Jazzfieber zwischen Weinhöfen und Almhütten

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Vom 29. Juni bis 8. Juli 2012 spielen die Musiker zum 30. Mal beim Südtirol Jazzfestival auf. Das Jubiläum beweist: Diese unverwechselbaren Jazz-Events sind nicht mehr wegzudenken. Dem Publikum bieten sie die einzigartige Möglichkeit, musikalische, kulinarische und landschaftliche Leckerbissen zugleich zu genießen.

Auch heuer finden viele Konzerte wieder vor imposanten Südtiroler Naturkulissen statt, Foto: SJF
Auch heuer finden viele Konzerte wieder vor imposanten Südtiroler Naturkulissen statt, Foto: SJF

Den Arzt Klaus Widmann packte schon mit fünfzehn Jahren das Jazzfieber. Heute ist er längst der leidenschaftliche Festivalleiter. Er wird nicht müde, landauf, landab immer wieder nach Neuem Ausschau zu halten: „Wir suchen immer das Besondere – in der Musik wie bei den Schauplätzen, an denen wir die Auftritte planen“. So sind es 2012 wieder etwa 100 Konzerte mit mehr als 200 Musikern aus 20 Nationen, die in freier Natur vor herrlicher Bergkulisse, auf Straßen und Plätzen oder in Konzertsälen und historischen Gebäuden stattfinden.

Uraufführung der neuen Festival-Hymne

Auch in diesem Jahr sind mehrere Auftragskompositionen vorgesehen. Doch auf eine freut sich der Jazz-Präsident besonders: die Uraufführung der neuen Hymne für das Festival. Geschaffen wird sie von dem aus dem Vinschgau stammenden Jazzkomponisten Gerd Hermann Ortler.

Das Eröffnungskonzert am 29. Juni im Bozener Stadttheater nimmt gleich das Motto des diesjährigen Jazzfestes auf: „Begegnungen“. Aus Belgien, Brasilien, den USA, Deutschland und Italien kommen die acht Spitzenmusiker und werden zum ersten Mal gemeinsam musizieren. Das rhythmische Gerüst des Konzerts liefert der US-Drummer Jim Black, einer der einflussreichsten Schlagzeuger des zeitgenössischen Jazz. In sein ausgefeilt dichtes Klanggewebe baut er Rock- und Techno-Elemente ebenso ein wie Balkan-Rhythmen.

Tradition schwingt mit bei der Begegnung zwischen Kunst und Jazz vor dem Museion, dem Museum für zeitgenössische Kunst in Bozen. Vom 6. bis zum 8. Juli wird hier ein Projekt des italienischen Künstlers Luca Vitone eröffnet: An drei Abendenwird vor dem Kubus aus Glas und Aluminium innovative Jazz geboten. So etwa am 7. Juli als besonderes Highlight den Auftritt des 1982 in Kalifornien geborenen Ambrose Akinmusire. Schon heute sehen ihn Fachmagazine als zukünftigen Superstar. Hat er doch bereits 2007 in einem Jahr zwei der begehrtesten Jazz-Wettbewerbe gewonnen.

Matinée-Konzert im biodynamischen Weinbau

Spannend wird ein Matinée-Konzert in Magreid am südlichen Zipfel der Südtiroler Weinstraße. Und zwar im Weingut von Alois Lageder, dem regionalen Pionierwinzer in Sachen Biodynamischer Weinbau. Eine Weinverkostung lässt sich bei dem Konzert kaum umgehen. Aufgeführt wird ein Auftragswerk für das Südtirol Jazzfestival 2012 von der mehrfach preisgekrönten deutsch-polnischen Saxophonistin Angelika Niescier. Sie gehört zu den außergewöhnlichen Talenten in der europäischen Jazzszene zusammen mit dem experimentierfreudigen Akkordeonisten Simone Zanchini.

Jazz-Genuss an außergewöhlich schönen Orten gehört seit je her zum Konzept des Südtirol Jazz-Festivals; Foto: SJF
Jazz-Genuss an außergewöhlich schönen Orten gehört seit je her zum Konzept des Südtirol Jazz-Festivals; Foto: SJF

Ein Schwerpunkt des Festivals widmet sich der Schweizer Jazz-Szene. Technisch brillant und solistisch einfallsreich sind die vier Posaunisten des Vertigo Quartetts. Der Eintritt ist frei, wenn sie am 30. Juni auf der Terrasse des exquisiten Vigilius Mountain Resort auftreten. Von hier bietet sich ein herrlicher Blick auf die Bergwelt, bis zu den fernen Dolomiten. Erreichbar ist das autofreie Vigiljoch per Seilbahn in wenigen Minuten von Lana im Etschtal.

Fette Bläsermelodien in atemberaubender Landschaft

Einen der schönsten Panoramablicke bis zur Brenta und dem Ortler bietet der Nachmittag des 3. Juli, wenn in 2046 m Höhe das Schweizer Quintett Le Rex auf der Veranda der Feltuner Hütte am Rittner Horn spielt. Mit der Kabinenbahn lässt sich  die Jausenstation bequem von Pemmern aus erreichen. Die junge Band liebt fette Bläsermelodien und komplexe Rhythmen. Ihr Repertoire reicht von Popgrooves und balkanesken Hornriffs bis zu bleierner Begräbnisromantik, die ironisch unterlaufen wird.

Das vielfältige Programm des Südtirol Jazzfestival Alto Adige bietet in den zehn Tagen ein mutig breites Repertoire mit Schrägem, Buntem und Neuem. Und dies in einer faszinierenden Landschaftskulisse, garniert mit Kulinarischem. Selten lässt sich Jazz in solch einmaligem Rahmen erleben.

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Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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