Ein Künstleraustausch der besonderen Art, hat vor wenigen Wochen in Tiflis stattgefunden. Reise-Fotograf trifft 3-D Künstlerin. Tiflis ist die Hauptstadt Georgiens und beherbergt von den insgesamt ca 4 Millionen Einwohnern, alleine ca 1,2 Millionen Einwohner.
Tiflis kann man von allen größeren europäischen Flughäfen direkt oder über eine Zwischenlandung in Kiew oder Istanbul erreichen.
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Bild oben: Die bunten Fassaden von Tiflis
Alle Bilder: Hannes Knapp
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Schon am Flughafen wird man mit einer sehr großen Gastfreundschaft und Herzlichkeit empfangen, die ich als Reisefotograf, der bereits 74 Ländern besucht hat, seltent so erlebt habe.
Die Fahrt vom Flughafen ins Zentrum kostet ca. 30 EUR. Taxi innerhalb des Zentrums kosten für ca. 20 Minuten. 3 EUR. Man kann aber verhandeln und auch den Taxi Fahrer ablehnen. Die öffentlichen Busse verlangen für eine einfache Strecke 50 Cent. Die einheimische Währung ist der georgische Lari.
Im Zentrum findet man zahlreiche Hotels von 3 bis 5-Sterne zu angemessenen Preisen. Diese sind jedoch meist von Japanern überfüllt.
Ich selbst habe in den interessanten Vororten von Tiflis gewohnt, wo die Uhren noch anders ticken. Die Plattenbauten, die noch nie saniert wurden, sind berühmt dafür, dass immer irgendwo Wäsche draussen hängt. Teilweise gibt es keine Fenster und das Einsteigen in die Lifte erfordert einen gewissen Mut
Das alte Tiflis wird durch die Mschwidobis Khidi übersetzt “Frieden Brücke“ verbunden. Abends kann man im modernen Teil im Restaurant Flowers auf der Terrasse sitzen (man meint dabei eher, man sitzt in einem Gewächshaus) und kann das alte Tiflis mit einer wunderbaren Beleuchtung bei einem der Georgischen Weine genießen. (Georgische Weine gehören mittlerweile zu den weltbesten Weinen). Oder man trinkt das traditionelle Getränk von Georgien, den “Tschatscha”. Dieser kommt einen Grappa gleich.
Selbstverständlich bekommt man hier auch traditionelles Essen wie “Acharuli Khachapuri”. Achaea ist eine Region von Georgien im Grenzgebiet der Türkei. Hier gibt es die typischen Fadenbrote mit Käse und Ei, auch mit Fleisch (meistens Lammfleisch), mit Pilzen usw.
Eines der vielen Nobel- Restaurants ist das “Megrelian“ Restaurant und ist eigentlich nur unter Einheimischen bekannt. Hier gibt es aus der Region Samegrelo das sogenannte Megrelian Essen. Ein Menü aus bis zu 6 Gängen, die alle nur aus Kombinationen von Käse bestehen.
GEORGIEN OHNE KÄSE GEHT NICHT.
Hier kann man auch den neu angelegten Park mit dem modernen zwei geteilten Rohrgebäude bewundern. Ein Teil davon ist das “Ami” Gebäude, der andere Teil ist die Modern Gallery. Leider ist diese noch nicht ganz fertiggestellt.
Das alte Tiflis fasziniert mit seinen vielen engen Strassen, den kleinen Bars und Restaurants. In der Nacht findet ein buntes Treiben statt. Man kann entweder über zahlreiche Stufen den kleinen Berg erklimmen, oder über eine Cable Car zum Berg Narikhala kommen.
Hier findet man noch die alten Ruinen und einen herrlichen Ausblick über die Stadt. Zu Fuß kommt man in wenigen Minuten zur Qartlis Deda, übersetzt die georgische Mutter. Dies ist für die Einheimischen die Wächterin über Tiflis.
Die Georgische Sprache ist eine der ältesten Sprachen der Welt und es befinden sich in ganz Tiflis überall zahlreiche alte Kirchen mit wunderbaren Gewölben. Eine davon ist die Sionis Kathedrale ein Gebäude das von 575 – 639 aufwendig restauriert wurde.
Im modernen Teil von Tiflis haben vor allem Türken viel Geld investiert. Hier wurden die Gebäude komplett renoviert und man findet alle internationalen Nobelmarken. Die Fassaden wurden sehr schön und modern gestaltet, – entweder mit Bautenschutz oder Grünbepflanzung. Wenn man jedoch einige Parallel-Straßen besucht, bemerkt man erneut den Verfall von Tiflis. Auch der enorme Verkehr und das ständige Hupen, verleiht diesem Teil nicht gerade das Flair für einen erholsamen Einkaufsbummel.
Die Die Investoren haben dies natürlich ebenfalls bemerkt und haben den letzten Teil „Akhali Tibilisi” (neues Tiflis) zur Fussgängerzone umgebaut. Hier kann man jetzt beim Shoppen gleichzeitig renovierte historische Gebäude mit Ihren Balkonen bewundern.
Diese wurde viel von Davit Bagrationi, einem Sohn einer Königsfamilie im 11. und 12. Jahrhundert geprägt. Er war Agmashenebeli (Baumeister) und Grossvater von König Tamar, eine der wichtigsten Dynastien in Georgien.
Die zweite bekannte Strasse heisst Shota Rustaveli-s Strasse. Die Strasse der Galerien, der Universitäten, die der Opern, der Theater. Shota Rustaveli war Schriftsteller und er hat ein für Georgien sehr wichtiges Gedicht im 12 Jahrhundert geschrieben. “WepkhvistKhaosani“. Er war auch mit König Tamar eng befreundet.
Hier konnte ich auch die bekannte 3 D Künstlerin Tamar (benannt nach dem König) Gatenashvilli kennen lernen. Sie hatte bereits Ausstellungen in Florenz und in Deutschland und bald auch in Innsbruck. Trotzdem lebt Sie in einem Vorort von Tiflis.
Wenige Kilometer von Tiflis gibt es die alte historische Hauptstadt von Georgien, “Mzcheta”. Diese wird meisten von jungen heiratswütigen Georgiern besucht und ist auch sehr touristisch angelegt. Hier befindet sich auch die Kirche Svetizchoveli. Die Georgier sind der Überzeugung, dass dort die Kleider Jesus Christus begraben sind. In nur 10 Kilometer ist man auf dem Berg Mzcheta in Jvris Monasteri (Kreuz Kloster) aus dem 6 Jahrhundert.
Eine Reise nach Tiflis ist auf jeden Fall wert. Man und keine Angst haben,e obwohl sich Tiflis in einer unruhigen Region befindet. Tiflis ist absolut sicher und ich musste mir auch zu keiner Zeit Sorgen um meine Profikamera-Ausrüstung machen.
DANKE Tiflis für die Gastfreundschaft und die wunderschöne Stadt, die ich dort erfahrene durfte.