Wenn ein leichter Dunstschleier über dem fjordartigen Königssee steht und über dem Watzmann ein blitzblauer Himmel aufzieht, machen sich Genusswanderer auf die Beine: Die Aussichten für das Bergerlebnis Berchtesgaden sind im Herbst geradezu hervorragend.
Von MK Salzburg und Gerhard Fuhrmann
Das Bergerlebnis Berchtesgaden liegt in einer der schönsten Regionen Oberbayerns, ganz im Südosten, dort wo der sanft-hügelige Rupertiwinkel im Norden mit dem Nationalpark Berchtesgaden im Süden zusammentrifft. Der Watzmann als zentraler Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen ist mit seinen 2.713 Metern der zweithöchste Berg Deutschlands. Rund um das einzige alpine Schutzgebiet Deutschlands dürfen sich Wanderer auf maximale Vielfalt einstellen. Von fast ebenen See- und Moosrunden, über sanfte Högl und Nationalpark-Streifzüge, bis zu spektakulären Klammen und Fast-Dreitausendern ist alles möglich. Und das ganz besonders im Herbst, wenn die Tage beständig sind und die Fernsicht klar wie sonst nie.

Weitwanderer haben je nach persönlichen Ambitionen und Wetterlage im Herbst drei Berchtesgadener Rundwege zur Wahl. Foto: Bergerlebnis Berchtesgaden
Weitwandern auf drei Ebenen
Weitwanderer haben je nach persönlichen Ambitionen und Wetterlage im Herbst drei Berchtesgadener Rundwege zur Wahl: im Tal, im Mittelgebirge oder in der Gipfelregion. Der Berchtesgadener Talweg führt mit sanften Anstiegen von 250 bis 630 Höhenmetern durch alle fünf Orte des Talkessels. Viel Abwechslung und beständiges Herbstwetter sorgen für sonnige Herbstlaune beim Wandern. Der Königssee, das Bergsteigerdorf Ramsau und der sonnige Soleleitungsweg liegen auf der Strecke. Die Etappen des Berchtesgadener Höhenwegs an den Flanken der Berchtesgadener Berge fordern mit 775 bis 1.150 Höhenmetern im Anstieg bereits mehr Kondition. Auch hier wird man mit der vollen Farbenpracht des Herbstes belohnt und mit traumhaften Ausblicken: etwa von der Archenkanzel am Watzmann Richtung Königssee oder von der 15 Meter hohen Steinernen Agnes im Lattengebirge hinüber zu Watzmann und Hochkalter. Auf dem Berchtesgadener Gipfelweg nehmen Bergprofis auch einige Gipfelsiege mit, gute Wetterlage und Schneefreiheit vorausgesetzt. Die Kleine Reibn, das Steinerne Meer, Hochkalter und Reiter Alm sind Teil dieser mehrtägigen Hochgebirgstour. Über die DAV Sektion Berchtesgaden kann die Hüttenrunde Gipfelwege mit drei Übernachtungen im Matratzenlager gebucht werden. Nach der mehrtägigen Anstrengung empfiehlt sich Entspannung im Berchtesgadener Salzheilstollen oder in der Watzmann Therme.
Drei Berchtesgadener Rundwege: Talweg: (78 km – 4 Etappen); Höhenweg: (100 km – 6 Etappen) und Gipfelweg: (88-96 km – 6 Etappen).

Das Farbenspiel rund um den Königssee ist beeindruckend. Foto: Bergerlebnis Berchtesgaden
Dem Herbst entgegen in den Berchtesgadener Alpen
Der berauschend schöne Herbst im Bergerlebnis Berchtesgaden lässt sich aber auch auf leichten oder mittelschweren Tagestouren unter der 1.500-Meter-Marke erwandern. Die Kneifelspitze (1.189 m) ist Berchtesgadens kleiner Hausberg und wegen des spektakulären Rundumblicks auf den Watzmann höchst beliebt bei Genusswanderern. Die beliebteste Route führt in nur 1,5 Stunden von der malerischen Wallfahrtskirche Maria Gern hinauf auf den Gipfel zur Berggaststätte Paulshütte und wieder retour.
Bis weit in den Herbst begehbar ist der Königsweg am Jenner. Die vierstündige Tour führt vom Parkplatz Hinterbrand über die Jennerbahn-Mittelstation und die Königsbachalm bis zur Priesbergalm (1.450 m). Wer will, kann mit der Jennerbahn die ersten Höhenmeter bis zur Mittelstation abkürzen.
In eines der Kerntäler des Nationalparks Berchtesgaden führt eine weitere mittelschwierige Wanderung: vom Hintersee durch das Klausbachtal zum Hirschbichl (1.183 m). Die Route folgt den Spuren der Salzsäumer, welche das weiße Gold einst über den Hirschbichlpass in den Salzburger Pinzgau brachten. Unterwegs gibt es eine Hängebrücke und mehrere Möglichkeiten zum Einkehren: darunter die Ragert Alm, die Bindalm und am Ende den Alpengasthof Hirschbichl. Mit dem gebührenpflichtigen Almerlebnisbus lässt sich die etwa vierstündige Tour abkürzen.

Die Königssee-Schifffahrt steuert ganzjährig die beliebten Sehenswürdigkeiten des „Königs“ an Foto: Bergerlebnis Berchtesgaden
Herbsterlebnisse auf die sanfte Tour
Viel „erfahren“ ohne viel gehen ist das Motto bei weiteren Bergerlebnissen. Im ganzjährig zugänglichen Salzbergwerk Berchtesgaden im Untersalzberg wird heute noch Salz abgebaut. Besucher gelangen mit einer Grubenbahn, mit Rutschen, einem Floß und einem Schrägaufzug 1,4 Kilometer tief in das Innere des Kaiser-Franz-Sinkwerkes.
Die Königssee-Schifffahrt steuert ganzjährig die beliebten Sehenswürdigkeiten des „Königs“ unter den bayerischen Seen an: das barocke Stift St. Bartholomä unter der Watzmann-Ostwand, die Ausgangspunkte zum Röthbach-Wasserfall und dem alpinen Obersee (bis 12. Oktober). Von Schönau am Königssee gelangt man mit der Jennerbahn auf 1.800 Meter zu einem traumhaften Ausblick Richtung Königssee und Watzmann. Oben informiert eine Ausstellung des Nationalparks Berchtesgaden zu alpiner Flora und Fauna. Das See-Gipfel-Ticket (16. September bis 9. November) für Königssee-Schifffahrt und Jennerbahn gibt es im Herbst für nur 54 Euro.
Ein Muss für viele Gäste ist das historisch denkwürdige Kehlsteinhaus (geöffnet bis 9. Oktober) auf 1.881 Metern über Berchtesgaden. Die gebührenpflichtige Kehlsteinlinie fährt über eine abenteuerliche Hochgebirgsstraße mit spektakulärer Panoramaaussicht hinauf. Übernachtungsgäste nutzen in der Region den öffentlichen Nahverkehr kostenlos.

Berchtesgaden bietet viel Grün und majestätische Berge. Foto: Bergerlebnis Berchtesgaden
Infos über Berchtesgaden:
www.berchtesgaden.de
www.bad-reichenhall.de
https://mk-salzburg.at/
www.oberbayern.de
‘https://tourismus.bayern/