Sie sind die Krone der Schöpfung in der Antarktis: Kaiserpinguine. Kein anderes Tier hat einen anstrengenderen und gefährlicheren Lebenszyklus unter solchen Bedingungen. Nur an wenigen sehr schwer zugänglichen Stellen am Rande der Antarktis sind sie anzutreffen. Dadurch sind sie vor Belastung durch Tourismus geschützt – und das ist gut so
Es gibt nur einen einzigen Vogel, der im Sommer jagt und im Winter seine Jungen bekommt: der Kaiserpinguin. Das unbarmherzige Klima des antarktischen Winters mit durchschnittlich -49 °C übersteht die Art dank spezieller Anpassung an die Kälte, aber auch durch liebevollen, aufmerksamen und hilfsbereiten Umgang miteinander und mit dem Nachwuchs.
Der Fotograf und Physiker Stefan Christmann hat eine Pinguinkolonie über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet und verschiedene Phasen ihres Lebens in gefühlvollen und sensiblen Bildern festgehalten – immer im Kontrast zu den spektakulären Aufnahmen der schroffen, lebensfeindlichen Eislandschaften.“
Die Portraitfotos scheinen in die Irre zu führen. Da steht ein Kaiserpinguin aufrecht und es sieht so aus, als ob unter seinem Federkleid zwei kleine Babies von ihm nebeneinander neugierig nach vorne blicken. Nein, es sind seine Füße mit Krallen. Dazwischen versteckt sich entweder das Pinguinbaby oder es liegt darauf das noch auszubrütende Ei, ganz nahe an der warmen Brutfalte am Unterbauch. Mit diesem kleinen Wunder im Gepäck wandern sie aufrecht riesige Strecken über das Inlandeis. Ihre Partner sind inzwischen 100 Kilometer im Watschelgang zur Packeisgrenze gewandert und bunkern frischen Fisch im antarktischen Meer. Mit dieser vorverdauten Nahrung wandern sie zurück und tauschen die Rolle mit dem anderen Erwachsenen.
Das Leben der Kaiserpinguine in verschiedenen Phasen: von der Partnersuche bis zur Kindererziehung. Persönliche Erlebnisse des Fotografen und Einblicke in den mystischen antarktischen Winter
Stefan Christmann bringt mit diesem Buch die Pinguine und ihren Lebensraum in Bibliotheken zu Menschen nach. Die Bilder sind fantastisch, sie sind kühl, atemberaubend, sehr sensibel und machen nachdenklich. Er zeigt in 150 Bildern alles was er vom Leben der Pinguine erleben durfte – von der Geburt bis hin zum Tod erwarten hier den Leser einzigartige Aufnahmen mit einer ungeheuren Tiefe und einer gewissen Dringlichkeit. Der Lebensraum der Pinguine ist bedroht. Wollen wir das?
Viele Fragen tauchen auf und wir merken ganz schnell, dass Christmann mehr wollte, als nur Pinguin-Fotos zu zeigen. Auch in den Texten erfahren wir so viel mehr, dürfen daran teilhaben, wie er die Zeit in der Kälte erlebt hat.
Das Buch ist eine einfühlsame Begegnung mit den Wundern der Schöpfung.
teNeues: „Die Gemeinschaft der Pinguine“; Fester Einband; Format 24,5 x 31,4 cm; 216 Seiten, dabei über 150 eindrucksvolle Fotos; die Seiten haben eine wunderbare Festigkeit, die Bilder sind klar und die Texte untermalen die Bilder und nicht umgekehrt.
Euro 39,90; ISBN 9-783 961 723885
https://www.weltbild.de/artikel/buch/die-gemeinschaft-der-pinguine_27469918-1?ln=U3VjaGV8U3VjaGVyZ2Vibmlz