DER BRENNINGER | SEXUALSTÖRUNGEN BEIM RADFAHREN

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Brenninger ist ein begeisterter Radfahrer. Und weil diese Woche gerade die Rad-WM in Katar statt findet, wird er sämtliche Rennen, die auf Eurosport übertragen werden, aufzeichnen und sie nach Feierabend voller Vergnügen betrachten.

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Das Austragungsland Katar liegt im Mittleren Osten und leicht fällt da der Gedankensprung zum Iran, denn dort ist Radfahren verboten – für Frauen. Der Oberste Führer Ali Chamenei hat dort jüngst laut Süddeutscher Zeitung eine Fatwa erlassen, „die Frauen das Fahren in der Öffentlichkeit untersagt. Es ziehe die Aufmerksamkeit der Männer auf sich, korrumpiere die Gesellschaft und stehe im Widerspruch zur obligatorischen Keuschheit der Frau.“ (Details: http://www.sueddeutsche.de/sport/strassenrad-wm-in-katar-radfahren-jetzt-auch-fuer-frauen-1.3193500 ) Erzkonservative, schreibt Autor Paul-Anton Krüger, würden sogar den Verlust der Jungfräulichkeit und der Fruchtbarkeit befürchten.

Zuerst lachte der Brenninger laut auf, als er dies las. Wie man denn nur so furchtbar altmodisch denken könne! Aber dann googelte er ein wenig zu diesem Thema und  entdeckte, dass über „Sexualschäden beim Radfahren“ auch in der westlichen  Gesellschaft ziemliche Uneinigkeit besteht. „Die einen sagen so“, sagte der Brenninger an seinem Montags-Sportlerstammtisch, „und die anderen so.“

Und auch wenn Frauen bereits seit 1870 Radrennen bestreiten würden, meinte der Max, so sei es auch bei uns doch noch gar nicht sooooo lange her, dass Ladies von sportlichen Ereignissen ausgeschlossen gewesen seien – wie heutzutage die iranischen Damen von einer Rad-WM. Als bestes Beispiel führte er den berühmten Marathonlauf von Boston an. „Da dürfen Läuferinnen auch erst seit ungefähr 50 Jahren mit machen!“

Brenninger erinnerte sich. Stimmt. Das hatte er mal gelesen. Als er selbst noch ein Marathoni war und die 42,195 km-Strecke zwei Mal pro Jahr rannte. Berlin, München, New York, Wien und etliche weitere. Noch am gleichen Abend suchte er zu Hause dieses 30 Jahre alte Buch heraus, das ihm in diesem Zusammenhang in den Sinn gekommen war. Es hieß „Marathon 1: Von Athen bis New York – die faszinierendsten Läufe der Welt“. Und bereits nach kurzem Blättern fand er den Text:

„1967, als noch keine Frauen zum Boston-Marathon zugelassen waren, meldete sich die Amerikanerin Kathrine V. Switzer einfach als ,K. V. Switzer aus Syracuse’ an, erhielt demzufolge als vermeintlicher Mann eine Startnummer (261), hüllte sich in einen alten Trainingsanzug und eine Kapuze, passierte damit die Startkontrollen – und wurde erst danach entdeckt. Vize-Renndirektor Jock Sempla sauste der ungehörigen Läuferin sofort hinterher und versuchte sie zu stoppen. Doch ihr Freund Tom Miller war stärker und blockte den Funktionär ab.“ Mrs. Switzer erreichte nach 4:30 Stunden das Ziel und wurde „daraufhin aus dem US-Leichtathletikverband ausgeschlossen.“

49 Jahre ist das erst her, sinnierte der Brenninger, nur zwei Jahre vor meiner Geburt – das ist historisch betrachtet doch nur eine Millionstel Sekunde, dass auch „wir“, die Westler, so frauensportfeindlich uns bisweilen gaben! Da brauchen wir uns eigentlich nicht über die Iraner von heute aufmandeln, dachte er. „Vielleicht sind die in 49 Jahren ja auch so weit wie wir jetzt – und können über sich selbst von einst nur den Kopf schütteln.“

Dann ging er in den Keller, um auf dem Hometrainer mit dem blöden Sattel noch ein paar Kilometer zu radeln. Anschließend waren seine Eier und sein Kleiner etwas taub. Und er freute sich bereits darauf, wenn seine Frau später am Abend dieser Taubheit auf den Leib rücken würde. Dafür durfte sie seinetwegen so viel Radfahren wie sie nur wollte. Er war da ganz modern. Nur dass sie dabei die Aufmerksamkeit von Männern auf sich zog, wie es das Rechtsgutachten des schiitischen Ayatollahs im Iran befürchtete – das, also das!, musste nicht sein.

Jupp Suttner

[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text] Wer den Brenninger nicht kennt: Der ist  47 Jahre jung, 1,77 m groß, bisweilen bis zu 80 kg schwer und ein typischer Freizeitsportler. Er ist auch oftmals auf Reisen. Was er unterwegs und zu Hause erlebt, lesen Sie jeden Dienstag auf Reise-Stories.de – niedergeschrieben von Jupp Suttner. Wobei schon allein am Alter ersichtlich ist, dass der Autor NICHT der Brenninger ist. Wer genau hinter B. steckt – wer weiß das schon… [/vc_column_text][vc_separator color=“custom“ style=“dotted“ accent_color=“#874a05″][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“26138″ img_size=“400×300″ onclick=“custom_link“ title=“GOLF COMMUNITY mit regionalen Ranglisten“ link=“http://matchplay.golf/“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

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Jupp Suttner

Autor Kurzvorstellung:

Jupp Suttner (Jg. 48) ist der Chefredakteur von Ski-Stories.de, Fussball-Stories.de, Sport-Stories.de und Golf-Stories.com sowie Chefreporter für Reise-Stories.de. Der Sport- und Reisejournalist besucht seit 1968 nicht nur zahllose Hotels, Wintersport-Orte und Golfplätze rund um die Welt, sondern berichtete auch von insgesamt 21 Olympischen Sommer- und Winterspielen sowie mehreren Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften, alpinen und nordischen Ski- und Biathlon-WMs. Er schreibt im Print-Bereich hauptsächlich für SKI & BERGE, das TOP MAGAZIN MÜNCHEN, die Wiener Tageszeitung DIE PRESSE sowie gelegentlich für SERVUS, CENTURION, PLATINUM und andere wie etwa SPORT-FAXX – einem Pool von 79 Regional-Tageszeitungen in D, Ö, CH, It und Lux. Der Autor verfasste etliche Sportbücher (Ski, Fußball, Schwimmen, Marathon) und gewann zwei Mal den Fairplay-Preis des deutschen Sportjournalismus sowie etliche andere Medien-Preise des Verbandes Deutscher Sportjournalisten. Der leidenschaftliche Skifahrer, Golfer und Esser lebt als gebürtiger Münchner in den bayerischen Voralpen.

Hinweis: Dieser Beitrag wird regelmäßig von Mitgliedern der Reise-Stories Redaktion wie Heiner Sieger, Gerhard Fuhrmann und Jupp Suttner auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Falls Sie Anmerkungen zu diesem Beitrag haben, kontaktieren Sie bitte direkt hier die Redaktion.

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