Gräflicher Park Health & Balance Resort

Rubrik Experten Tipps

Wellnessoase zwischen Tradition und Moderne, Natur und Kultur

von Rita Balon

Das ist also das Haus, in dem Friedrich Hölderlin mit der Liebe seines Lebens Susette Gontard wohnte und die wohl glücklichsten sechs Wochen verbrachte. „Einmal Lebt ich, wie Götter, und mehr bedarfs nicht“, schreibt der Lyriker über den Sommer 1796 im Heilbad Gräflicher Park. Die Schönheit des englischen Landschaftsgartens und die Nähe zu seiner heimlichen Geliebten, die er nach dem antiken griechischen Philosophen Plato Diotima nannte, beflügelten ihn und sein literarisches Schaffen.

Hölderlin-Haus | © H.Hamann Gräflicher Park

Auch heute ist der große deutsche Dichter im Gräflicher Park Health & Balance Resort allgegenwärtig. Um den Aufenthalt Hölderlins lebendig zu halten, gründete Annabelle Gräfin von Oeynhausen-Sierstorpff im Jahr 2007 die „Diotima“-Gesellschaft. Seit dem finden regelmäßig Literaturprogramme statt und treffen sich Kunstschaffende zum Austausch. Eigentlich hatte die Aristokratin zum 250. Geburtstag des Dichters am 20. März 2020 Lesungen geplant. Doch die Beschränkungen durch Corona machten ihren Plänen leider einen Strich durch die Rechnung. „Voraussichtlich wird das Event im August stattfinden“, vertröstet die 52-jährige Hausherrin ihre Gäste.

© H.Hamann | Gräflicher Park

Vom Heilbad zum Health und Balance Resort

Gegründet wurde das bis heute einzige private Heilbad Deutschlands 1782 von Caspar Heinrich von Sierstorpff. Rasch entwickelte sich das Kurbad am Rande des Teutoburger Waldes zu einer der ersten Adressen. Sowohl die bessere Gesellschaft als auch Literaten, wie Friedrich Hölderlin und Annette von Droste-Hülshoff, kamen zum Kuren ins ostwestfälische Bad Driburg. Heute führen Graf Marcus von Oeynhausen-Sierstorpff und Gräfin Annabelle das Anwesen in siebter Generation. Mit sehr viel Liebe, traditionellem Bewusstsein und kreativem Gespür gestalteten sie über die Jahre den Gräflichen Park zu einem stilvollen Rückzugsort für Gesundheit, Wellness und Wohlbefinden.

© H.Hamann | Gräflicher Park

In jedem Winkel spiegelt sich der unverwechselbare Charakter gelebter aristokratischer Familienkultur wider. In den sechs Logierhäusern des behutsam modernisierten historischen Fachwerkensembles gestaltete die Kunstwissenschaftlerin Gräfin Annabelle das Interior-Design selbst. Kostbare Möbel und edle Antiquitäten und moderne Accessoires prägen den gräflichen Stil der Räume. Sogar Seife, Duschgel, Shampoo und Bodylotion im Bad verströmen aristokratisches Flair. Der Begründer Graf Caspar Heinrich von Sierstorpff komponierte im 18. Jahrhundert mit wissenschaftlicher Akribie „Dyfte für wahrliche Herrschaften“ aus geheimnisvollen und bekannten Gewächsen. Im Jahr 2000 entdeckte Graf Marcus diese Textur im Familienarchiv wieder. Aus den Aufzeichnungen seines Vorfahrens ließ er eine exklusive Serie von Duft- und Pflegeprodukten für die Hotelgäste im Gräflichen Park kreieren.

© H.Hamann

Wasser und Moor – die Heilkräfte der Natur

Von den Zimmern und Suiten sind es nur ein paar Schritte zur Trink- und Wandelhalle. Das efeuberankte, neoklassizistische Brunnenhaus wurde 1822 direkt über der Hauptquelle erbaut. Auch Hölderlin schwor auf die Heilkraft des quellfrischen Heilwassers. „Ich trank das köstliche, stärkende und reinigende Mineralwasser und befinde mich ungewöhnlich gut davon“, beschreibt der Dichter die Wohltat einer Trinkkur zur Entgiftung und Entschlackung.

GartenSpa | © H.Hamann Gräflicher Park

Seit nunmehr über zwei Jahrhunderte wird das natürliche Wasser aus den Heilquellen Caspar-Heinrich-Quelle, Marcus-Quelle und Rabe-Quelle auf unterschiedliche Weise zur Förderung der Gesundheit genutzt. „Unsere Therapeuten und Mediziner verfolgen konsequent den über die Jahrhunderte gepflegten ganzheitlichen gesundheitlichen Ansatz weiter“, erklärt Gräfin Annabelle. Im Medical Health Spa, das in den stilvoll renovierten historischen Badehäusern untergebracht ist, sind die Heilkräfte des Wassers Quell zahlreicher gesundheitsorientierter Treatments. Kneipp-Behandlungen, Bäder oder Unterwassermassagen helfen, akute und chronische Krankheiten zu lindern und zu heilen, aktivieren die Selbstheilungskräfte des Körpers und stärken das Immunsystem.

GartenSpa | © H.Hamann Gräflicher Park

„Zurzeit erlebt das Moorbad eine Renaissance“, beobachtet die Gräfin, dass immer mehr Menschen die heilsamen Wirkstoffe des Naturmoors schätzen. Kein Wunder: Das Moor heilt und beugt typische Zivilisationsbeschwerden vor, es verbessert die Durchblutung der Muskeln, löst Verspannungen, sorgt für ein reineres Hautbild, regt den Stoffwechsel an und mildert Beschwerden bei Rheuma, Arthrose an Gelenken und der Wirbelsäule.

© H.Hamann | Gräflicher Park

Täglich werden die Moorbäder und -packungen aus den Moorteichen des Gräflichen Parks frisch gestochen. „Die Nachhaltigkeit spielt dabei eine wichtige Rolle“, so die Aristokratin. „Zur Regeneration des Moores wird es fünf Jahre in den Moorteichen gelagert und erst danach wieder mit frischem Heiltorf gemischt, um es erneut zu verwenden.“

 

Moorbad | © S.Hänel | Gräflicher Park

Die Kernkompetenz des ehemaligen Kurbades wird ebenso beharrlich im Wellnessbereich des Garten Spas fortgeführt. So ist der 25 Meter lange und ganzjährig beheizte Außenpool mit Quellwasser gefüllt. Das Wasser wird hier nicht gechlort, sondern mit Ozon angereichert. Dadurch ist es keimfrei, hat keinen unangenehmen Duft und trocknet die Haut nicht aus. Abtauchen und tiefenentspannen lässt es sich auch im Whirlpool sowie in den verschiedenen Saunen und Dampfbädern. In den lichtdurchfluteten Ruhezonen ist nur das Knistern des Kaminfeuers zu hören und schweift der Blick auf den wohl schönsten englischen Landschaftspark Deutschlands.

Entschleunigung im englischen Landschaftspark

Diotima-Insel | © Horst Hamann | Gräflicher Park

Wahrhaft glückliche Tage und goldene Spaziergänge“, ließ sich schon Friedrich Hölderlin von der paradiesischen Schönheit des Parks verzaubern. Zwischen uraltem Baumbestand, akkurat gestutzten Hecken, Symphonien von Gräser- und Staudengärten sowie der bunten Blütenpracht gleichmäßig hingestickter Blumenmuster lässt sich die Entspannung mit Händen greifen.

Hölderlin Hain Crop

„Insgesamt blühen in dem 64 Hektar großen Park mehr als 200.000 pflanzen, die im Jahresverlauf wechseln“, erklärt die Gräfin. Ihre Leidenschaft für die Gartenkunst gipfelt darin, dass jedes Jahr andere Blumen und seltene Züchtungen eingepflanzt werden.

Diotima Büste | © Gräflicher Park

Dementsprechend eröffnen sich den Spaziergängern auf den in weiten Schwüngen geführten Wegen immer wieder neue Blickachsen in romantische Landschaftsräume. Viele international bekannte Gartenarchitekten haben ihre Spuren hinterlassen: Peter Coates, Lady Arabella Lennox-Boyd und Gilles Clément. Garten-Couture vom Feinsten zeigt der harmonisch abgestimmte Stauden- und Gräsergarten des niederländischen Gartenkünstlers Piet Oudolf.

In einem der schönsten Winkel des weitläufigen Anwesens erinnert ein nach Friedrich Hölderlin benanntes Garten-Areal und die „Diotima-Insel“ mit der Marmorbüste Susette Gontards an den großen deutschen Dichter und an eine der größten Lovestorys der Literaturgeschichte.

 

Graf Marcus von Oeynhausen Sierstorpff und Gräfin Annabelle | © Sascha Reichert | Gräflicher Park

Info:
Das Vier-Sterne-Superior-Hotel Gräflicher Park Health & Balance Resort liegt in Bad Driburg eingebettet in einen 64 Hektar großen englischen Landschaftspark am Fuße des Teutoburger Waldes. Das Hotel verfügt über 135 Zimmer und Suiten in sechs historischen Logierhäusern, zwei hauseigene Restaurants, 13 verschiedene Veranstaltungsräume, ein 1.800 Quadratmeter großen Garten Spa sowie einen 5.000 Quadratmeter großen Medical Health Spa. Das Wellness-Konzept des „Gräflicher Park Grand Resort“ wurde mehrfach ausgezeichnet.

Gräflicher Park Hotel & Spa, Brunnenallee 1, 33014 Bad Driburg, Tel. 05253/95230. DZ ab 84 Euro pro Person, Suite ab 134 Euro pro Person.
Weitere Informationen unter www.graeflicher-park.de.

 


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Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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