Es gibt tatsächlich Menschen, die fahren zum Wörthersee, weil sie ihre Ruhe haben und die Natur und die Qualitäten des Landlebens genießen wollen. Das sind gar nicht so wenige, nur trifft man die eben nicht rund um das Schlosshotel in Velden, vor dem Casino oder beim GTI-Treffen in Reifnitz. Die sitzen zum Beispiel morgens auf einer grünen Wiese vor dem Streklhof in Aich gleich ums Eck bei Velden und genießen ihr Frühstück. Der Streklhof ist ein Viersterne-Landhotel auf einer sanften Anhöhe auf 500 Metern umgeben von 80.000 Quadratmetern Wiese. Hier beginnt der Tag mit einer guten Inspiration mit dem Blick von der Terrasse direkt auf den großzügigen Pool geradeaus und rechts zum neugebauten Wellnessstadel, mit viel Altholz und klassisch-klarem Design. Ein guter Rückzugsplatz gerade mal drei Kilometer vom Seeufer entfernt aber Welten weg vom Trubel. Dazu haben wir perfekte Zutaten für ein Wochenende in der Natur gewählt. Das Hotel mit der feinen Landküche, dem Wellnesstadel und als Tagesprogramm ein Radtour auf der ruhigen Seite des Wörthersees. Die gibt es tatsächlich, wenn man ein wenig Abstand hält und sich dem Keutschacher Seental ein Stück südlich des Wörthersees widmet.
Unser Plan ist heute eine gemütliche Runde abseits des Trubels bis Keutschach und dann rüber nach Reifnitz und am Südufer entlang über Maria Wörth zurück. Ein bisserl Wörthersee soll es dann schon sein. Proviant braucht es eher nicht. Gute Gasthäuser gibt es unterwegs genug. Also radeln wir los über den Hotelparkplatz, biegen rechts in die Aicher Straße und fahren schnurstracks ostwärts vorbei an Wiesen, ein kurzes Stück durch den Wald. In Augsdorf biegen wir in die Aich-Keutschacher Straße, kommen über Tratten schließlich nach Schiefling. Bis jetzt ist es ein gemütliches Rollen an der Landstraße entlang. Kurz nach Schiefling verlassen wir rechts die Straße und radeln auf dem Taubenkogelweg mit einem Stück durch den Wald zum Moorlehrpfad und mitten durch ruhige Natur. Bei der Siedlung Techelweg geht es links in die Penkenstraße und weiter zum Hafnersee. Eine gute Gelegenheit für eine kurze Rast. Unser erster See heute aber nicht der letzte. Von dort sind es nur ein paar. Meter zum benachbarten und wesentlich größeren Keutschacher See. Dort fahren wir am Nordufer entlang, begegnen uns ein paar nette Uferplätze, Strandbäder und Kaffeehäuser. An den Moorauen entlang radeln wir nach Keutschach, ein gemütliches kleines Dorf, in dem wir links abbiegen und uns nun nordwärts halten. Kleine, ruhige Nebenstraßen mit kurzen Anstiegen bringen uns dann direkt nach Reifnitz. Vor ein paar Tagen war hier mit dem GTI-Treffen noch ziemlich der Teufel los. Wir haben es gottlob deutlich ruhiger. Schade nur, dass das feine Wirtshaus Sankt Anna oberhalb des Ortes zugemacht hat. Wir entscheiden uns für das Lakeside, ein feines und ziemlich gefragtes Restaurant direkt am Seeufer.
Für den Rückweg bietet sich das Südufer des Wörthersees an, das zwar mit Radwegen nicht gerade sehr gesegnet ist, wo aber am Wochenende etliche Radler unterwegs sind. Ein kurze Stopp in Maria Wörth mit gutem Seeblick, dann gehts weiter Richtung Velden vorbei an einschlägig bekannten aber kaum einsehbaren Milliardärsvillen. Kurz vor Velden streifen wir gediegene Wörtherseevillen mit viel Jugendstil und Chichi. Direkt am Seecorso sehen wir von weitem schon das berühmte Schlosshotel, biegen aber links ab auf die Augsdorfer Straße, die uns Richtung Aich zurück bringt. Wir haben es nun etwas eilig, den wichtige Dinge warten auf uns. Der Pool im Streklhof, der Wellnesstadel und dann als krönender Abschluss das Abendessen mit Kärntner Kasnudeln und Tafelspitz von Nockalmrind. Was Wörtherseeradler eben so mögen.
www.streklhof.at