Der fesselnde Roman „Die Rote Wand“ erzählt einen Ausschnitt aus der Geschichte der jungen Victoria Savs. Die Mutter des 15-jährigen Mädchens ist schon lange tot. Und als ihr Vater aus den ersten Schlachten des 1. Weltkriegs Krieg nach Hause kommt, ist er nicht mehr der Selbe. Von den furchtbaren Erlebnissen erzählt er nicht, nur von den treuen Kameraden, die es an der Front braucht. Bald schon zieht es ihn wieder zu den Soldaten zurück, als er sich wieder gesund fühlt. Das Mädchen bleibt allein in Meran zurück, zur Tante soll sie. Lieber aber will sie beim Vater sein. Sie schneidet sich die Haare ab, zieht sich Jungenkleider an und meldet sich zum Kriegsdienst. Den Vater will sie suchen, doch sie findet zuerst nur den Krieg in den Dolomiten.
Wie eine Steinwand, die Gott als natürliche Grenze zwischen Nord- und Südeuropa in die Erde gerammt hat, ragen die Berge hinter Sexten in den Himmel. Hier verläuft 1915 die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien. Eine Front, die im Ersten Weltkrieg Schauplatz eines erbitterten Stellungskriegs wird. Vom Massiv der „Roten Wand“ aus sollen die österreichisch-ungarischen Soldaten den strategisch wichtigen Kreuzbergpass sichern und Durchbruch des italienischen Feindes verhindern. Gekämpft wird auf Felsvorsprüngen, Gipfeln, auf Skiern, mit Stichmessern, Karabinern und Handgranaten. Mann gegen Mann versuchen kleine Einheiten die Höhe zu sichern. In all diesen Scharmützeln hält sich im Massiv der Roten Wand ein Mädchen auf, das seinem Vater in den Gebirgskrieg gefolgt ist. Noch schlimmer als Feind wütet der unbarmherzige Bergwinter unter den in Eis und Schnee stationierten Soldaten.
Im Krieg wird überall gestorben, auch an den abgelegensten Fronten wird gekämpft, sind Verwundete zu beklagen und Tote. Fleischfetzen und abgerissene Glieder, man mag es sich kaum vorstellen. Eben spricht man noch mit dem Kameraden neben einem und plötzlich ist von ihm nicht mehr viel übrig. In die tiefe Trauer mischt sich ein Hauch Erleichterung, dass es einen nicht selbst erwischt hat. Und mittendrin in der Roten Wand, die für wunderschönen Sonnenuntergang genauso steht wie für blutiges Schlachten, bangt das Mädchen, auf der Suche nach dem Vater, der unauffindbar scheint. Auf schaurig eindrucksvolle Art schildert die Erzählung ihre dramatischen anderthalb Jahre im Gebirge. Die Ängste, Träume und Freundschaften des Mädchens, aber auch die grausamen Begegnungen mit dem Feind nehmen den Leser hautnah auf eine Zeitreise mit. Unerkannt erlebt sie die Kameradschaft unter den Soldaten, aber auch Missgunst, Tod und Verlust. Tapfer übersteht sie viele Gefahren und vergisst fast, das sie ein kein Mann ist.
Auf der Basis einer wahren Geschichte erzählt Autor David Pfeiffer fesselnd und detailgetreu einen Teil des Dolomitenkriegs, der die ganze Unsinnigkeit des 1. Weltkriegs offenbart. Wer sich für Südtirol und seine Geschichte interessiert, wird an dem Buch große Freude haben. Auch als Hörbuch erhältlich.
Über eine kostenlose Zusatz-App gibt es Zugriff auf interaktive 3D-Ansichten der Handlungsorte und viele Zusatzinformationen.