Duftendes Museum

Sangerhausen hat die größte Rosensammlung der Welt

Als größte Rosensammlung feiert sich das Europa-Rosarium in Sangerhausen, am südlichen Rand des Harzes. Freunde duftender Blüten können durch ein 13-Hektar-Gelände lustwandeln und 8700 Rosensorten bewundern.

Rund 80.000 Rosenstücke wurden angepflanzt: von Strauch- über Beet- bis zu Kletterrosen. Bis zu 25 Gärtner halten das Gelände in Schuss.

Jede einzelne ist in einem Verzeichnis vermerkt. Wer also eine ganz bestimmte Pflanze sucht, kann sie zielgerichtet im Gelände aufsuchen. Seltene, teils sehr alte Bäume und Sträucher bilden die Kulisse für die Rosenpracht.

Bereits im 19. Jahrhundert begann in Sangerhausen die Geschichte der Rosensammlung. 1903 wurde das Rosarium gegründet. Der Vorschlag kam von Peter Lambert, Gründungsmitglied des Vereins Deutscher Rosenfreunde und „Erfinder“ der Kletterrose. Bald brachte man Rosensorten aus aller Welt hierher. Das Gelände wurde mehrmals erweitert. Zuletzt entstand 2003, zum 100-jährigen Bestehen, der neue Eingangsbereich mit einem Restaurant und drei weiteren Gärten.

© Antje Rößler

Vielfalt historischer Sorten

Schwerpunkt ist der Erhalt historischer Sorten. Der Besucher erlebt die Rosenvielfalt des frühen 20. Jahrhunderts und kann sich einen Überblick über die Rosenzucht in der DDR verschaffen. Ein weiterer Hingucker ist die Sammlung von Wildrosen.

Im Sommer herrscht naturgemäß der größte Andrang, zumal im Juli und August im Rosarium die Freiluftausstellung „Rose trifft Kunst“ zu sehen ist.  

Aber das Gelände ist so malerisch, so dass sich der Besuch sogar außerhalb der Blütezeit lohnt: Hanglage, mit Blick auf die „Hohe Linde“, Sangerhausens Wahrzeichen, ein künstlicher Berg als Relikt des Kupferschieferbergbaus. Am Rand des Rosariums rauscht ein Bächlein durch eine Schlucht – Romantik pur!

Wer nicht nur schlendern möchte, sondern Fachwissen und Inspiration für die Zucht eigener Rosenstöcke erwerben möchte, kann eine Führung besuchen. Hier erfährt zum Beispiel, welchen Boden Rosen möglich und welche Stauden sich als Nachbarn eignen. Der Park lässt sich aber auch im Alleingang mit einem Audioguide erkunden.

Zum Abschluss Rosentorte

Nach all den Eindrücken ist eine gastronomische Einkehr angesagt. Am Haupteingang speist man auf der großen Terrasse am Gewächshaus. Mitten im Park versteckt sich das Rosen-Café, wo wir von der himmlischen Rosentorte kosten. Auf dem Heimweg beschließen wir, nie wieder einen duftlosen Wegwerf-Rosenstrauß an der Tankstelle zu kaufen. 

© Antje Rößler

 

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Antje Rößler

Autor Kurzvorstellung:

Antje Rößler reist gern und liebt die Schönen Künste. Beides verbindet sie in ihrer Tätigkeit für diverse Tageszeitungen und Magazine: von der „Süddeutschen Zeitung“ über das America Journal bis zum Forum Magazin. Sie lebt in Berlin und in der Uckermark – abgesehen von ausgedehnten Winter-Aufenthalten in tropischen Gefilden. Sie hat an der Berliner Humboldt-Universität Musikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. Ein Auslandsjahr verbrachte sie mit einem Fulbright Stipendium in Kansas City. Als Musik-Expertin arbeitet sie nun regelmäßig für Fachmagazine wie „Das Orchester“ oder „neue musik zeitung“ und lehrte Music History am Nazareth College (New York). Ihr neues Buch handelt von der Musikstadt Meiningen (Thüringen).

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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