Six Senses Ninh Van Bay: Barfussluxus par Excellence

Vielreisende zählen es zu den besten Hideaways in Südost-Asien. Dabei setzt das Six Senses Ninh Van Bay konsequent auf Nachhaltigkeit. Eine Stippvisite im Südosten Vietnams.

Echter Luxus ist das uneingeschränkte Wohlbefinden von Körper und Geist, das Gefühl, Teil der Natur zu sein. Dazu gehört reine Luft ebenso wie der unmittelbare Zugang zu biologischen Lebensmitteln und Naturprodukten auf höchster Qualität. Six Senses, die einzige Marke der Luxushotellerie, die sich kompromisslos nachhaltig präsentiert, hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Gefühl auf höchstem Niveau zu erlebbar zu machen.

Schon die Überfahrt in die namensgebende halbmondförmige Bucht lässt erahnen, dass das Six Senses Ninh Van Bay alles andere als alltäglich ist. Das Resort ist nur per Boot erreichbar, 20 Minuten lang dauert die Vorfreude, die sich mit Neugier paart. Dann der erste Eindruck: Glasklares, türkisfarbenes Wasser, ein Puderzucker-Strand und die romantische Landschaft der hoteleigenen Bucht. Die Anlage umfasst 59 zwischen 154 und 187 qm große Villen aus lokalen Materialien und Palmblattdach im traditionell vietnamesischen Stil, jede mit Terrasse und privatem Pool. Manche sind in Felsformationen eingebettet oder in den sanft ansteigenden Dschungel eingepasst. Vor den Beachfront Villas im Duplex-Stil wiederum erstreckt sich wenige Meter hinter dem Privatpool der goldene Sandstrand.

Es ist ein ebenso zurückhaltender wie umweltbewusster Luxus, der das Ambiente prägt. Dezente Eleganz dominiert die Ausstattung. Die großzügigen Badezimmer beispielsweise sind halb offen, mit Innen- und Außenduschen, und ausgestattet mit einem rustikalen, leicht antiken Dekor mit Bambusgeländern, weiß getünchten Wänden, dick gepolsterten Teak-Tagesbetten und zwei separaten Kupferwaschbecken auf Holz-Waschbecken. Der Blickfang sind die freistehenden, wunderschönen, handgefertigten Holzbadewannen. Duschgel, Shampoo und Lotion auf pflanzlicher Basis stehen in Keramikgläsern bereit, Plastik ist tabu.

Nur ein kleines Detail zwar, doch es steht für die umweltfreundliche Politik der Six Senses-Gruppe, die Mitte Februar von der IHG (InterContinental Hotels Group) übernommen wurde. Mülltüten aus Jute, Glasflaschen für Wasser, Strohhalme aus Papier statt Plastik, Kugelschreiber aus Holz, eigenes Trinkwasser aus Umkehrosmose, Heißwasser-Solar-Zellen und die eigene Ölherstellung (u.a. Orange und Limette) für das Spa. Freilaufende Hühner legen ökologische Eier, Biomüll wird kompostiert und damit zum Dünger des Biogartens, in dem Früchte und Gemüse wachsen. Bienen wiederum spenden nicht nur köstlichen Honig, sondern sorgen zugleich für die Pollenversorgung und das Wachstum.

Mit jeder Flasche Mineralwasser, die im Resort verkauft wird, regionale Projekte unterstützt. Dadurch konnte bereits ein Brunnen im Dorf Bong La gebaut werden. Dank dieses Brunnens können sich die Dorfbewohner und die Kinder des Thien An-Schulheims selbst mit sauberem Trinkwasser versorgen. Dazu passt: Ab September verbannt Six Senses unternehmensweit alle toxischen Sonnenschutzmittel zugunsten von biologischen Alternativen. Unternehmensübergreifend wird es ab dem 1. September nur noch Sonnenschutzprodukte geben, die keinerlei Gefährdung für die Meeresökosysteme darstellen. Das Earth Lab zeigt en détail, wie das Six Senses Resort Nachhaltigkeit praktiziert. Hier sind sämtliche Zahlen dokumentiert – zum täglichen Wasser- und Energieverbrauch ebenso wie zum Müllaufkommen.

General Manager Ateeb Shreshta ist seit Anfang 2017 für das Resort verantwortlich. Der gebürtige Nepalese besuchte eine Hotelmanagement-Schule in der Schweiz und begann danach zunächst Tellerwäscher, um den Vater nicht zu enttäuschen, der ihn finanziell unterstützte. Es folgten Stationen unter anderen Chedi Maskat, The Setai Miami, Nira Resort in Mauritius ein Jahr Sprachschule in USA, wo er seine makellose Aussprache perfektionierte. In Vietnam pflegt er einen kollegialen Führungsstil. „Nur so erreicht man die Mitarbeiter“, verrät Shreshta, der jeden Morgen meditiert. Wie recht er hat: Sein Team lässt keine Wünsche offen. Immer freundlich und zuvorkommend, aber nie aufdringlich kümmern sich die guten Geister um das Wohl der Gäste.

Buchstäblich körperlich zu spüren ist dies im Spa, das mit außergewöhnlichen Anwendungen wie dem zweieinhalb Stunden dauernden „Green Coffee Body Treatment“ oder Chakra Balancing lockt. Einzigartig ist auch das 60 Minuten dauernde Wellness-Screening, eine individuelle Beratung, die wichtige physiologische Biomarker wie Stoffwechsel, Sauerstoffverteilung, Herzfunktion und -durchblutung sowie Stressparameter analysiert. Aus den Ergebnissen wird ein maßgeschneidertes Wellnessprogramm erstellt.

Dabei kommen einige der modernsten Diagnose-Technologien zum Einsatz. So werden zunächst mit Hilfe eines Finger-Oximeters Puls, Blut-Sauerstoffgehalt, die Arteriensteifigkeit und die Stress-Parameter gemessen. Es folgt der „Electro Interstitial Scan“ – ein computergestütztes Hightech-Diagnoseinstrument, das durch Anlegen von Elektroden an Fuß, Hand und Stirn Einblick in Körperfunktionen wie die Tiefensteuerung des Nervensystems, Hormonsteuerung und Stoffwechseltätigkeit gibt. Die Messung der Aktivitäten der Zellen und Zellzwischenräume sowie der Mikrozirkulation in den Körpersystemen und Organen liefert wichtige Hinweise auf krankheitsverursachende Faktoren. Zuletzt gibt die Bioelektrische Impedanzanalyse einen konkreten Einblick in die Körperstruktur – beispielsweise in Körperwasser, Fett-und Magermasse.

Auch mit Blick auf die Kulinarik dürfen die Gäste aus dem Vollen schöpfen. Im Signature-Restaurant Dining by The Rocks stehen lokale Produkte mit erstklassigem Fleisch und Meeresfrüchten im Fokus, zum Beispiel ein Ceviche vom handgeangelten Wolfsbarsch mit Mango und Koriander oder das butterzarte Sous-vide gegarte und gegrillte Rinderfilet. Entspannt geht es im Hauptrestaurant Dining By The Bay zu, dessen europäisch-asiatische Fusionsküche sich auf zwei Ebenen mit Blick über die Bucht genießen lässt, immer mit einer sanften Meeresbrise im Hintergrund. Hier wird auch allmorgendlich das herrliche Frühstück serviert. Vom vietnamesischen Pho über Curry und Dim Sum bis zu frischem Sushi, Waffeln und einer ganzen Reihe frischer exotischer Säfte. Besser könnte ein neuer Tag im Paradies auf Zeit nicht beginnen.

Fotos: Christian Euler, Six Senses Nin Vanh Bay

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Christian Daniel Euler

Autor Kurzvorstellung:

Mit dem Journalismus beschäftigt sich Christian Euler seit einem knappen Vierteljahrhundert. Sein täglich Brot verdient der studierte Volkswirt zwar mit Beiträgen zum Thema Wirtschaft und Finanzen. Seine wahre Leidenschaft sind aber das Reisen und die Restaurants. Über die wirklich schönen Dinge des Lebens schreibt der weitgereiste Winzersohn seit zehn Jahren.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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