Lebendiges Langeland – aktiv in Dänemarks Region Syddanmark

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Malerisch schimmert die Kulisse des kleinen Jachthafens von Langeland. Gerade trifft ein Fischerboot von seinem abendlichen Fang ein.

Ja, der Fang hat sich gelohnt, freut sich Fischer Egon, der zusammen mit seinem Bootsmann Hans-Erik am Hafen Fische direkt vom Boot in Körbe in der Fischhalle sortiert. Vor allem Schollen, Steinbutt sind ins Netz gegangen, heute mehr als 700 Kilogramm.

Das Meer um Langeland ist hier reichhaltig und der Fang nicht selten ausgezeichnet. Die dänische Südsee mit ihrem Inselparadies ist ein Eldorado für Angler und Fischer. Und noch viel mehr kann ich hier erleben in diesem Teil der Ostsee, den die Dänen als ihre Südsee oder auch „Sydfynske ǿhav“ – südfünisches Inselmeer, bezeichnen. Mehr als 55 kleine und größere Inseln befinden sich hier, die größten davon sind Als, Langeland, Ærø, Lolland, Falster, Møn.

Von Puttgarden bin ich mit der Autofähre in nur 50 Minuten hierher gekommen, auf diese 58 Kilometer langgezogene Insel mit ihren, ausgedehnten Stränden, die vor allem jetzt in der Vorsaison menschenleer sind. Hier finde ich Zeit und Raum, um einfach mal runterzukommen, den Alltag außen vor zu lassen und sich der Natur hinzugeben.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”43578,43579,43580,43581,43582,43583,43585,43655″][vc_column_text]


von wilden Pferden, Kunsttürmen, Huthügeln und einem Wettbewerb der Schmetterlinge

Das Seglerparadies der dänischen Südsee bietet mir viel, zu Lande und zu Wasser. Ich fahre vorbei an gelb leuchtenden Rapsfeldern, blauen Binnenseen und saftig-grünen Wiesen, reedgedeckten Häuser und immer wieder Windmühlen, die vereinzelt und markant aus der Landschaft emporstechen. Überall fallen mir die kleinen Erhebungen auf, die von den Einwohnern „Huthügel“ genannt werden. Nicht selten handelt es sich bei jenen Hügeln um ein Hünengrab wie sie zahlreich auf Langeland anzutreffen sind.

Ganz im Süden, zwischen dem Ort Bagenkop und dem See Keldsnor treffe ich auf Wildpferde. Wie kommen die hierher? Die Herde aus Exmoor-Ponies leben seit 1964 wild hier, sie wurden hierher gebracht und sind sich im wesentlichen selbst überlassen. Die 130cm großen Ponys sind kräftig und muskulös und ihr Fell ist so dicht, dass im Winter der Schnee auf ihnen liegen bleibt, ohne zu schmelzen. Vom Huthügel „Ørnehøj“ kann ich die braunen Tiere besonders gut sehen, die sich in der Abendsonne auf den grünen Weiden vergnügen.

Eigentlich sollte das Pferd das Wahrzeichen der Insel sein, denke ich bei mir. Ist es aber nicht. Denn wie ich besonders im Ort Rudkǿbing, dem malerischen Hauptort der Insel entdecken kann, ist es der Schmetterling. Es gibt nahezu kein Haus, das nicht von einem Bild des bunten Insekts geziert wird. Grund ist die alljährlich am 14. August stattfindende Verleihung des Ǿrstedpreis, der die Form eines Schmetterlings hat. Es handelt sich dabei um einen Wissenschaftspreis. Die Herstellung der Schmetterlinge für die Hauswände ist ein Beschäftigungsprojekt in Langeland, das in Anknüpfung an jenen Preis geschaffen wurde. Der Physiker und Entdecker des Erdmagnetismus Hans Christian Ørsted war der erste, der das dänische Wort für Schmetterling „sommerfugl“ benutzte. Der Preis soll eine Hommage an Hans Christian Ørsted sein und seine Auswirkung auf die Wissenschaft und auf die Kultur hervorheben.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”43590,43587,43588,43589,43597,43594,43611,43612″][vc_column_text]


Atemberaubend mutet auch ein Spaziergang an der zerklüfteten Klippen-Küste Langelands nahe dem Ort Bagenkop an. Die wildbewachsenen Felsnasen, die ihre steinernen Zacken über den Ufersand schieben muten fast wie eine irische Küstenlandschaft an, kommt es mir in den Sinn.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”43599,43604,43600,43603,43605,43607,43608,43609″][vc_column_text]


Kultur treffe ich auf Langeland auch oft unvermittelt an. Bei meiner Fahrt über die Insel bemerke ich an den alten Transformatoren-Häuschen am Straßenrand jeweils eine bunte Fahne, die vom Giebel dieser turmartigen Häuschen herabhängt. Zwölf an der Zahl gibt es von diesen ehemaligen Umspannhäuschen, die heute als Kunstausstellung genutzt werden. Kunsttürme werden sie genannt und jeder beherbergt im Innern auf 1,5x 1,5 Metern in 8 Metern Höhe eine eigene Galerie. Lokale Künstler haben sich hier seit nun 10 Jahren verwirklicht, einst auf Initiative des Künstlers Hans Kjaer, der in Zusammenarbeit mit Langelands Stromanbieter dieses Projekt aus der Taufe hob. Jedes Jahr im Mai gibt es in vier der 12 Türme Ausstellungen, dazwischen wird renoviert und neu gestaltet. So bleibt die Dauerausstellung immer aktuell. Spannend denke ich mir, was die Menschen hier aus ihrem Leben und den Gegebenheiten kreieren.

Ich gelange zurück zu den Fischen und dem Meer. Hafenmeister Jens Peddersen empfängt mich und zeigt mir seinen Jachthafen in Bagenkop und dann darf ich mich dem Genuss der Meeresfrüchte hingeben, dass sich die Balken biegen. Denn nirgends ist der Fisch frischer als hier. Lachs, Krebse, Muscheln und Fischspeisen erfreuen das Herz jeden Kulinarikers.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”43591,43592,43613,43615,43616,43618,43619,43620″][vc_column_text]


Langeland – Insel der 1000 Aktivitäten oder ein Frosch zum Küssen

Doch Langeland hat mehr zu bieten. Vor allem Schlösser und Herrenhäuser. Auf dieser Insel wird das Leben nie langweilig. Und für Familien eröffnet sich hier ein wahres Urlaubsparadies, in dem jeder etwa für sich findet. Ob Angeln, Radwandern von Insel zu Insel, Wanderungen entlang der zahlreichen, gut ausgeschilderten Wege, Badeurlaub im Sommer oder KultUrlaub zu jeder Jahreszeit – Langeland hat´s.

Ich entscheide mich diesmal für die Schlossbesichtigung und beginne mit dem Herrenhaus Skovsgaard. Das prachtvolle Gutshaus bei Rudkǿbing lädt mich zur Besichtigung der prachvollen Räulichkeiten ein, bei der ich einen Eindruck vom Leben des Landadels um die Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhalte. Ein Wagen- und Traktorenmuseum lässt das Herz jedes Landmaschinen-Fans höher schlagen. Und nicht zuletzt kann ich hier der Natur und ihrer ökologischen Nutzung näher kommen. Denn unter dem Motto „Küss den Frosch“ kommen Familien hier auf Tuchfühlung mit der Natur. Wie Brennesseln, Giersch und andere Wildpflanzen sinnvoll genutzt werden, welche Lebewesen sich im Schlossteich tummeln wie man sich die Natur zu Nutze macht, vermittelt hier Marianne Krag Petersen anschaulich und aktiv für groß und klein.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”43625,43622,43621,43623,43624,43626,43627,43628,43596,43595,43631,43632″][vc_column_text]


Zeitgeschichte zum Anfassen – das Langelandsfort

Neben viel Natur gibt es auf Langeland auch bedeutende Zeitgeschichte zum Anfassen. Das Laneglandsfort in Bagenkop, erbaut in den Jahren 1952-53, war einst ein wichtiger Stützpunkt der Dänen im Kalten Krieg mit der Aufgabe, die Ostsee in diesem Bereich zu überwachen. Erst 1993, nach dem offiziellen Ende des Kalten Kriegs, wurde das Fort geschlossen. Wäre es zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen, hätte das Fort die Minenfelder im Langelandsbelt beschützen sollen, um die Passage feindlicher Schiffe zu verhindern. Für diesen Zweck gab es in dem Fort vier Kanonen mit 150 Milimetern und zwei Luftabwehrstellungen sowie 400 Wehrpflichtige und festes Personal. Wie aus einer anderen Welt längst vergangener Zeiten klingt das Szenario, dass heute als Museum zu besichtigen ist. Auch ein U-Boot kann man sich anschauen und begehen. Weitere Kriegsgeräte warten in den Hallen auf Besichtigung. Was traurig klingt, ist glücklicherweise heute Vergangenheit, sollte aber nicht vergessen werden. Daher bildet die Ausstellung einen wichtigen Teil der Kultur Dänemarks und Europas aus dieser Zeit.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”43633,43634,43635,43636,43637,43638,43639,43640″][vc_column_text]


Viel mehr Natur – die Gärten von Schloss Tranekær

Fröhlich begrüßt mich Ole, der Gärtner und Naturpark-Hüter im Schlosspark des Schlosses Tranekær. Das Schloß ist tatsächlich heute noch bewohnt von der Familie Ahlefeldt-Laurvig und das älteste, bewohnte Gebäude in Dänemark. Die Familie Ahlefeldt-Laurvig kam 1659 ins Schloß. Wer mit dem Hausherren gute Bekanntschaft schließt, kann sogar für besondere Gelegenheiten eine Etage mieten und dort etwa eine Hochzeit abhalten. Im Juli eines jeden Jahres öffnet das Schloss seine Türen für Führungen, natürlich auf dänisch. Dann kann der Royalisten-Fan sich ein Bild vom Leben des Adels in dieser Region verschaffen. Mich interessiert heute vor allem der Park mit seinem ausladenden See. 1.733 Hektar misst das Gebiet, davon sind 83 Hektar Schlosspark zur Entdeckung durch den Besucher. Weitläufig erscheint mir der Park, in dem ich immer wieder Skulpturen und Kunstwerke unterschiedlicher Künstler entdecke, die hier ihre Objekte aufgestellt haben. Seit 1993 darf hier das Tranekær Internationales Center für Kunst und Natur – TICKON Kunstwerke ausstellen. Seitdem haben über 20 hochrangige dänische und internationale Künstler ihre Werke im Park geschaffen. Es handelt sich hierbei um die so genannte Land Art – eine Kunstform, die beinhaltet dass die oft gigantischen Werke vor Ort aus organischem Material wie Holz, Erde und Steinen gebaut werden. Rund um den malerischen Schlosssee man Werke, die auf wunderbare Weise mit der Natur verschmelzen und gleichzeitig ihren zerstörerischen Kräften unterliegen, um irgendwann ganz zu verschwinden.

Wer will kann sich noch die Medizingärten neben dem Schlosspark ansehen. Hier blüht und duftet es nicht nur ganz besonders anmutig. Die ausgestellten Pflanzen haben auch alle eine besondere Wirkung. So erfahre ich, dass die Mariendistel die Leber aufbauen kann oder die Pazifische Eibe heute in der Chemotherapie genutzt wird. Natürlich gibt es dort auch Kresse oder Wein zu sehen, die vor allem in Küche und Keller zur Anwendung für das leibliche Wohl genutzt werden. Und die Blütenpracht des Gartens ist sicherlich ein Augenschmaus, den man sich nicht entgehen lassen sollte.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”43641,43642,43643,43644,43649,43645,43646,43647″][vc_column_text]


Segway – aktiv auf zwei Rädern über die Insel

Nach soviel Natur-Erkundung auf zwei Beinen, reizt es mich nun, die Insel auf zwei Rädern zu erleben. Das Segway ist dabei nicht nur eine sehr ausgefallene und moderne Form der Fortbewegung, es bringt auch jede menge Vergnügen und eröffnet völlig neue Perspektiven. Also heißt es Schutzkleidung angelegt und Helm auf und schon geht es nach kurzer Einweisung und Übung geführt durch Felder und Wiesen über Stock und Stein und sogar an den Strand hinab. Immer schön im Gänsemarsch – oder fahrt hintereinander her. Und hat man die Technik einmal raus, bleibt genug Gelegenheit, sich die schöne Natur Langelands in der Gegend um Tranekær anzusehen, die dank der sportlichen Geschwindigkeit des Offroad-Segways mit seinen dicken Reifen an mir vorbei saust. Erheitert und mit einem echten Adrenalin-Kick beglückt kehrt die Gruppe nach einem einstündigen Ausflug zum Ausgangspunkt zurück. Dieses Erlebnis ist wirklichn ein besonderer Urlaubsmoment auf Langeland.

Entspannt, gesättigt und erfüllt von der Lebenslust der dänischen Südsee verlasse ich nach wenigen Tagen die Region mit der Gewissheit, hierher zurück auf Entdeckungsreise zu kommen und dieses dänische Urlaubsparadies erneut für mich zu entdecken. Mehr Langeland, mehr dänische Südsee kann ich erleben in diesem naturreichen Gebiet Dänemarks.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”43652,43650,43651,43653″][vc_column_text]


Kurz notiert

Wie kommt man hin:

Nach Langeland kommt man am schnellsten mit der Fähre ab Puttgarden nach mit der Fährgesellschaft Scandlines

https://www.scandlines.de

Zwischen den Inseln verbindet die Gesellschaft Faergen:

https://www.faergen.de/linien/langelandsfaergen.aspx

Gute Informationen zur Anreise nach Langeland liefert auch das Tourismusamt:

https://www.langeland-dk.de/html/nach_lange_land.html

Wer echtes Inselhopping betreiben will und dabei möglichst viele Inseln der dänischen Südsee besuchen möchte, kann seinen Urlaub über die Seite Inselurlaub Dänemark planen

https://www.inselurlaubdaenemark.de/

Unterkunft

Auf Langeland wohnt man gut am Hafen von Bagenkop in den Appartements Bagenkop 27 mit tramhaftem Blick auf das Meer

https://www.agoda.com/de-de/apartment-bagenkop-27/hotel/bagenkop-dk.html?cid=-134

Restaurants

Hervorragend isst man Fisch in Bagenkop im Restaurant Bagenkop Kro

www.bagenkopkro.dk

Das Herrenhaus Skovsgaard auf Langeland ist eine Attraktion für groß und klein:

https://www.langelandsmuseum.com/skovsgaard-tysk

Hier ist auch das Projekt „Küss den Frosch“ angesiedelt www.kys-froen.dk

Mehr zum Langelandfort: https://www.langelandsfortet.dk/

Der Schlosspark und die Medizingärten in Tranekær:

https://www.langeland.dk/de/tranekaer-slotspark-tickon-gdk612302 und

https://www.langeland.dk/de/medizinpflanzen-garten-gdk1077179

Segway in Langeland: https://www.segwaylangeland.dk

Nützliche Infos

der Hafenmeister Jens Peddersen ist in Bagendop gut erreichbar für alle Fragen zu Liegeplätzen für die eigenen Jacht:

https://www.portmaps.com/deu/ports/spodsbjerg-spodsbjerg-turistbadehavn-langeland-1827/portmaster

Informationen zu den Kunsttürmen auf Langeland gibt es hier:

www.lef.dk

Informationen zu touristischen Aktivitäten auf Langeland und Fyn geben die Tourismusämter

https://www.langeland.dk/de/

Diese Reise wurde durchgeführt mit freundlicher Unterstützung der Tourismusämter Langeland und den Fährgesellschaften Scandlines und Faergen[/vc_column_text][vc_single_image image=”43654″ img_size=”full” alignment=”center”][/vc_column][/vc_row]

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Philip Duckwitz

Autor Kurzvorstellung:

Der „Journeylist“ Philip Duckwitz arbeitet als freier Journalist und Autor in Remscheid, vormals in Köln. Auf seinen Reisen um den Erdball, die er am liebsten in wenig bekannte Länder und Regionen unternimmt, öffnet er seinen Lesern Türen zu unerschlossenen Blickwinkeln. Bekanntes neu entdecken und Neues bekannt zu geben, unter dieser Prämisse reist der Journeylist auf der Suche nach den Schätzen dieser Welt und berichtet darüber, um seine Leser für einen einzigartigen Urlaub in der Ferne zu begeistern.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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