flamingos stolzieren durch ihr blutrotes Revier. Diese und weitere bunte Lagunen, von smaragdgrün bis saphirblau, fesseln die Augen mit all ihrer Schönheit.
In einer Baracke auf 4.600 Meter sitzt dann der gelangweilte Grenzposten und Chile öffnet seine Pforten in die trockenste Landschaft der Welt, die Atacama Wüste.
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Kontaktdaten Journalist:
Elisabeth Steinfatt
elisabethsteinfatt@gmail.com
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