Architekturspaziergang durch Wroclaw: Wir schlendern entlang der Oderpromenade, die zwar mitten in der Stadt liegt und dennoch als entspannte Spazierroute die Altstadt mit der Dominsel verbindet. Vor uns liegt das charakteristische Stadtpanorama von Worclaw, dem früheren Breslau, daneben fliest die Oder mit ihren Nebenflüssen.
Story: Spaziergang durch die Stadt Wroclaw
Über die Brücke, wo unzählige, bunte Liebesschlosser am Geländer baumeln, gelangen wir auf die Dominsel vor den Toren Wroclaws. Hier befindet sich der Ursprung der Stadt, wo um das Jahr 1000 mit einer Piastenburg die Stadtgeschichte beginnt. Zahlreiche Denkmäler wie die Stiftskirche zum Heiligen Kreuz und die Kathedrale St. Johannes der Täufer sind die architektonischen Zeugen der Anfänge. Hier liegt auch das Bischofspalais. Auf der Dominsel, die heute als Venedig Polens zum Unesco Weltkulturerbe zählt, stört kein Rummel oder Straßenlärm. Sakrale Stimmung umgibt die mächtigen Kirchenbauten. Besonders markant erhebt sich das gotische Backsteingebäude des Breslauer Domes (1244-1341). Johannes dem Täufer geweiht, ist er mit seinem 98 Meter hohen, spitzen Turmhelmen bereits von Weitem schon zu sehen und bildet auch das Wahrzeichen von Wroclaw. Die gotische Kirchenarchitektur wird ergänzt von barocken Kapellen, die der Bernini-Schule zugerechnet werden wie die Kurfürstenkapelle.
Das Wichtigste zum Thema schmucke Hausfassaden gotische Kirchen:
- Dominsel – Ursprung der Stadt: Historisches Herz Wrocławs mit gotischem Breslauer Dom, barocken Kapellen und sakraler Ruhe – Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
- Rynek – „Gute Stube“ der Stadt: Zweitgrößter Marktplatz Polens mit bunten Fassaden, reichem historischem Erbe und dem nahezu unversehrten gotischen Rathaus.
- Architektonische Vielfalt der Kirchen: Von der Magdalenenkirche mit ihrer Büßerbrücke bis zur Elisabethkirche mit 90 Meter hohem Turm – gotische Backsteinarchitektur.
- Universität als „Perle des schlesischen Barocks“: Barocke Jesuitenkirche mit Fresken von Rottmayer, prunkvolle Leopoldina mit allegorischen Tugenden.
- Die Zwerge von Wrocław: Rund 800 bronzene Figuren in der ganzen Stadt – begonnen als politisches Symbol, heute charmantes Markenzeichen und Touristenmagnet.
© Eva-Maria-Mayring
Schmucke Bürgerhäuser in Wrowclaw
Das einmalige Stadtbild mit den bunten Häuserfassaden, die sich in Form und Farbe ganz unterschiedlich aneinanderreihen, wirkt heiter und lädt zum Verweilen ein. Jedes der Gebäude besitzt seine eigene Geschichte, Funktion und Stil. Das Haus “Unter den Greifen” beispielsweise gehörte einst angesehenen Pelzhändlern, “Zum alten Galgen” stammt aus dem 14. Jahrhundert, war aus dem 14. Jahrhundert, war der Richtplatz und erhielt im 16. Jahrhundert seine heutige Form. Zum “goldenen Hirschen” war einst die älteste Apotheke und zum “Goldenen Becher” gehörte einer Kaufmannsfamilie mit diesem Namen. Stilistisches Prunkstück ist das Rathaus aus dem Jahr 1303 mit seinem gotische Hauptgiebel, dem 66 Meter hohen Turm und der astronomischen Uhr. 1871 wurden bauliche Veränderungen vorgenommen. Doch der wuchtige Backsteinbau wurde im Krieg kaum beschädigt, sodass das reichhaltige Maßwerk, die Filialen und Erker noch aus dem 15. Jahrhundert stammen.
Die perle des Schlesischen Barocks
Auf dem Weg zur Universität führt uns der Guide durch eine gepflasterte Gasse. “Hier befanden sich damals die alten Fleischbänke, Jatki genannt”, erklärt sie. “Seit dem 12. Jahrhundert wurde hier Geflügel und Fleisch verkauft. Heute arbeiten in den renovierten Gebäuden Künstler und Handwerker. Ziegen, Enten, Hasen oder Gänse aus Bronze erinnern an den ehemaligen Schlachthof. Wir kommen zur ältesten Hochschule der Stadt, deren Gebäude als Perle des schlesischen Barocks genannt werden. Gelehrte werden Theologie, Jura, Medizin und Philosophie. Die barocke Jesuitenkirche, deren Deckenfresko zwischen 1703 und 1706 von Michael Rottmayer geschaffen wurde, ist ein besonderes Meisterstück. In der Nachbarschaft der Uni befindet sich das “Ossolineum”, die Nationalbibliothek (erbaut 1690 bis 1736), sie ist umgeben von einer barocken Gartenanlage. Eine liebenswerte Besonderheit der Stadt Wroclaw sind die Zwerge von Tomasz Moczek. Überall in der Stadt sind ganz unterschiedliche Figuren zu finden.
© Eva-Maria-MayringNoch einmal kehren wir auf die Dominsel zurück. Es ist dunkel geworden und wir schlendern über die Dombrücke in Richtung Domviertel, wo ein ganz besonderer Lichteffekt die Insel in eine milde gelbe Beleuchtung taucht. Denn in der Nacht werden die Gaslampen entzündet und wir gehen in ihrem Schein. Verzaubert von so viel andächtiger Stille und Einkehr kommen wir wieder zurück ins pulsierende Stadtleben, dem Marktplatz Rynek (Ring). Er bildet das Herzstück, die “gute Stube” von Worclaw. Mit 3,7 Hektar (212 mal 175 Meter) ist er neben Krakau der zweitgrößte Platz in Polen. Hier trifft an sich, geht einkaufen, bewundert Guakler und Musikanten oder besucht einer der zahlreichen Restaurants und Cafés. Obwohl Worclaw zwei Tage vor Kriegsende zu 90 Prozent zerstört wurde, ist es ums bewundernswerter, wie sich heute die Oderstadt präsentiert. Historie und Moderne bilden ein harmonisches Miteinander und laden die Besucherinnen und Besucher ein, die “gute Stube” zu besuchen.
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