Jazzfieber in Südtirol

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Vom 28. Juni bis 7. Juli 2013 wummern wieder überraschende Klänge über Almhütten und Weinhöfe. Auf mehr als 70 Auftritte bringt es in diesem Jahr das Südtirol Jazzfestival. Das Festival ist heuer noch internationaler, noch jünger. Festival-Gäste dürfen sich auf viele unvergessliche Musikerlebnisse freuen.

Jazz auf der Südtiroler Alm; Foto: GPichler
Jazz auf der Südtiroler Alm; Foto: GPichler

Das besondere Markenzeichen dieses Jazzfestivals: Es bietet „höchste Musikqualität an Orten, die weltweit einzigartig sind“, wie der langjährig engagierte Leiter Klaus Widmann betont. „Vielversprechende junge Künstler spielen gemeinsam mit etablierten Stars, auch einheimische Musiker werden einbezogen“.

Zur Eröffnung: Partynacht im Schloss Sigmundskron

„Wild Things“ – unter diesem Motto startet der Freitag-Abend  (28. Juni) vor den Toren Bozens mit dem 16-köpfigen Fischermanns Orchestra aus Luzern. Afrikanische Rhythmen wechseln sich ab mit traditioneller Musik aus Lateinamerika, die konfrontiert wird mit US-amerikanischem Jazz. Die solistische Brillanz vermittelt die Spielfreude der Streetjazz-Bigband.

Auch in diesem Jahr gastiert das Südtirol Jazzfestival wieder in Bozen; Foto: GPichler
Auch in diesem Jahr gastiert das Südtirol Jazzfestival wieder in Bozen; Foto: GPichler

Weiter geht´s  mit den tanzbaren Partyrhythmen der Monika Roscher Big Band, die die wuchtigen Mauern rund um den oberen Schlosshof zum Klingen bringen wird. Es ist frecher, mitreißender Jazz aus Bayern. Bandleaderin Monika führt das Orchester mit ihrer E-Gitarre durch das Programm, das auch beeinflusst ist von der Indie-Elektro-Szene und den Rhythmen des Trip-Hop mit seinen atmosphärischen Klangflächen.

In Konkurrenz dazu musizieren die vier Solisten von Mostly Other People Do The Killing. Sie treten zwar gediegen im Anzug mit Krawatte auf, spielen aber einen bizarr-anarchistischen „postmodernen“ Jazz. In der Kategorie „Rising Star Ensemble“ erhielt die Band um den Bassisten Moppa Elliott 2009 den Kritikerpreis des Fachmagazins „Downbeat“.

Musikreise durch ganz Südtirol

Tags darauf, am 29. Juni, startet das Festival mit seiner Veranstaltungskette über neun Tage durch ganz Südtirol. Im Schloss Kallmünz in Meran tritt Harris Eisenstadt´s September Trio auf. Der namengebende Schlagzeuger und Komponist, aus Toronto stammend, gehört zur aufregenden New Yorker Jazzszene. Er verzichtet auf elektronische Hilfsmittel und wechselt leichtfüßig zwischen Mainstream und Avantgarde.

Matthias Schriefl gehört zu den gefragten deutschen Jazzern bei Südtiroler Jazzfestival; Foto: GPichler
Matthias Schriefl gehört zu den gefragten deutschen Jazzern bei Südtiroler Jazzfestival; Foto: GPichler

Ein recht originelles Fusion-Konzert gibt es auf der Festung Franzensfeste. Dieses Experiment ist eine Premiere. Am Ende eines dreitägigen Workshops stellt sich hier eine bunte Truppe: Vorn dran der Multi-Instrumentalist Matthias Schriefl – er gehört zu den gefragten jungen deutschen Jazzern. Dann die immerhin über 60 Mitglieder starke Musikkapelle Schabs aus dem Pustertal. Eine ironische Farbe bringt der Wiggerl Himpsl, der bayerische Blasmusik mit Jazz vermischt. Im Kontrast dazu der Experimentalmusiker Simon Rummel, der mit seiner Performance „Harmonielehre“ 2011 einen Kompositionspreis einheimste.

Tanzbarer Tumult im Jugendstil-Park

Im herrlichen Park des Bozener Jugendstilhotels Laurin tritt der oft ausgezeichnete Franzose Vincent Peirani auf. Er fasziniert mit innovativen Weiterentwicklungen der großen französischen Akkordeontradition im Jazz und bringt mit seinen beiden Begleitern seine „Thrill Box“ zum Klingen. Mal klingt sein Akkordeon wie eine Orgel, dann wie ein Klavier, wie ein Blasinstrument oder gar wie eine menschliche Stimme.

Wo im Winter die Skifahrer runter brettern, gastert im Sommer das Südtiroler Jazzfestival; Foto: MRuepp
Wo im Winter die Skifahrer runter brettern, gastiert im Sommer das Südtiroler Jazzfestival; Foto: MRuepp

Aus Dresden bringen drei junge Frauen unter ihrer Marke Coucou melodischen Kammerpopp mit. Die österreichische Sängerin Filippa Gojo erzählt mit ihrem Quartett in erdigem Soul und freier Improvisation stressige Alltagsgeschichten, aber auch Erinnerungen an verwirrte Verliebtheit. Das ungewöhnliche Amsterdamer Sextett „Naked Wolf“ bietet ein Klanggewitter abseits des Mainstreams mit ungezähmt wildem, doch tanzbarem Tumult.

Vor der faszinierenden Landschaftskulisse Südtirol und garniert mit manch einheimischem Gastro-Schmankerl bietet das Südtirol Festival Alto Adige ein breites Repertoir: mit Schrägem und Schrillem, mit melodiösen Gute-Laune-Formaten, virtuoser Kammermusik, mit postmodernem entgrenzten Jazz. Ein experimentierfreudiger bunter Mix.

Tickets und Programminfo
Eine Vielzahl der Konzerte auf Straßen und Plätzen ist kostenlos. Die Preise der kostenpflichtigen Veranstaltungen liegen zwischen 12 und 22 Euro. Ermäßigungen erhalten alle unter Dreißig, ebenso die Inhaber des Kulturpasses Südtirol sowie der Dolomiten-Vorteilskarte. Abonnements für alle Konzerte liegen bei 80 Euro, reduziert bei 50.

Aktuelle Informationen finden sich auf www.suedtiroljazzfestival.com

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Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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