Von Gerhard Fuhrmann
Die Fahrt von Spittal an der Drau zum Katschberg hat anfangs wenig winterliches Feeling zu bieten. Unten in der Stadt Temperaturen von 15 Grad – die Menschen sitzen draußen beim Kaffee. Später ändert sich das Bild: Der Schnee links und rechts der Straße wird mehr und die umliegenden Berggipfel tragen weiße Hauben. Droben auf der Passhöhe liegt auf den Dächern mindestens ein halber Meter. Doch weit und breit kein Skiläufer zu sehen – im Ort oder an den Liften. Der Grund: Am Katschberg sind Lifte und Pisten noch nicht offen.
Das ist nicht schlimm – bei dem Besuch des Skigebiets, das auf der Grenze der Bundesländer Salzburg und Kärnten liegt – geht es hauptsächlich um den Katschberger Adventweg. Die mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus bekannte Attraktion zieht seit seiner Eröffnung vor vier Jahren in der „Staden Zeit“ kleine und große Gäste auf die Passhöhe. Den Adventweg kann man auf zwei Arten kennenlernen: Entweder zu Fuß oder mit dem Pferdeschlitten. Bei ersteren dauert es zirka 45 Minuten von der Katschberghöhe bis zur Pritzhütte (www.pritzhuette.com) auf einem Waldweg, den zahlreiche Laternen und Holzfiguren flankieren.
Gemütlicher ist jedoch die Fahrt mit einer Pferdekutsche vom Gasthof Bacher entlang des „Wichtelwegs“ bis zur Pritzhütte. Die Hin- und Rückfahrt kostet 22 Euro für Erwachsene, Kinder zahlen elf Euro (www.pferdezentrum-katschberg.at).
Markus Ramsbacher, Manager der Tourismusregion Katschberg-Rennweg, lobt das Adventerlebnis als „Weihnachten wie früher“ und ist stolz, dass „Kitsch und Kommerz hier keine Chance haben. Es gibt auf dem gesamten Weg keine Verpflegungsbuden oder Verkaufsstände, die man sonst auf Weihnachtsmärkten vorfindet.“ Zu Beginn des 2,5 Kilometer langen Weges kauft man im Hatz-Stadl einen Thermobecher für zehn Euro (ohne Becher kostet der Eintritt fünf Euro ab zwölf Jahren) und bekommt zudem auf Wunsch eine Laterne. Bestens gerüstet beginnt auf 1.750 Meter Höhe die Wanderung bei leichtem Schneefall.
Schon vor der ersten Hütte – dem Pritznstadl – wird der Becher mit dampfenden Tee gefüllt. Drinnen in der Wärme kann man eine Postkarte schreiben und kostenlos nach Hause schicken. „Alle Hütten waren alte Heustadl und wurden zu Hütten umgestaltet“ erklärt Markus Ramsbacher „und alle Teestationen heizen wir mit Holz“.
Im Streichelzoo mit Esel, Schafen und Ziegen ist der Nachwuchs in seinem Element. Im Handwerks-Stadl stehen selbstgemachte Marmelade und Geschenkartikel. „Jetzt wird es gleich musikalisch“ meint Markus Ramsbacher auf dem Weg zur Klanghütte, wo eine Bläsergruppe Weihnachtslieder zum Besten gibt. „Ein Höhepunkt“ so Ramsbacher, „ist die Teddybärenwerkstatt“.
Dort helfen Weihnachtsengel bei der Herstellung der knuffeligen Teddybären (kosten zehn Euro). „Wir wollen das Brauchtum erhalten und deshalb sind die meisten Adventsweg-Mitarbeiter aus der Region – darunter auch viele Kinder als Hauptdarsteller“ erzählt Ramsbacher.
In der nächsten Station – der Gesangshütte – drängeln in der heimeligen Stube die Besucher, um den Weihnachtsliedern der Sänger*innen zu lauschen. Keinen Gesang, sondern das gesprochen Wort, ist das Thema in der Geschichtenerzähler-Hütte. Absolute Ruhe dagegen in der „Hütte der Stille“. Etwas lauter dafür im Scheidlhof, wo einheimische Schmankerl zum Einkehren verleiten. An der Pritzhütte noch draußen einen Glühmost, bevor es mit dem Pferdeschlitten wieder zum Gasthof Bacher zurückgeht. Von dort ist der Rückweg zu den Unterkünften, z. B. Hotel Katschberghof (www.katschberghof.at) zu Fuß, mit Pferdeschlitten oder Taxi möglich.
Infos: Der Weg ist noch bis 22. Dezember und am 25. Dezember von 14 Uhr bis 20.30 Uhr geöffnet. www.katschberger-adventweg.at.
Alpiner Thermenadvent
In Bad Kleinkirchheim ist vom Winter nichts zu sehen. Ringsum grüne Wiesen, die Blätter an den Bäumen in Herbstfarben (!) und mittendrin ein Adventskranz, ein Christbaum, und niedliche, weihnachtlich geschmückte Holzhütten auf dem Platz vor der Therme St. Kathrein.
Für den alpinen Thermen-Advent ist es noch zu früh. Deshalb Check-in im Hotel Prägant (www.hotel-praegant.at) und anschließend ein Besuch der Therme (www.therme-kathrein.at).
In dem Areal mit der größten Wasserfläche (1.200 qm) aller Kärntner Thermen ist abwechslungsreicher „Spaß im Nass“ geboten: Saunen, Wellness-, Erlebnis-, Kinder- sowie zwei Außenbecken – alles mit Panoramablick auf die umliegende Bergwelt. Ein Highlight: die 86 Meter lange Nockbergrutsche. Weiters zahlreiche Ruhezonen sowie Therapie- und Gesundheitszentrum. Die Tageskarte kostet 34 Euro, Kinder zahlen 15 Euro.
Am Abend dann endlich Adventsstimmung im Kurpark bei der Therme. Adventskranz und Baum sind beleuchtet und an den Ständen viel los. „Wir haben während der Adventzeit jeden Tag andere Themen“ erzählt Sarah Krenn von der Bad Kirchheim Region Marketing, „beispielsweise mit Musik, Handwerk und Kulinarik“. Letztere wird durch eine Gulaschsuppe vom einheimischen Rind präsentiert, die Musik kommt von Bläsergruppen und Handwerk wird durch einheimische Anbieter vertreten.
Nicht nur der Kurpark macht den Thermen-Advent so anziehend. Ein weihnachtlich geschmückter Weg führt zum Hotel Pulverer und dessen Loystub´n (www.pulverer.at). In dem kleinen Innenhof stehen Buden mit selbstgemachtem Schmuck, Holzarbeiten und Kulinarik aus der Region.
Nächste Station der Elfengarten des Hotels „Das Ronacher Therme & Spa Resort“ (www.ronacher.com). Auf dem opulent geschmückten Platz genießen Besucher volkstümliche Musik, Geschenkartikel, Speis und Trank aus der Region und als Höhepunkt die Christkindlpost.
Von dort steigen die Wunschzettel mittels Ballons in den Himmel. Wer´s feierlich mag, sollte eine der Advent-Messen in der festlich beleuchteten Kirche St. Kathrein besuchen, die nur wenige Minuten vom Elfengarten am Berg liegt.
Infos: Adventmarkt bis 22. Dezember 2019 von 16 bis 20.30 Uhr geöffnet. www.badkleinkirchheim.at
Adventzauber am Wörthersee
Eine weitere Möglichkeit, sich auf das „Heilige Fest“ beim Kärntner Advent einzustimmen, ist die besondere Atmosphäre rund um den Wörthersee. „Dort hat jeder der vier Orte ein spezielles Thema“ erzählt Stefanie Thaller vom Wörthersee Tourismus, „beispielsweise Pörtschach mit dem stillen Advent, in Maria Wörth ist es der romantische Kirchenadvent, beim Pyramidenkogel der Advent über den Wolken und schließlich die Engelstadt Velden.“ Doch der Reihe nach. In Pörtschach wird das Seedorf durch den neuen Sternenweg entlang der Advent-Promenade vor dem Parkhotel bis zur Blumeninsel ergänzt. Jeden Tag finden dort abwechselnd auf der Adventbühne Konzerte oder Brauchtumsveranstaltungen statt.
Unbedingt den Adventpavillon direkt am See besuchen und dort Kaiserschmarrn bei Kerzenschein und leiser Musik probieren. Beliebt sind auch Fackelwanderungen oder Ponyreiten für Kinder.
Infos: Stiller Advent bis zum 22. Dezember 2019 von 14 bis 19 Uhr geöffnet. www.woerthersee.com.
Ganz leise über den See
An der Uferpromenade starten zum einen das Advents- sowie das Elektro-Christkindlschiff, die beide zur Halbinsel Maria Wörth fahren.
Wolfgang Pschernig, der Kapitän des kleinen Christkindlschiff („ich bin der leiseste auf dem See) zeigt während der Fahrt (Erwachsene fünf Euro, Kinder zwei Euro) die Sehenswürdigkeiten – unter anderem auch, wo all die Prominenten wohnen. Doch nicht nur nach Maria Wörth fährt Pschernig, sondern veranstaltet Buchtfahrten durchs Sternenmeer, um die Adventsinsel und als Höhepunkt genießen Kinder die kostenlose Bootsfahrt und werfen draußen Flaschen mit Wunschzetteln den See.
Advent bei den Kirchen
Direkt an der Anlegestelle in Maria Wörth unterhalb der gotischen Wallfahrtskirche und der 900 Jahre alten Winterkirche verzaubert der romantische Kirchenadvent Einheimische und Besucher gleichermaßen.
Neben Führungen und musikalischen Inszenierungen sind die kleinen Marktstände mit regionalem Kunsthandwerk und Kulinarik einen Abstecher „mitten im See“ wert.
Infos: Romantischer Kirchenadvent bis 22. Dezember von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet.
(www.maria-woerth.info).
441 Treppen und danach einen Met
Ebenfalls einen Besuch wert ist der „Advent über den Wolken“ beim Pyramidenkogel, den ein Shuttlebus von Maria Wörth anfährt. Auf dem auf 851 Meter gelegenen Gipfel des Pyramidenkogels steht mit 100 Meter Höhe der höchste aus Holz errichtete Aussichtsturm der Welt.
Auf knapp 71 Meter befindet sich die höchste Besucherplattform. Beim Aufstieg über 441 Stufen und auch während der Fahrt mit dem Panoramalift (in den Wintermonaten nicht im Betrieb) zeigt der 360-Grad-Rundblick die umliegende Seen- und Berglandschaft. Der Eintritt kostet 14 Euro, Kinder ab sechs Jahren 6,50 Euro.
Aus einer Höhe von 52 Metern führt vom Aussichtsturm Europas höchste geschlossene Gebäuderutsche auf einer Länge von 120 Metern ins Erdgeschoß (kostet vier Euro). Dabei geht es 20 Sekunden mit etwa 25 km/h Richtung Ausgang.
Dort wartet der kleine, aber feine Adventmarkt mit Bio-Honigprodukten wie Met und Likör, Erzeugnisse vom Bauernhof, Adventgestecke und Weihnachtskrippen. Begehrt von Groß und Klein sind die frischen Bauernkrapfen. Um die Kinder kümmert sich am Pyramidenkogel Benno der Weihnachtsbär, der Märchen erzählt und mit ihnen Weihnachtslieder singt.
Infos: Advent über den Wolken bis 22. Dezember von 11 bis 19 Uhr geöffnet. www.pyramidenkogel.info.
Riesenrad und Engelpostamt in Velden
Von Maria Wörth fährt das Adventsschiff (Tagesticket ab zwölf Euro für Erwachsene, Kinder ab sechs Euro) über Pörtschach nach Velden, dessen beleuchtete Uferpromende, der schwimmende Adventskranz mit 25 Meter Durchmesser und mit 80.000 Lichtern bestückt, die schwimmende Krippe sowie das illuminierte Falkensteiner Schlosshotel Velden die Schiffsgäste an Deck zum Fotografieren versammelt.
Wer das Spektakel aus einer anderen Perspektive erleben möchte, fährt einige Runden mit dem Riesenrad am Seeufer. Danach empfiehlt sich ein Spaziergang entlang der zahlreichen Stände, wo man sich mit Leckereien verwöhnen lässt oder noch die letzten Weihnachtsgeschenke kauft. Kinder haben jedoch für all das keinen Blick – die wollen zur Engelbackstube und -bastelstube sowie ins Engelpostamt. Dort werden dann Wunschzettel geschrieben und mit weißen Engelballons Richtung Himmel geschickt. Ein Tipp: Wer kurze Wege während des Advents schätzt, sollte im Falkensteiner Schlosshotel Velden ein Zimmer buchen, drinnen und draußen schwimmen und am Abend im Haubenrestaurant „Seespitz“ das exzellente Essen mit Blick auf den See genießen (www.falkensteiner.com/schlosshotel-velden).
Infos: Der Veldener Advent ist bis 22. Dezember von 11 bis 20 Uhr geöffnet. www.woerthersee.com/de/velden.
Wer 2019 all die Kärntner Adventmärkte nicht mehr besuchen kann, sollte sich dafür im nächsten Jahr unbedingt Zeit nehmen. Bis dahin Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch.
Weitere Infos:
www.kaernten.at
www.fufda.de
www.austria.info
Der Artikel entstand durch Einladung der Kärnten Werbung und Feuer & Flamme.Die Agentur.