Eine Winterrreise durch Tschechien – von der Moldau ins Isergebirge

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Hier spielte sich also ab was der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher vom Balkon am 30. September 1989  den etwa 4500 Ausreise willigen DDR Bürgern mitteilte. Den dort Versammelten wurde ihre Ausreise in die Bundesrepublik genehmigt. Unvorstellbar, dass in den Räumen des Palais Lobkowicz und in davor aufgestellten Zelten wochenlang Familien ausharrten, unvorstellbar auch der Jubel der Menschen als der entscheidende Satz ausgesprochen wurde: die Botschaft in der Botschaft. Das Palais Lobkowitz in Prag ist die ehemalige Stadtresidenz derer von Lobkowicz und Sitz der deutschen Vertretung in Tschechien. Ein sehenswertes Gebäude westlich der Moldau in einer verkehrsberuhigten Altstadtzone. Im Hintergrund ist darüber der Hradschin zu erkennen, die über 1100 Jahre alte und größte Burganlage der Welt. Alleine ihre Besichtigung mit verschiedenen Gebäuden und Kirchen ist an einem Tage nicht zu schaffen.

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Prag die Brückenstadt – zwischen Jahrtausenden und Kulturen

Mit Bus und  Untergrundbahn  gelingt der Transfer vom Flughafen außerhalb der Stadt ins Zentrum preiswert und bequem. Die Fahrkartenautomaten sind auch auf Deutsch beschildert, die Preise sehr günstig, tschechisches Geld spucken Bankomaten schon am Flughafen aus. Station Andel, mit der Rolltreppe geht es hinauf ins Freie. Das Hotel Andel (auf Deutsch Engel) liegt gleich um die Ecke.

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auf der Karlsbrücke in Prag über die Moldau

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Rote Straßenbahnen in nostalgischem Design verkehren in der Innenstadt, gleicher Ticketerwerb von Automaten, alles ganz einfach. Ein paar Stationen entfernt liegt das historische Zentrum Prags. Beim Spaziergang auf der berühmten Karlsbrücke über die Moldau mit ihren 30 Heiligenskulpturen ist es an diesem Wintertag morgens noch relativ ruhig. Nur wenige Stände und Verkäufer versuchen die Aufmerksamkeit der Touristen zu erlangen. Musikgruppen, fliegende Händler, aber auch Gäste aus aller Welt von China bis USA. Wo sonst trifft eine solche Dichte historischer Stätten, prachtvoller Gebäude, ein romantischer Flusslauf und Orte an denen sich die europäische Geschichte verdichtet so gelungen zusammen? Nach einem typischen Mittagessen mit Gulasch, Knödeln und Pilsener Urquell vom Fass erlebt man das Spiel der astronomischen Aposteluhr mit den Tierkreiszeichen am sogenannten Altstädter Ring, dem wichtigsten historischen Platz, neben dem Wenzelsplatz.

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Per Straßenbahn in die Prager Altstadt

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Liberec – ehemals deutschsprachige Stadt

Wie in Europa üblich hatten auch die Tschechen im letzten Jahrhundert turbulente Phasen durchzustehen. Nach der sanften Revolution 1989, als nach und nach Demokratie in der Tschechoslowakei einkehrte, zu der seinerzeit die heute selbständige Slowakei gehörte, verstärkte sich die westliche Orientierung. Geblieben ist ein öffentliches Transportwesen, das auch heute noch preiswerten und guten Service bietet. Sehr preiswert fährt von Prag zum Beispiel täglich mehrmals ein Bus ins etwa 90 Minuten weiter nördlich gelegene Liberec, früher genannt Reichenberg. Dazu gibt es eine Zeitung, W-Lan Verbindung und Kaffee, alles inbegriffen!

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Das Hotel Jeschken oberhalb Liberec Foto_Hotel

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Erste urkundliche Erwähnung von Liberec war 1352.  Das prachtvolle Rathaus ist eines der Symbole der Stadt im Stil der Neurenaissance und wurde von der Wiener Architektur inspiriert: reich ausgeschmückte Fassaden, eine weite Aussicht vom Turm und prunkvoll in Holz ausgestattete Säle. Eine moderne Stadt mit etwas über 100.000 Einwohnern, mehreren Einkaufszentren, einer Fußgängerzone, Villenviertel mit Jugendstilbauten am Fuße des Isergebirges. Ihr Zoo ist der  älteste Tierpark in Tschechien. Am Stadtrand liegt auch ein sehenswerter botanischer Garten mit Tropenhäusern, exotischen Pflanzen und Tieren. Weithin sichtbar ist das Wahrzeichen von Liberec, der Berg Jeschken.

Mit 1.012 Meter ist der Ješted (deutsch Jeschken) höchste Erhebung im Jeschkengebirge in Nordböhmen und gleichzeitig der Hausberg von Liberec. Eine Reihe von Skiliften und Pisten für den alpinen Skisport liegen an den Hängen des Ješted-Kammes.

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Bekannt sind auch die Ješted-Skisprungschanzen. Auf der großen K120-Anlage werden regelmäßig auch internationale Skisprungwettbewerbe ausgetragen. Auch ein Bikepark mit fünf Abfahrten befindet sich am Ješted, wobei zum Teil die Skiabfahrten genutzt oder gekreuzt werden. Nachdem der frühere Aussichtsturm erneuert werden sollte, wurde nach dem Entwurf des Architekten Karel Hubácek zwischen 1966 und 1973 ein zunächst sehr umstrittener Bau eines futuristischen Hotels in einem rund 100 Meter hohen Fernsehturm errichtet. Für den Bau des Fernsehturms Ješted wurde Karel Hubácek mit dem begehrten Auguste-Perret-Preis ausgezeichnet. Der moderne Bau fungiert als Aussichtsturm, Sendemast, Hotel und Restaurant. Gegenwärtig laufen Bemühungen der Stadt und des Kreises Liberec, dieses Bauwerk in die Liste des UNESCO-Welterbes aufzunehmen. Im Jahr 2009 wurde ein Teil der Wettkämpfe der Nordischen Skiweltmeisterschaft am Ješted ausgetragen. Großartig ist der Ausblick vom Restaurant im Turm und von den Aussichtsterrassen auf das im Norden liegende Isergebirge, Teil des Grenzgebietes zu Deutschland und Polen.

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Per Eisenbahn zur Loipe

Die etwas über 1.000 Meter  hohen Kuppen grenzen an das Riesengebirge.  Vom Bahnhof Liberec geht es mit dem Zug zum Wintersport. Er ist schon morgens um 8 Uhr gut besetzt mit Leuten in Sportbekleidung, zwischen den Gängen liegen Langlaufskier und Rucksäcke. Es geht kontinuierlich bergauf. Siedlungen beiderseits der Geleise werden seltener, dafür der Wald dichter und es wird immer winterlicher. Beim Aussteigen nahe der polnischen Grenze dauert es eine Weile, bis sich alles verteilt hat: Skier unter die Schuhe, Rucksäcke auf den Rücken, startbereite Langläufer auf die Loipe. Die Spuren führen über dick beschneite Hochmoore, vorbei an Rastplätzen und Bauden, über eine Brücke nach Polen und wieder zurück nach Tschechien. Die unter Wintersportlern bekannte Isergebirgs-Magistrale sind zusammen über 170 Kilometer gespurte Loipen, die seit 1999 durch eine gemeinnützige Gesellschaft  Instand gehalten und gespurt werden. Es gibt 22 Einstiegsmöglichkeiten. Mehr als ½ Mio Wintersportler nutzen das System während einer Wintersaison.  Der 50 Kilometer  lange Isergebirgslauf gehört zu der berühmten weitweiten Serie Woldloppet. Jedes Jahr treffen sich am Start 4000 Skiläufer aus zahlreichen Ländern.

Rast in einer der Bauden, wie hierzulande die Kombination von Schutzhütten und Berggasthof genannt wird. Welch lebendige Atmosphäre zwischen Knödeln, Fassbier, Streuselkuchen und Kaffeetassen, dazu Gäste aus jeder Altersgruppe. Man denkt, alles was zwei Beine hat ist hier unterwegs, selbst etwa Vierjährige begegnen uns schon auf der Loipe.

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Jana mit ihren Schlittenhunden

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Auf dem Rückweg nach Liberec lockt noch eine Zwischenstation: die Huskies von Jana. Sie ist eine bekannte Teilnehmerin an internationalen Schlittenhundetouren und hat viele eigene Tiere. Es dauert bis das Gespann zusammen gestellt ist. Die Hunde winseln vor Aufregung. Wild geht es zwischen Baumgruppen und über Hügel im Schlitten durch die Weiten des Isergebirges. Hier erlebt man noch beschauliche Winterferien mit speziellem Charme, ohne massentouristische Begleiterscheinungen wie zum Beispiel in den Alpen. Gerade heute wieder eine willkommene Botschaft aus unserem östlichen Nachbarland. 

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Informationen:

Unterkunft in Prag z. Bsp.:
www.vi-hotels.com

alles über Prag:
www.prague.eu

Liberec vormals Reichenberg:
www.visitleberec.eu

zu Tschechien allgemein:
www.czechtourism.com

zum Isergebirge:
www.czech-tourist.de

Hundeschlittentouren:
www.huskies.cz

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Text und Fotos Rainer Hamberger

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Rainer Hamberger

Autor Kurzvorstellung:

Monika und Rainer Hamberger haben alle Erdteile mehrfach besucht zwischen dem 80. Breitengrad im Polargebiet, bis hinab zur Antarktis. Rainer hat über 12 Bildbände aus 5 Erdteilen herausgegeben. Es liegen ihnen Reiseziele besonders, wo authentische Erlebnisse möglich sind. Er ist meist der Fotograf, während Monika für die Texte verantwortlich zeichnet. Ihre Reportagen erschienen in den großen deutschen Zeitungen, sowie bei DuMont, Baedeker, Merian, Geo-Spezial und anderen Magazinen. Bei Reise-stories sind sie seit 6 Jahren Autoren.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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