Duckwitz oder Dalwitz – eine Schlössertour im Mecklenburger Parkland

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Silbern glänzend rollt sich die einladende Seefläche links neben der Bundesstraße aus. Ganz am Ende des immerhin fast 800 Meter langen und 250 Meter breiten Duckwitzer Sees blitzt das weiße Herrenhaus mit seinem roten Dach hervor. Fast hätte ich die eher unscheinbare Einfahrt zu dem 40-Seelen Dorf Duckwitz verpasst, die sich entlang des Sees etwa einen Kilometer durch eine enge Allee bis zum Gutshaus schlängelt und kurz davor in die kleine, kaum also solche zu bezeichnende Ortschaft abbiegt. Ich bin angekommen. Das Herrenhaus, das von den heutigen Besitzern Edda und Joachim Krüger Schloss Duckwitz genannt wird, mutet an, als sei es erst kürzlich aus dem langen Dornröschen-Schlaf erwacht. Wie so viele dieser Herrenhäuser in der Gegend, die sich Mecklenburger Parkland nennt, kehrte auch auf Schloss Duckwitz vor 20 Jahren wieder Leben ein. Der Dornröschen-Schlaf war beendet. Das Mecklenburger Parkland lebt heute wieder und hat viel zu bieten, das ganze Jahr hindurch.[/vc_column_text][/vc_column_inner][/vc_row_inner][vc_gallery type=”image_grid” images=”36480,36405,36415,36470,36472,36473,36478,36410″][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]
Duckwitzer Gutsgeschichten

Oft tragen die Herrenhäuser und die damit verbundenen, kleinen Orte eine lange Geschichte in sich, die zu einer spannenden und unterhaltsamen Spurensuche einlädt. Nicht selten geht die Geschichte auf ein Rittergut im ausgehnden Mittelalter zurück. So auch das Gut Duckwitz, das als „Duckeuisse“ 1354 erstmals in den Kirchenbüchern auftaucht und zum Besitz des Grafen von Bassewitz gehörten, dessen Erben heute wieder im benachbarten Ort Dalwitz residieren. Tatsächlich geht die Besitzung auf einen slawischen Stamm aus dem frühen Mittelalter zurück, aus dem sich die Familie Duckwitz gründete. Längst als Kaufleute in die Hansestädte Lübeck und Bremen abgewandert ließen die Duckwitze den Besitz zurück und das Herrenhaus samt Dorf geriet unter wechselnde Besitzerschaften, brannte mehrfach ab und steht heute in der zuletzt 1915 erbauten Form da. 1945 war es dann wie bei so vielen Gütern der Gegend vorbei mit dem Gutsherren-Treiben. Die politischen Umstände führten dazu, dass Duckwitz und andere Herrenhäuser in Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG), Gemeindezentren oder andere öffentliche Einrichtungen umgewandelt und zweckentfremdet wurden. Die Geschichte blieb dabei auf der Strecke oder wurde bewusst ignoriert. Nach der Wende begann für die meisten Herrenhäuser der Dornröschen-Schlaf, als die DDR unterging, erledigte sich auf der Nutzungszweck der Häuser. Erst Ende der 90er Jahre entdeckten abenteuerlustige Investoren diese schlafenden Güter wieder und begannen sie zu restaurieren und zu nutzen.

Das Gut Duckwitz ist heute ein Ferienparadies für Familien, Reiter und Ruderer. Denn vor allem diese Gäste können sich hier herrlich ausleben. Alljährlich kommt hierher ein Drachenboot-Ruderverein, der die Weite des Sees für sich nutzt und in landschaftlich einmaliger Umgebung trainieren will.

Viel Arbeit war es und lange ist noch nicht alles fertig, denn ständig kommen neue Ideen hinzu, die das Schloss als Feriendomizil attraktiv gestalten. „Manchmal wussten wir nicht, wie es weitergehen soll und sahen kein Land“ erzählt Edda Krüger. Soviel war zu tun und aus eigener Kraft ist es nicht leicht, die Mittel für die Renovierung nach Denkmalschutz-Kriterien zu stemmen. Wirtschaftlich ist man hier heute fast autark, was die Energie-Versorgung angeht. Denn eine Solaranlage auf dem Dach, eine Pelletheizung im Keller und eine Pflanzenkläranlage auf dem Hof helfen, den Hof umweltgerecht zu bewirtschaften. Und im benachbarten Pferdestall wurden im ersten Stockwerk 6 Ferienwohnungen individuell eingerichtet, unten behielten die Pferde ihr Zuhause. Die Entwicklungen im Schloss fanden zunächst auch bei der Dorfbevölkerung Anklang, erst als man im Gutshaus nicht mehr feiern durfte wie zu DDR-Zeiten, weil es nun ja Privatbesitz war, stieß man auf Unverständnis. Doch das hat sich gelegt. Schließlich ist man froh, dass sich rund um das Schloss so viel getan hat und das Gut zum Leben erweckt wurde. Denn auf Schloss Duckwitz kann man einfach mal runterkommen und den Alltag hinter sich lassen, im Park wandeln, auf dem See mit einem Boot fahren oder dort angeln. Kinder können dort ungestört toben und spielen.[/vc_column_text][/vc_column_inner][/vc_row_inner][vc_gallery type=”image_grid” images=”36407,36506,36469,36474,36503,36412,36479,36507″][vc_column_text]
Das Thünengut Tellow – Freilichtmuseum und Landwirtschaftskunde

Mehr Güter und mehr Landschaft will ich erkunden, denn viel mehr bietet das Mecklenburger Parkland seinen Besuchern. Zu viel für nur eine Reise. Ich fahre endlose Alleen entlang, die hier zwischen den Dörfern so gut erhalten sind, wie selten anderenorts. In Tellow gelange ich zum Thünengut, das heute ein Freilichtmuseum ist. Der Agrarwissenschaftler Johann Heinrich von Thünen, der Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts lebte, ist der Namensgeber dieser Anlage aus sechs Häusern auf einem etwa 23 Hektar große Areal, die heute als Museum genutzt werden. Hinzu kommen etwa 350 Hektar landwirtschaftliche Fläche, auf denen noch richtig geackert wird. 1969 begann die Geschichte dieses Museums, den Mittelpunkt des Gutsensembles bildet das Gutshaus mit Fachwerk-Giebel. Auf dem Gelände lässt sich nicht nur gut erkennen, wie die Landwirtschaft in der Form eines gewachsenen Landguts funktionierte. In dem 1810 nach Thünens Vorstellung angelegten Landschaftspark lässt es sich besonders im Sommer auch herrlich lustwandeln. Heinrich von Thünen wollte zeigen, wie eine Musterlandwirtschaft zur damaligen Zeit funktionierte. Und dieses Vorhaben lässt sich heute ausgezeichnet im Thünengut Tellow ablesen, als einem Museum für landwirtschaftliche Tradition, als Stätte der Tradition der Region.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”36440,36439,36482,36441,36554,36555″][vc_column_text]
Darf´s ein bisschen Japan sein?

Unweit dem Freilichtmuseum entdecke ich plötzlich ein Richtungsschild mit der Aufschrift Schloss Mitsuko. Das klingt aber asiatisch, denke ich bei mir, ungewöhnlich in dieser Gegend. Und so biege ich ab in die kopfsteingepflasterte Kastanienallee die mich in den Mini-Ort Todendorf führt. Am Ende der Straße befindet sich das ehemalige Gutshaus, das heute tatsächlich Schloss Mitsuko heißt. Denn hier ließ sich 2002 der emeritierte Kunst-Professor Johann Heinrich Radeloff, der heute am liebsten Henry genannt wird, mit seiner japanischen Frau Mitsuko nieder. Der heute 86-jährige hatte 32 Jahre in Japan gelebt, dort seine Frau getroffen und sich ganz der japanischen Kultur verschrieben. 2002 zog es ihn zurück in seine Heimat, in der er seinen Lebensabend verbringen wollte. Das liegt hier, im Mecklenburger Parkland. Und genau hier wollte er einen Deutsch-Japanischen Hain in einer Gartenanlage schaffen. Da fand das Paar das völlig verfallene Gutshaus Todendorf. Und dieser Ort war ein wahrer Glücksfall für sie, denn tatsächlich bedeutet der Ortsname japanisch gedeutet genau das, was dort errichtet werden sollte. „To“ heißt „östlich“ und „Den“ meint „traditionell“. Die östliche Tradition, genauer die fernöstliche, hielt Einzug und erweckte das alte Gutshaus zum Leben, es wurde sozusagen Licht in das dunkle verfallene Haus gebracht. Und Mitsuko bedeutet auf japanisch nichts geringeres als „die Lichtbringende“. Der Name war damit Programm. Beeindruckt wandle ich durch die zwei Etagen und die Kellerräume des Herrenhauses und bestaune die japanischen Kunst- und Folklore-Objekte, die hier von Radloff und seiner Frau zusammengetragen wurden mit Hilfe des von ihnen gegründeten Deutsch-Japanischen Freundeskreises, einem Verein zur Förderung der japanischen Kultur in Deutschland.

Auch dieses Haus hatte nach 1945 viel erlebt, war Flüchtlingsheim für Fliehende aus dem Osten, danach russische Bezirks-Kommanandtur und schließlich stand es leer. Der Künstler von Welt, der in Sydney, New York und anderen Metropolen, aber vor allem im japanischen Kyoto gelebt hatte, fand hier den Ort seines inneren Friedens. Und fröhlich erzählt mir der keineswegs altersmüde Mann von seiner Verbundenheit zur Heimat als Motiv für seine Rückkehr, von den schwierigen Jahren, in denen dieses Gut zu einem sehenswerten Museum umgebaut wurde. Wohnen kann er hier nicht, er wohnt im Nachbarort, aber das Herrenhaus ist Heimat geworden, für ihn und seine Frau. Und so pflegt er zwei Traditionen, die seiner Heimat und die der Heimat seiner Frau. Eine Brücke zwischen Asien und Europa soll das Gut sein. Eine gelungene Verbindung und Bereicherung der Region denke ich bei mir. Denn wo findet man schon ein deutsches Gutshaus mit japanischer Ausrichtung, noch dazu in dieser Gegend?[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”36462,36461,36460,36457,36483,36446,36484,36442″][vc_column_text]


Blüchers Gutshaus in Bobbin – nur schauen, nicht anfassen

Im Örtchen Bobbin, gleich hinter der Kleinstadt Gnoien, die größte ihrer Art in der Gegend, bemüht sich das Ehepaar Lenkeit seit nunmehr 14 Jahren oder genauer seit 2003, aus einem alten Kasten, der einst einem Verwandten des bekannten, preußischen Generals Blücher gehörte, wieder auf Vordermann zu bringen und ihm Leben einzuhauchen. Richtig runtergekommen war das alte Gusthaus. So wie andere in der Gegend, bevor die Architektin Gabriele Lenkeit und ihr Mann Mario sich in das aufwendige Objekt verliebten. Eigentlich war sie es ja, die hier die Initiatieve ergriff, aber natürlich stand ihr Mann ihr bis heute immer zur Seite und so ist die Restaurierung dieses Gutshauses mit bewegter Blücher-Vergangenheit zur ihrem Lebensinhalt geworden. 57 Fenster wurden restauriert, 6 ausgewechselt, 18 Zimmer mit Lehm verputzt und noch längst ist nicht alles fertig. Aber bis 2025, zur 200-Jahr-Feier des klassizistischen Gebäudes, das 1825 von Anton von Blücher errichtet wurde, soll es soweit sein und alles soll in neuem Glanz erstrahlen. Bis dahin dürfen sich Besucher allsonntäglich das Wachsen und Werden der Renovierung ansehen und bestaunen – aber bitte nicht anfassen, mahnt Mario Lenkeit. Denn die Lehmwände sind empfindlich und die Arbeit wäre für die Katz` wenn jeder Besucher die Wände anfasst. Und Katzen gibt es in dem Herrenhaus schon genug. Denn die Lenkeits sind Liebhaber der schnurrigen Tiere. Und wer dennoch unbedingt eine Lehmwand anfassen muss, dem kann geholfen werden. Denn für ganz Neugierige haben die neuen Besitzer extra eine Muster-Lehmwand gebaut – zum Anfassen.

Ich wandle durch das geschichtsträchtige Haus und staune. Möglichst nah an der Originalität orientierte man sich hier bei der Restaurierung. Der grüne Salon, der als Bibliothek dient, die blau-weiße Kuppeldecke des Arbeitszimmers, das liebevoll dekorierte und mit originalgetreuer Wandmalerei versehene Kinderzimmer – all das lässt den Besucher in längst vergangene Zeiten zurück schweifen, in Zeiten, als Gutsherren noch stattliche Häuser mit einem Herrenzimmer besaßen, in denen große und kleine Politik betrieben wurde. Frauen hatten freilich keinen Zugang, soweit gingn die Emanzipation damals nicht. Das Gut Bobbin blickt auf eine wechselvolle Geschichte mit schrecklichem Ende und glanzvollem Neubeginn zurück. Nachdem die Ära Blücher zu Beginn des 20. Jahrhunderts endete, wurde das Haus 1912 an die Familie Schmidt aus Berlin verkauft. Der letzte Besitzer Richard Schmidt nahm jedoch ein schreckliches Ende, er wurde am 1. Mai 1945 von den Russen im Fliedergang des Guts-Gartens erschossen. Danach geschah, was mit fast allen Gutshäusern der Gegend erfolgte. Es wurde umgewandelt in kollektives Eigentum, ein Konsum befand sich hier bis zur Wende, das Haus wurde zu Wohnzwecken genutzt, ein Kindergarten befand sich auch hier und der letzte Mieter zog 2009 aus. Da hatte die Restaurierung des Gebäudes begonnen. Das Leben zog hier nie wirklich aus, es wandelte sich nur. Und in der benachbarten Scheune, die zum Gut gehört findet jeden Sonntag ein Flohmarkt statt, in dem es kurios und lebendig zugeht. Was dort raus springt, fließt in die Restaurierung erklärt Mario Lenkeit, denn schließlich kostet so eine Sanierung. Und man ist wirklich bemüht um Blüchers Bau in Bobbin.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”36422,36403,36420,36426,36425,36487,36423,36421,36419,36485,36427,36428″][vc_column_text]
Eine schwäbische Schäferin, Rinder aus Uruguay und ein Graf mit Wildschwein im Namen

An meinem nächsten Halt im Mecklenburger Parkland ist das Gutshaus bereits abgerissen worden, hier in Vietschow, in dem einst das Gutshaus von 1881 mit Ställen, Scheunen, Schmiede und Karpfenteich, einer Gärtnerei und einem Eiskeller stand. Doch Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der ganze Komplex abgerissen. Bis auf eine alte Durchfahrtsscheune. Und genau diese ist seit 2010 wieder bewohnt, von einer Herde aus 56 ostfriesischen Milchschafen. Bei Nacht und Nebel kamen sie quasi hierher, damals Mitte Dezember vor sieben Jahren. Und mit ihnen kamen zwei, die sich aufmachten, etwas Neues im Leben zu beginnen. Der Fotojournalist Steffen Horenza und die Bibliothekarin Claudia Schäfer wollten ihrem Leben einen neuen Sinn geben. Sie kamen aus dem Schwabenland und hatten dort schon ein Jahr Erfahrung in der Schafzucht und Milchverarbeitung gesammelt. Und da Claudia nun schon einmal Schäfer hieß, lag es vielleicht nahe, sich diesem Beruf auch zu widmen. Den Schafen jedenfalls gefällt es auf dem Bioland-Betrieb, in dem es ökologisch zugeht. Auf ausgedehnten Weiden finden sie ausreichend Futter, daher geben sie auch gesunde Milch, aus denen in der hofeigenen Käserei ein feines Käsesortiment hergestellt wird. Und sollte es mit der Milch nicht mehr klappen, dann liefert das Schaf leckere Wurstwaren. Alles aus eigener Produktion erklärt mit Claudia Schäfer. Aber die Schafscheune kann noch mehr. Denn regelmäßig finden hier ganzjährig Führungen für Gruppen, Schulklassen aber auch Einzelpersonen statt. Wer um Ostern herum kommt, kann sich kleine, frische geborene Osterlämmer ansehen. Auch Seminare oder Outdoor-Erlebnisse in originärem, landwirtschaftlichen Umfeld werden in der riesigen Scheune abgehalten. Und sogar das Schäferpaar wohnt sogar mit seinen Tieren unter einem Dach. Eines steht fest: Mit den Schafen kehrte das Leben zurück in den kleinen Ort im Mecklenburger Parkland.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”36509,36451,36450,36510,36805,36806,36807″][vc_column_text]


Zum Abschluss meiner kleine Rundreise durch das Mecklenburger Parkland wird es dann noch einmal prunkvoll. Denn ich erreiche das Gut Dalwitz. Hier lebt noch ein echter Graf mit Tradition. Und dieser ist niemand geringeres als Dr. Heinrich Graf von Basswitz, der mit seiner Frau Lucy hierher aus Uruguay zurückkehrte, um den Besitz seiner Vorväter zurückzubekommen, auf zubauen und zu dem zu gestalten, was es heute ist: Ein echtes Landgut. Denn sein Großvater Heinrich Graf von Bassewitz war 1945 enteignet worden, wurde dann 1952 in eine LPG umgewandelt wie so viele Betriebe in der damaligen DDR. Es war der Lebenstraum des promovierten Agrarökonomen, der lange in Uruguay gelebt und dort seine Frau kennengelernt hatte, wieder in seine Heimat zurückzukehren und dem Gut seines Großvaters zu neuem Glanz zu verhelfen. Die Realität war ernüchternd. Denn das Gusthaus war recht verfallen, die landwirtschaftlichen Flächen, die er von der Treuhand zurück bekam, waren klein. Doch der Graf ließ sich nicht entmutigen. Er stellte auf ökologischen Landbau um, es gelang ihm mit Hilfe aus Brüssel eine Landwirtschaft aus heute 500 Kühen und Marktfruchbau auf die Beine zu stellen. Und die Gebäude der Hofanlage wurden zu ansehlichen Ferienwohnungen umgewandelt. Mit der Zeit kaufte von Bassewitz noch einige Häuser in umliegenden, fast aussterbenden Dörfern hinzu. Denn das Dörfersterben wollte er damit verhindern, die Heimat und deren Erhalt war ihm wichtig. Heute erstrahlt das Gut in fast überwältigendem Glanz einer ehrwürdigen Gutsanlage. Und weil Basse das männliche Wildschwein Keiler bezeichnet und zwei mächtige Keiler am Hoftor links und rechts auf zwei Säulen das Herrenhaus bewachen, gehe ich der Sache auf den Grund. Denn im Wappen der von Bassewitz befindet sich tatsächlich das Wildschwein. Der Legende nach soll Ritter Bernd im 12. Jahrhundert seinen Fürsten gerettet haben, indem er ihn auf der Fährte eines Keilers aus der Umzingelung seiner Feinde in Sicherheit brachte. So kam die Familie zu ihrem Namen.

Ein Restaurant, die Remise, befindet sich auf dem Gelände und serviert seinen Gästen im Sommer frische, saftige Steaks von der eigenen Weide, zubereitet von einem echten Koch aus Urugay. Südamerikanisches Flair aus der Küche lässt da den Gaumen des Kulinars schnalzen. Und natürlich kann man auf dem Gut auch reiten, denn ein eigener Reitstall, die Reitanlage Rodenberg, bietet erfahrenen Reitern wie auch lernwilligen die Möglichkeit auszureiten. Es gibt sogar echte Reiter-Events, wie etwa die Schleppjagd, der Ausritt mit der Mecklenburger Meute und Western-oder Gaucho-Reiten. Richtig südamerikanisches Flair kommt auf bei der dreitägigen Arbeit mit Rindern, bei der auf der Weide das Vieh mit dem Pferd in den Korral getrieben wird. Wieder ein Gutsbesitzer, der aus fernen Landen eine Tradition mit in die Heimat zurückbrachte und damit eine Brücke zwischen zwei Kulturen schlägt, denke ich bei mir und meine Gedanken schweifen zurück an Schloss Mitsuko.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”36490,36468,36465,36464,36463,36466,36491,36492,36493,36494,36495,36496″][vc_column_text]


Viel mehr Schlösser, Gutshäuser, Landwirtschaft und herrliche Natur könnte ich erleben in dieser fast vergessenen Region Mecklenburgs, die nach und nach zu neuem Leben erweckt wird. Schlösser und Gutshäuser sind zahlreich, der Aufwand, sie zu betreiben, restaurieren und dem Besuch zugänglich werden zu lassen lohnt sich. Prachtvoll sind die Herrenhäuser teilweise herausgeputzt, wie etwas Schloss Lühburg, Samow, Kölzow, das Gutshaus Stubbendorf, Schloss Teschow, das Herrenhaus Vogelsang, die Burg Schlitz oder das Gutshaus Deserntin „La Deserntina“. Die herrlich angelegten Parks der Häuser laden zum Spazieren ein, es gibt sogar eine eigene Gartenroute, in der sich die schönsten Gärten im Sommer bewundern lassen. Viele der hergerichteten Herrenhäuser bieten heute Ferienwohnungen und Unterkünfte, in denen man sich zurück träumen kann in die Zeit längst vergessener Tage des Gutshauslebens. Auf Gut Belitz kann man sich auf eine solche Zeitreise ins Jahr 1900 einlassen und nicht nur Räumlichkeiten im damaligen Stil erleben, sondern auch übernachten wie im Jahr 1900 mit den damaligen Gegebenheiten. Spannende Ausflüge in Vergangenheit und naturreiche Erlebnisse in der Gegenwart – all das bietet das Mecklenburger Parkland. Jeder der neuen und zurückgeherten Besitzer hat aus seinem Gutshaus etwas einzigartiges gemacht, seinen Lebenstraum verwirklicht, neue Kultur geschaffen, Traditionen wiederbelebt. Eine Schlössertour in dieser Region ist eine Erlebnisreise die ihres Gleichen sucht. Es ist das Land der Träume.[/vc_column_text][vc_gallery type=”image_grid” images=”36437,36430,36429,36497″][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]

Fotos und Text: Philip Duckwitz

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Wie kommt man hin?

Der Besuch im Mecklenburger Parkland empfiehlt sich mit dem Auto. Von Norden aus gelangt man über die A20 aus Hamburg und die B110 in die Region. Von Berlin aus verläuft die Route über die A24, A19 und dann A20 auf die B110.

Übernachten

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im Mecklenburger Parkland viele.

Beispielhaft ist das Schloss Duckwitz für Familien, Reit- und Wasserfans

http://www.ferien-am-schloss.de/

Wer hochklassiges Flair, südamerikanisches Feeling, ausgezeichnete Restauration und echte Reit-Events sucht, ist in Gut Dalwitz bestens aufgehoben:

http://www.feriengutdalwitz.de/

Sehenswertes

Schloss Mitsuko

http://www.schloss-mitsuko.de

Freilichtmuseum Thünengut Tellow

https://www.thuenen-museum-tellow.m-vp.de/

Gutshaus Bobbin

http://www.gutshaus-bobbin.de/

Die Schafscheune in Vietschow:

http://schafscheune.de/

Mehr Schlösser, Gutshäuser, Ausflugsmöglichkeiten und Events lassen sich auf der Seite des Mecklenburger Parklands entnehmen:

http://plmv.de/

Diese Reise wurde durchgeführt in Eigeninitiative und mit freundlicher Unterstützung von Schloss Duckwitz.

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Philip Duckwitz

Autor Kurzvorstellung:

Der „Journeylist“ Philip Duckwitz arbeitet als freier Journalist und Autor in Remscheid, vormals in Köln. Auf seinen Reisen um den Erdball, die er am liebsten in wenig bekannte Länder und Regionen unternimmt, öffnet er seinen Lesern Türen zu unerschlossenen Blickwinkeln. Bekanntes neu entdecken und Neues bekannt zu geben, unter dieser Prämisse reist der Journeylist auf der Suche nach den Schätzen dieser Welt und berichtet darüber, um seine Leser für einen einzigartigen Urlaub in der Ferne zu begeistern.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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