In Berlin lädt das Heritage Restaurant zur Weihnachtsgans

Heritage, das Erbe, ist nicht nur der Name dieses Restaurants am Gendarmenmarkt, sondern auch ein Motto, dem sich das Team rund um Küchenchef Florian Glauert verschrieben hat. Auch wenn hier das kulinarische Erbe gern kreativ ausgelegt wird – beim Weihnachtsklassiker hält man sich an die Tradition: Die Martinsgans wird hier flankiert von Klößen, Rot- und Grünkohl. Bis 26. Dezember kommt im Heritage ein Martinsgans-Menü mit drei Gängen auf den Tisch.

Tafeln mit Blick auf den Gendarmenmarkt

Ein Pluspunkt des Anfang 2022 eröffneten Heritage, das zum nebenan gelegenen Hotel Luc gehört, ist das Ambiente. Die Atmosphäre ist edel und entspannt. Holzvertäfelungen dämpfen die Geräusche. Man sitzt bequem in leuchtend blauen Loungesesseln. Mehrere weitläufige Gasträume gehen ineinander über. Aus dem Fenster blickt man auf den Gendarmenmarkt und den Französischen Dom.

Klassische Martinsgans

Das Martinsgans-Menü besteht aus drei Gängen. Den Anfang macht eine aromatische Bouillon mit Gänseklein und Wurzelgemüse. Dazu reicht man hausgemachtes Roggenbrot und Butter. Restaurantleiterin Katharina Bambach hat eine stimmige Getränkebegleitung kuratiert. Im Glas treffen sich samtig-süßer Sherry und herbe Assam-Aromen auf einem Eiswürfel. Ein schöner Kontrast zur Bouillon.

Der Hauptgang umfasst saftige Stücke von Brust und ein Stück Keule. Rot- und Grünkohl sind angenehm bissfest. Die Kartoffelklöße „halb und halb“ wurden in buttrig geröstetem Semmelmehl gewälzt. Ein Höhepunkt ist die aromatische Bratensauce mit Beifuß. Dazu gibt es einen reichhaltigen und zugleich samtweichen Cannonau, der von dem sardischen Traditionsweingut Sella & Mosca stammt.

Das heißt Dessert „Dominostein legere“ und erweist sich als optisch ansprechende Komposition im Martiniglas: Schokoladenplättchen, Fruchtgelee, Creme von weißer Schokolade und nussige Streusel. Ausbalanciert wird die Süßspeise durch einen apfelfrischen, mineralischen Riesling Winzertsekt Brut. Der Tropfen vom Weingut Emil Bauer in der Pfalz soll einfach Spaß machen; davon zeugt auch der launige Name „I wanna have Se(x)kt with you“ auf dem Etikett.

Nicht-alkoholischer Einfallsreichtum

Der Service unter Restaurantleiterin Katharina Bambach ist souverän und aufmerksam. Mit ihr hat das Heritage eine richtige Perle gewonnen, verfügt doch Frau Bambach über vielfältige Erfahrungen in der Sternegastronomie und wurde 2022 von der Jury der Berliner Meisterköche als „Restaurantleiterin des Jahres“ ausgezeichnet

Großen Einfallsreichtum legte sie bei der alkoholfreien Getränkebegleitung des Gänse-Menüs an den Tag: Zur Bouillon gibt es einen fruchtig-herben Kaltauszug von Assam-Tee, aromatisiert durch verschiedene Säfte und Gewürze. Den Hauptgang bereichert ein perlender Wasserkefir, der durch Berberitzen und Thymian eine würzige Säure erhält. Das Dessert wird von einem hausgemachten, mit Rooibos und Orange abgerundeten Kombucha begleitet. Wer den Abend „trocken“ verbringt, muss hier nicht auf das Gefühl verzichten, etwas Kreatives, Besonderes und aromatisch Komplexes zu trinken.

Kulinarischer Jahresausklang

Dieses Martinsgans-Menü kommt im Heritage noch bis 26. Dezember auf den Tisch. An den Weihnachtsfeiertagen wird außerdem ein Vier-Gänge-Weihnachtsmenü serviert, mit Hirschrücken im Mittelpunkt. Silvester wird im Heritage mit fünf Gängen gefeiert. Höhepunkt ist hier ein Filet Wellington im Steinpilz-Mantel. Tagsüber kann man es am letzten Tag des Jahres außerdem an der Bar des Heritage krachen lassen; mit Champagner, Kaviar und Austern oder aber Berliner Currywurst. 

Heritage Berlin, Charlottenstraße 52

Martinsgans-Menü bis 26. Dezember 2023
Drei Gänge 69 Euro

Plus Weinbegleitung inkl. Wasser 32 Euro

Plus alkoholfreie Getränkebegleitung inkl. Wasser 28 Euro

Nur Hauptgang 45 Euro

(Beitragsbild und Fotos: Antje Rößler)





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Antje Rößler

Autor Kurzvorstellung:

Antje Rößler reist gern und liebt die Schönen Künste. Beides verbindet sie in ihrer Tätigkeit für diverse Tageszeitungen und Magazine: von der „Süddeutschen Zeitung“ über das America Journal bis zum Forum Magazin. Sie lebt in Berlin und in der Uckermark – abgesehen von ausgedehnten Winter-Aufenthalten in tropischen Gefilden. Sie hat an der Berliner Humboldt-Universität Musikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. Ein Auslandsjahr verbrachte sie mit einem Fulbright Stipendium in Kansas City. Als Musik-Expertin arbeitet sie nun regelmäßig für Fachmagazine wie „Das Orchester“ oder „neue musik zeitung“ und lehrte Music History am Nazareth College (New York). Ihr neues Buch handelt von der Musikstadt Meiningen (Thüringen).

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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