Ultental: Kräuter gegen die Sünde

Ein schattiges Plätzchen lädt zu einer kleinen Pause ein.
Ein schattiges Plätzchen lädt zu einer kleinen Pause ein.

Viele Wege sind gut für Familien geeignet. Besonders der neue „Proveiser Erlebnisweg“. Eine leichte Wanderung entlang vieler interessanter Stationen, die Einblicke in die Kultur und die Geschichte der abgeschiedenen deutschsprachigen Gemeinde Deutschnonsberg im italienischen Trentino gibt. Nebenbei bietet der Weg herrliche Ausblicke auf die Dolomiten-Massive im Süden und drei Almen mit Einkehrmöglichkeiten.

Ultner Höfeweg bestens geeignet für Familien

Ein anderer familientauglicher Weg ist der Ultner Höfeweg. Der Wanderweg bietet die besten Einblicke in das Leben der Bergbauern. Er beginnt am Parkplatz des Schwemmalm-Lifts und führt ohne große Höhenunterschiede bis nach St. Getraud und auf der anderen Talseite wieder zurück. Die Tagestour wird einmal die Woche auch als geführte Wanderung angeboten. Meist unter der Führung des Ultner Urgesteins Sepp Matzoll, einem pensionierten Lehrer, der alles über das Tal und seine Bewohner zu erzählen weiß.

Der Mohnanbau blüht im Ultental, dank einer Sondergenehmigung, denn: Mohnkrapfen dürfen auf keiner Feier fehlen.
Der Mohnanbau blüht im Ultental, dank einer Sondergenehmigung, denn: Mohnkrapfen dürfen auf keiner Feier fehlen.

Auch viele Bäuerinnen bieten die Wanderung ihren Gästen an. Margareth Paris vom Häuseler Hof zum Beispiel. Für sie ist es eine willkommene Abwechslung, mit ihren Gästen auf Wandertour zu gehen und dabei die Fragen der Urlauber zu beantworten. Wie die nach den auffällig vielen kleinen Mohnfeldern in den Bauerngärten. Ist das erlaubt? Ja, lacht die Bäuerin, das Ultental habe eine Sondererlaubnis dafür, weil es hier seit Jahrhunderten Tradition sei, Mohn anzubauen. „Unsere Mohnkrapfen dürfen auf keiner Feier fehlen.“

Strenge Qualitätsauflagen

Idyllische Fotomotive findet man im Ultental auf Schritt und Tritt.
Idyllische Fotomotive findet man im Ultental auf Schritt und Tritt.

Auch am Oberhof von Margaret Lösch führt der Höfeweg vorbei. Ihren schönen Kräutergarten sehen dennoch die wenigsten, bedauert sie. Acht Stunden arbeitet sie jeden Tag darin, jätet Unkraut, wässert, schneidet und erntet nach bestimmten Regeln, um strenge Qualitätsauflagen zu erfüllen. Es ist viel Arbeit, die den Ertrag nicht lohnt. Aber Margaret Lösch macht es gerne. Der Garten ist ihr Reich und ihre Kräutermischungen sind gefragt: besonders der „Wasserfall“ für den älteren Mann, bei dem es nur noch mühsam tröpfelt. Allerdings werde die Mischung meist von Frauen gekauft: „Man muss die Männer hinführen zum Tee“, lächelt die Bäuerin verschmitzt, „freiwillig nehmen sie den nicht. Aber er hilft!“

Informationen: Tourismusvereinigung Ultental, I-39016 St. Walburg, Tel.: (0039 0473) 79 53 87; E-Mail: info@ultental-deutschnonsberg.info.

Fotos: Tourismusverein Ultental-Deutschnonsberg

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