Zu Theo Wilmink mitten im Münsterland pilgern nicht nur Menschen, die auf klassische Münsterländer Art gut speisen wollen. Bekannt ist der Küchenmeister und Hotelchef in Neuenkirchen auch für seine Kochkurse und da speziell für Familien-Kochkurse mit bemerkenswerten therapeutischen Nebeneffekten
Foto oben: Am Ende des Kurses kommen die Kreationen auf den Tisch
Richtig neidisch kann man schon werden. Die Münsterländer leben in einer guten Gegend. Dass sie einen Tatort haben, der seit Jahren ungewöhnlich erfolgreich ist, hat mit dem richtigen Leben wenig zu tun. Aber wenn es um das gute Essen, geht, dann ist man hier genau in der richtigen Gegend. Und landet vielleicht irgendwann bei Theo Wilmink im Parkhotel in Neuenkirchen. Die Kleinstadt liegt eine halbe Autostunde nördlich von Münster und mitten in einer Gegend voller kulinarischer Pretiosen. „Wir haben hier das Münsterländer Höhenvieh, das Bunte Bentheimer Schwein, Lämmer aus dem Teutoburger Wald und viele Bauern, die ausgezeichnete Qualität produzieren“, sagt Küchenmeister Theo Wilmink, der im eigenen Landidyll Hotel Wilminks Parkhotel nicht nur münsterländisch aufkocht sondern auch den Gästen beibringt, wie man selbst am Herd das gute und eher vitale Essen zubereitet. Gut, man kann hier auch vegetarisch und vegan tafeln, aber klassisch münsterländisch hat viel mit Fleisch zu tun.
So ist es auch bei den Kochkursen von Theo Wilmink, der dabei eine Spezialität entwickelt hast mit interessanten Nebenwirkungen. Während alle Welt jammert, dass die Menschen immer weniger miteinander reden, sich hinter ihren Smartphones verstecken und lieber Fotos vom Teller an irgendwelche Leute schicken, die ziemlich weit weg sind, anstatt mit dem Tischnachbarn zu plaudern, schafft Wilmink etwas Überraschendes. Bei seinen Familien-Kochkursen finden die Leute wieder zusammen. Und sie kochen nicht nur, sie reden wieder miteinander, weil sie etwas gemeinsam erreichen. Und das beginnt gewöhnlich um 16 Uhr am nachmittag mit der Menübesprechung. „Die Familienmitglieder teilen sich die Arbeit auf. Jeder bekommt seine konkrete Aufgabe“, beschreibt Wilmink den Einstieg in den Kochkurs. „Dadurch dass jeder seine eigene Aufgabe hat, kommt auch kein Konkurrenzkampf auf, und es macht schnell Spaß“, ergänzt Wilmink. Frauen sind offensichtlich etwas vorsichtiger als die Männer, die bei den Kochkursen lockerer ran gehen.
Es werden dann die Aufgaben verteilt. Dazu gibt es praktische Anleitungen und eine kleine Warenkunde. Die Menüs sind keine kulinarischen Höhenflüge sondern so gestaltet, dass sie im Alltag gut nachgekocht werden können. Die Teilnehmer sind mit ihren Aufgaben gut beschäftigt. Zeit bleibt da höchstens, den anderen kurz über die Schulter schauen. Jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass das Menü gelingt, das dann abends am festlich gedeckten Tisch serviert wird. „Wie jeder für sich arbeitet und das Menü dann das gemeinsame Erfolgserlebnis wird, schafft wieder eine oft vergessene Gesprächskultur. Man redet wieder miteinander, tauscht sich aus und freut sich gemeinsam“, so Wilmink. Zwei bis drei Stunden dauert das Kochen und das gemeinsame Essen kann sich ebenfalls in die Länge ziehen. Und zwar auf angenehme Art, denn jeder hat einiges von seinen frisch erworbenen Kochkünsten zu erzählen.
Das Erlebnis, wieder richtig miteinander geredet und Spaß gehabt zu haben, hält auch einige Zeit an. Dass man vielleicht auch zuhause dann und wann gemeinsam kocht und auch tafelt, bringt auch eine Menge Lebensqualität zurück in die Familie. Es ist halt doch schöner miteinander und nicht nur nebeneinander zu leben. Mit und ohne Smartphone.
Mehr Infos zu Wilminks Kochkursen, Mini-Kochkursen und Grillworkshops gibt es unter www.wilminks-parkhotel.de