Hannibal: Der Pistenbully ist ein Elefant

Pistenbullys, Hubschrauber und zahlreiche Darsteller beim Hannibal-Event auf dem Rettenbach Gletscher. Foto: Magdalena Lepka.

Von Gerhard Fuhrmann

Das Künstlernetzwerk Lawine Torrèn inszeniert seit 2001 die Lebensgeschichte Hannibals als Gletscherschauspiel um Machtstreben, Leadership, Intrigen und Weltpolitik, als ein “House of Cards” aus Schnee. Auch am 21. April 2017 gleicht der Rettenbach Gletscher gleicht einem Tier: Auf seiner tausende Jahre alten Haut spielt die größte zeitgenössische Performance der Welt: HANNIBAL überquert die Alpen. Auf 3.000 m Seehöhe. Kein Bühnenrand, kein Schnürboden, kein Orchestergraben, nichts hält Hannibal auf. In dieser Eiswelt inmitten der Dreitausender der Ötztaler Alpen ist die Szenerie so großartig, wie die Berge selbst. Und jeder möchte mitmachen. Nicht nur das Dorf Sölden, sondern ganz Tirol! 500 Leute – 300 Spitzensportler, Piloten der Flying Bulls, Tänzer und Bergsteiger sind vor und hinter der Bühne dabei. Die Fallschirmspringer kommen aus dem ganzen Land, vom Arlberg bis Kitzbühel, die Skilehrer und die Laiendarsteller ebenfalls. Die Schauspieler reisen aus der ganzen Welt an, um bei Hannibal mitzuspielen. Beispielsweise ein Schauspieler aus New York, der schon bei Sex and the City dabei war. Oder ein Slowene, der in Spanien lebt und dort in Opernhäusern spielt. Der Gletscher ist eine Bühne für die ganze Welt.

Die Geschichte von Hannibal
218 v. Chr. überquerte Hannibal aus Karthago in nur zehn Tagen mit 60.000 Mann und 37 Elefanten die Alpen. Er überwand steile Bergflanken, das sich plötzlich ändernde Wetter, die Lawinen und besiegte Italien. Trotz militärischer Überlegenheit verzichtete Hannibal jedoch auf die Eroberung Roms. Ein Verzicht mit historischen Konsequenzen: Dem Zögern folgte die Niederlage gegen die Römer unter Scipio in der Schlacht bei Zama. Rom stieg zur beherrschenden Macht im Mittelmeerraum auf, Karthago – auf dem afrikanischen Kontinent gelegen, dort wo heute Tunis ist – versank in Bedeutungslosigkeit.

Riesenelefant und „kleine“ Elefanten im Schnee. Foto: Ernst Lorenzi.

Das Schauspiel auf dem Gletscher
Die fantastische Bergwelt des Rettenbach-Gletschers und der Himmel persönlich bauen die Bühne für dieses Volksschauspiel im Großmaßstab. Die Bergbahnen fügen eine Schneepyramide hinzu und bringen das Publikum mit Bussen an den Rand jenes Parkplatzes, der den Zuschauerraum bildet. So unglaublich der Schachzug Hannibals anmutet, mit Elefanten den Alpenhauptkamm zu überqueren, so atemberaubend ist die Naturkulisse auf 3.000m Seehöhe: einmal still, einmal donnernd, breitet sich eine präzise Choreographie von Tänzern und Lawinen, 37 Pistenbullys, Flugzeugen, Helikoptern und Skidoos, Fallschirmspringern und Skifahrern über den Gletscher aus. Der Stehplatz kostet 42 €/Erwachsene, Kinder ab 23 € (alle Tickets includieren Shuttlebus von Sölden zum Gletscher und zurück).

Die Medien sind auch dabei
Harald Krassnitzer erzählt die Geschichte in einem mitreißenden Soundtrack. Die enorme Größe des Raumes während der Dämmerung bis zur Finsternis erschließt sich durch ausgefeilte Lichttechnik und Special Effects. Breaking News des TV-Senders KarthagoTV berichten direkt aus dem Studio neben der Schneepyramide, die einmal Karthago, einmal Rom darstellt. So wird Fernsehen wortwörtlich zum Fernglas bis hinauf zu den Gipfelpunkten der Szenerie.

Skispaß am Tag und Abend kommen die Elefanten. Foto: Philipp Horak.

Am Tag auf die Piste und am Abend Hannibal
Und das Spektakel kann man während des Tages noch mit Skifahren verbinden. Rettenbach- und Tiefenbachgletscher zählen zu den größten für Wintersportler erschlossenen Gletscherflächen Österreichs. Zehn Liftanlagen und 34,5 Pistenkilometer garantieren optimale Bedingungen bis in den Mai.  Zudem bietet Sölden als einziger Skiort des Landes gleich drei Dreitausender, die sogenannten BIG 3, die mit modernsten Seilbahnanlagen erschlossen sind: Gaislachkogl (3.058 Meter), Tiefenbachkogl (3.250 Meter) und Schwarze Schneid (3.340 Meter) gelten als Wahrzeichen des Skigebiets. Die Tageskarte kostet 51,50 €/Erwachsene, Kinder ab 26,50 €.

Infos:

www.oetztal.at

www.oetztal.com

www.soelden.com

hannibal-soelden.com

www.tirol.at

www.austria.info

 

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Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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